Bundeskanzler Olaf Scholz sieht sich zunehmender Kritik aus den Reihen seiner Koalitionspartner Grüne und FDP ausgesetzt. Grund ist seine unbestimmte Haltung in Bezug auf Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine. Wie seine Amtsvorgängerin Angela Merkel gibt Scholz nicht die Richtung vor, sondern wartet lieber ab, woher der Wind weht. Für Hugo Müller-Vogg ist daher klar: Scholz führt nicht, er merkelt. Seit über zwei Wochen spielt sich in Shanghai ein Albtraum ab. Nachdem sich die Omikron-Fälle gehäuft hatten, griff die Stadtregierung zur „bewährten“ Strategie: Lockdowns und Tests. Infizierte werden in Lager verfrachtet, Bürger dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen, die Lebensmittel werden knapp. Die sich abzeichnende humanitäre Katastrophe offenbart die Inhumanität der chinesischen Zero-Covid-Strategie, berichtet Cicero-Autor Philipp Mattheis in einem Text über Chinas Zero-Covid-Totalitarismus Mit der Invasion der Ukraine verfolgt Russland nicht nur geopolitische Interessen, sondern will auch das westliche Wirtschafts- und Lebensmodell schwächen. Tatsächlich hat Wladimir Putin seinen Angriff auf Europa schon sehr lange vorbereitet, indem er Stück für Stück Abhängigkeiten schuf. Deutsche Spitzenpolitiker waren ihm gern behilflich. Jetzt befinden wir uns in einem Weltwirtschaftskrieg mit ungewissem Ausgang, meint Antonia Colibasanu in ihrem lesenswerten Text „Putins Plan und Berlins Beitrag“. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |