Sehr geehrte Damen und Herren, | jetzt will er plötzlich doch: Olaf Scholz hat nach "Spiegel"-Informationen im Rennen um den SPD-Parteivorsitz seinen Hut in den Ring geworfen. Der Bundesfinanzminister sagte demnach in einer Telefonschalte mit den Interimsvorsitzenden Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel, er wäre bereit anzutreten "wenn ihr das wollt". Widerstand regte sich offenbar keiner. Anfang Juni hatte Scholz noch erklärt, das Amt komme für ihn nicht infrage. Noch gut zwei Wochen läuft die Bewerbungsfrist für den SPD-Vorsitz. Neben Scholz gibt es ein neues Bewerberduo – bestehend aus dem niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius und der sächsischen Integrationsministerin Petra Köpping. Sie hat sich vor allem im Osten einen Namen gemacht. Er hebt sich ab, weil er nicht wie viele der anderen Bewerber um den SPD-Vorsitz zum linken Flügel der Partei zählt. Den beiden wurden intern gute Chancen eingeräumt – bevor die Nachricht mit Scholz kam. |
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Was heute noch wichtig ist In den vergangenen Jahren mehrten sich die Berichte über Betriebe, die große Mühe hatten, Auszubildende zu finden. Nun gibt es wieder Hoffnung. Zwar blieben 2018 auch noch in 32 Prozent der Betriebe Ausbildungsstellen unbesetzt – im Jahr davor waren es aber noch 34 Prozent. Für die Unternehmen gibt es aber noch einen weiteren Haken: Viele Chefs klagen, es fehle der heutigen Jugend an Arbeitsbereitschaft, Belastbarkeit und Disziplin. Die Betriebe versuchen sich nun auf die Bedürfnisse der Generation Z einzustellen: Manche bieten den Auszubildenden finanzielle Anreize, andere einen verlängerten Urlaub. Auch an anderer Stelle tut sich etwas auf dem Ausbildungsmarkt: Die Zahl der Syrer unter den Studenten ist in den vergangenen vier Jahren um 228 Prozent gestiegen. Dass sie erst jetzt, drei bis vier Jahre nach dem starken Flüchtlingszuzug, in so großer Zahl anfangen zu studieren, hat einen einfachen Grund: In der Zwischenzeit mussten sie ihre Deutschkenntnisse auf Hochschulniveau bekommen. Der Thüringer CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring hat den Krebs besiegt – und will nun die rot-rot-grüne Landesregierung in Thüringen zu Fall bringen. Keine leichte Aufgabe, denn seine Partei landet aktuellen Umfragen zufolge nur noch auf Platz drei hinter den Linken und der AfD. Zwischen ihnen, so scheint es derzeit, wird sich das Rennen um die Nummer eins in Thüringen am 27. Oktober entscheiden. Das schlimmste, was Mohring passieren könnte, wäre eine durch die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg gedemütigte Union, wie mein Kollege Claus Christian Malzahn analysiert. Superschnelles Internet auf dem Handy – wer will das nicht? Doch damit 5G flächendeckend verfügbar ist, müssen immer mehr Masten gebaut werden, die – natürlich – Strahlung abgeben. Dagegen formiert sich nun Protest, unter anderem in Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dahinter steckt die Angst vor gesundheitlichen Auswirkungen, einige warnen sogar vor einem „Strahlen-Tsunami“. Die Nachricht aus den USA mutet fast anachronistisch an: Donald Trump hat offenbar Interesse daran geäußert, Grönland zu kaufen. Viele werden jetzt denken, diese Idee sei bloß wieder dem Größenwahn des US-Präsidenten geschuldet. Doch tatsächlich ist sie gar nicht so neu: Schon 1946 gab es mal ein Kaufangebot von 100 Millionen Dollar der USA für Grönland. Die zu Dänemark gehörende Insel ist strategisch wichtig und verfügt über viele Bodenschätze. Ob sie aber überhaupt zum Verkauf steht, ist unklar. In Hongkong gibt es vor dem Wochenende keine Anzeichen einer sich beruhigenden Lage. Peking hat eine aggressive Drohung an die Demonstranten ausgesprochen: Es sei nicht beschlossen worden, gewaltsam gegen die Protestierenden vorzugehen - aber diese Option stehe "eindeutig zur Verfügung". Das Foto zeigt Übungen der chinesischen Sicherheitskräfte für die Auseinandersetzung mit Demonstranten im Stadion von Shenzhen. |
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Einer der bekanntesten Aktivisten, Joshua Wong, wendet sich nun an Deutschland und Kanzlerin Angela Merkel. Er wirft der Bunderegierung vor, sich nicht eindeutig zu positionieren. Merkel solle "ein klares Zeichen an Präsident Xi senden, keine Truppen nach Hongkong zu schicken und den Hongkongern das Recht auf freie Wahlen zu geben." Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Herzlichst, Ihr Ulf Poschardt |
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