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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 12.05.2021 | Schwüle 18°C bei gelegentlichen Schauern. | ||
+ Berlin will Bäder und Biergärten wieder öffnen + Fast ein Drittel der Berlinerinnen und Berliner geimpft + Vorwürfe gegen Nachwuchsarbeit des 1. FC Union + |
von Robert Ide |
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Guten Morgen, haben Sie das auch gespürt, dieses leichte Stückchen Leichtigkeit? So könnte er sich also anfühlen, dieser Frühsommer in der Spätphase der Pandemie. Mit wieder erweckter Lebendigkeit auf Bürgersteigen und Balkonen oder in Parks und Gärten, wo Menschen noch einen Snack in der Abendsonne nehmen und dabei einen Schnack mit lange nicht gesehenen Freunden halten. Wie ein verführerischer Vorgeschmack fühlten sich die letzten Tage an; und schon am Freitag vor Pfingsten könnten Berlins Frei- und Strandbäder sowie Biergärten und Gaststätten spätfrühlingshaft unter freiem Himmel öffnen (Details hier). Doch die Leichtigkeit des Scheins darf uns nicht zum Leichtsinn verführen, so lange sich wie gestern noch stundenlange Schlangen vor Berliner Impfzentren bilden und auch heute viele Corona-Intensivstationen intensiv belegt sind. Jetzt kommt es auf jede und jeden von uns an, wie leicht der Sommer nach den nächsten Regentagen wird. Oder wie schwer. | |||||
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So, noch drei Neuigkeiten zur Impf-Lage der Nation, eine schlechte und zwei gute: + Das Impfen in Berliner Unterkünften für Obdachlose und Geflüchtete ist schnell wieder eingestellt worden. Vorbehalte vieler Betroffener gegen den Impfstoff von Johnson & Johnson sind offenbar zu groß, die vorhandenen Impfrationen für Mitarbeitende in den Heimen dagegen zu gering (via „taz“). + In den USA ist wie schon in Kanada der Impfstoff von Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren freigegeben worden. Zumindest nach den Sommerferien könnte dies auch in Deutschland vielen Jugendlichen und ihren Familien neue Sicherheit geben. + In Berlin sind eineinhalb Millionen Impfdosen in die Arme gegangen – damit ist ein knappes Drittel der Stadt zumindest zum ersten Mal geimpft (Zahlen hier). Oft helfen dabei Freiwillige wie Natali Sosnizkij im Impfzentrum an der Messe. „Es tut gut, etwas zu tun in dieser schwierigen Zeit“, sagt die zweifache Mutter (mehr dazu in unserem Ehrenamts-Newsletter „Ehrensache“; kostenloses Abo hier). Die Hoffnung wächst mit jedem neuen Tag. | |||||
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Welche Kunst würde Joseph Beuys heute machen in Zeiten, in denen die Kultur an den Rand geschoben wird und gleichzeitig die Suche der Gesellschaft nach Sinn und Gemeinsinn einen neuen künstlerischen Ausdruck sucht? Vielleicht würde der bedeutendste deutsche Künstler des 20. Jahrhunderts, der heute 100 Jahre alt geworden wäre, etwas für die Würde von Künstlerinnen und Künstlern tun. So, wie er auch in den wilden Aufruhrzeiten anno ‘68 in West-Berlin undogmatisch nach Dissonanzen gesucht hat, „die er auszuhalten bereit war für sich selbst, für uns“, wie es sein Mitstreiter Heiner Bastian rückblickend erzählt. Auf einer ganzen Tagesspiegel-Seite oder hier digital bei Tagesspiegel Plus berichten sechs Begleiterinnen und Begleiter von Beuys von einem Leben, „das immer schon weitergezogen, wenn ein Werk vollendet ist“. Denn das soll das Leben auch nach einem Tod: weitergehen. | |||||
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Querpass nach Köpenick: Der 1. FC Union muss sich mit Vorwürfen von 18 früheren Jugendspielern und ihren Eltern auseinandersetzen, im Nachwuchsleistungszentrum des jungen Fußball-Bundesligisten seien besonders Spieler mit arabischem und türkischem Migrationshintergrund aussortiert und nicht gut behandelt worden (via „Buzzfeed“ und „Märkische Allgemeine Zeitung“). Der Verein reagierte offensiv auf die Recherchen (Buzzfeed-Chefredakteur Daniel Drepper beschreibt das Vorgehen als konfrontativ). Nun darf der Klub, der sich so gern familiär gibt, bei der internen Aufklärung nicht defensiv bleiben. | |||||
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Rückpass zum Westkreuz: Hier blockiert die Deutsche Bahn weiterhin Pläne für eine große Grünfläche neben dem S-Bahnhof. Ende 2018 hatte sie Brachflächen an einen privaten Investor verkauft, obwohl längst bekannt war, dass Bezirk und Senat hier den „Westkreuzpark“ anlegen wollen. Inzwischen behauptet die Bahn, die Flächen, die laut unserem Bezirksreporter Cay Dobberke als Müllkippe verwahrlosen, jetzt doch selbst zu benötigen. Auf Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar heißt es dazu vom Bundesverkehrsministerium: „Auf der Fläche befinden sich bahnbetriebsnotwendige Anlagen, so dass eine Freistellung nicht möglich ist.“ Gelbhaar sagt dazu auf Checkpoint-Nachfrage: „Ein Register aller Bahnflächen samt deren beabsichtigter Nutzung ist überfällig." Hoffentlich kommt das nicht wie viele Bahnen am S-Bahnhof Westkreuz: zu spät. | |||||
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Schnell noch rübergeschaltet zu Altkanzler und Despotenverteidiger Gerhard Schröder, der auf einem Golfplatz einen Ast von einem Baum abbrach und danach in die heimische Kamera sprach (Video hier): „Fasziniert hat mich die Struktur. Die Blüten sowieso, aber vor allen Dingen die Struktur. Schau Dir diese Flechte an! Daran siehst Du, dass nicht nur unsere Freunde, Markus Lüpertz zum Beispiel, große Kunst schaffen können, sondern die Natur selber. Ist das nicht faszinierend?“ Was wohl wird Angela Merkel in 16 Jahren so den lieben, verdammt langen Tag machen? | |||||
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