Plus: Rezept für glamouröse Maultaschen.
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Foto: GettyImages/MirageC
Guten Tag,

ich bin Sternzeichen Jungfrau. Ich glaube zwar nicht dran, aber wenn mir jemand vorhält, dass ich eine untypische Jungfrau wäre, weil eher unordentlich, dann wehre ich mich. Meine Ordnung mag ja nicht für jeden nachvollziehbar sein, aber solange ich weiß, wo ich was finde, fühle ich mich völlig in Ordnung.

Manchmal, besonders nach blödsinnigen Gesprächen über angeblich typische Eigenschaften von Sternzeichen, träume ich von Erwin Hapke. Der hat sein Leben lang Origami-Figuren gefaltet. Farbige Figuren aus Papier, die meisten nicht größer als zehn Zentimeter, viele mit Tesafilm auf Papptafeln geklebt, die an die Wände genagelt wurden oder in Kartons lagen, auf dem Boden und auf Tischen: Käfer, Heuschrecken, Schmetterlinge, Vögel, Pinguine. Es müssen Zehntausende gewesen sein. Niemand hat sie je gezählt. Aber keine Figur glich einer anderen. Erwin Hapke war Biologe und hat seine eigene Ordnung im Tierreich entworfen. Die selbst gefertigte Origami-Sammlung stand lange in einem ehemaligen Schulgebäude, einer Dorfschule, die Erwin Hapkes Vater in den Sechzigerjahren gekauft hatte. Erwin Hapke machte das Haus nach dem Tod seiner Eltern zum Museum. Aber niemand durfte es betreten. Hapke fühlte sich unverstanden von der Welt. Als er starb, bekam die Schwester einen Schreck, als sie zum ersten Mal sein Haus betrat. Nur der Neffe verstand seinen Onkel und erkannte die Ordnung in dem scheinbaren Chaos. Den Text über Erwin Hapke können Sie hier nachlesen.

Ich erzähle das, damit Sie verstehen, warum ich das Interview mit der Ordnungscoachin (sic!) Nadine Meyer so überzeugend finde. Meyer hat eine zertifizierte Ausbildung bei der sagenumwobenen Marie Kondo in New York gemacht und glaubt auch, dass es kein allgemeingültiges Ordnungsprinzip für alle geben kann. Im Interview mit meiner Kollegin Verena Haart Gaspar sagt sie: »Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich fragen: Warum möchte ich jetzt diese Ordnung haben? Was ist mir wichtig? Wie soll mein Leben danach aussehen? Das ist der Kompass, der Sie durch Ihre Ordnungsreise führt.« Wie herrlich undogmatisch. 

Der anfälligste Ort für Unordnung ist die Küche. Im Interview erklärt Meyer, wie Sie ein nachhaltiges Ordnungssystem entwickeln, das zu Ihren Bedürfnissen passt, mit welchen Tricks Sie Stauraum in Küchenschränken optimal nutzen und welche Fehler Sie beim Kauf von Aufbewahrungsboxen vermeiden sollten.

»Unordnung entsteht durch aufgeschobene Entscheidungen«
Zum Interview
Am Ende gibt sie noch einen Ratschlag für den Umgang mit etwas unordentlicheren Menschen, der mich sehr für sie einnimmt: »Inspirieren statt missionieren.« Vormachen funktioniert also viel besser als jemanden zur Ordnung rufen. Glaube ich auch.

Beste Grüße
Lars Reichardt
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