Liebe Frau Do,

das ist schon eine sonderbare Mannschaft, die die CSU in die Bundesregierung schickt. Der 68-jährige Parteichef auf Abruf, Horst Seehofer, wird Innen-, Bau- und Heimatminister und dürfte sich damit ziemlich übernehmen. Andreas Scheuer ist bisher als Sprücheklopfer und Kurzzeit-Doktor aufgefallen. Seine in Prag erworbene „Doktorarbeit“ über die Kommunikation der CSU wurde in Deutschland nicht anerkannt, Scheuer nutzte den Titel in einem Bundestagswahlkampf dennoch. Na ja. Nun wird er die Milliarden im Verkehrsministerium lenken. Gerd Müller hat als Entwicklungshilfeminister einen soliden Job gemacht, aber Strahlkraft geht von ihm nicht gerade aus. Nur die Staatsministerin für Digitales, Dorothee Bär, hat sich als Netzpolitikerin durchaus einen Namen gemacht, konnte das Schneckentempo beim Netzausbau aber offenbar auch nicht vorantreiben. Kristina Dunz und Eva Quadbeck stellen die CSU-Mitglieder im Kabinett vor.

Sollten Sie über Ostern von Düsseldorf in den Urlaub fliegen, planen Sie Zeit und Nerven ein. Die Sicherheitsfirma Kötter kann offenbar ein Viertel der zugesagten zusätzlichen Stellen zur Kontrolle der Passagiere am Flughafen nicht besetzen. Es drohen lange Warteschlangen. Reinhard Kowalewsky und Christian Schwerdtfeger berichten.

Der dämlichste Vorschlag aus der jüngeren Vergangenheit kommt von der Gleichstellungsbeauftragten des Bundesfamilienministeriums. Den Namen der Frau habe ich vergessen. Jedenfalls will die SPD-Politikerin die Nationalhymne gendergerecht machen und etwa das Wort „Vaterland“ durch das Wort „Heimatland“ ersetzen. Ich dachte erst an einen Aprilscherz und schaute noch mal auf das Datum. Im Ernst: Es gibt noch viel Aufholbedarf in diesem Land, was die Gleichberechtigung von Frauen und Männern betrifft. Löhne, Jobs, Aufstiegschancen. Aber der Fallersleben-Text von 1841? Und was ist dann mit der „Muttersprache“? Und dem alten SPD-Arbeiterlied „Brüder, zur Sonne..“? Martin Kessler sagt dazu, was man dazu sagen sollte.

Herzlichst,

Ihr