seit mehr als 20 Jahren ist der Fernsehturm nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Immer wieder hieß es: Jetzt haben wir einen Plan, bald geht es los. Mal war ein Hotel geplant, dann Luxus-Gastronomie oder ein Club. Passiert ist: nichts. Jetzt aber soll es wirklich losgehen. Von einem „Meilenstein“ spricht der Eigentümer, die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) gegenüber der MOPO. Eine neue Entwurfsplanung soll noch im Herbst fertig werden, Anfang 2025 der Bauantrag folgen. „Was wir in Hamburg machen, hat es so noch nie in Deutschland gegeben“, behauptet die DFMG. Ich muss gestehen: Ich glaube nicht wirklich, dass das noch was wird – aber ich lasse mich gerne überraschen. Alle Details zur neuen Planung und warum es bislang nie geklappt hat, lesen Sie hier. 

Einen wunderbaren Start in die Woche wünscht

Mathis Neuburger
Stv. Chefredakteur
[email protected]

 

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⚓ Hamburg und der Norden 🛳

 1.   Hamburgs Politik: Alles nur nicht überraschend

Während die Bundespolitik in den letzten Wochen kräftig durchgeschüttelt wurde, setzen die Parteien auf Kontinuität. Nach CDU und Grünen haben jetzt auch SPD und Linke ihre Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahl Anfang März gewählt. Und auch hier ist Kontinuität alles: Die SPD zieht mit Bürgermeister Peter Tschentscher ins Rennen, der Sicherheit und Stabilität verspricht, die Linke will sich mit Fraktionschefin Cansu Özdemir gegen den bundesweiten Niedergang stemmen. Beide erzielten traumhafte Wahlergebnisse.

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 2.   Steueroase mitten im Wald bei Hamburg? Das dubiose Geisterbüro der Bismarcks

Der Sachsenwald vor den Toren Hamburgs, Norddeutschlands größtes Forstgebiet, bietet Erholungsuchenden idyllische Ruhe – und offenbar 21 Unternehmen einen kuriosen Firmensitz: in einer einsamen Hütte im Wald. Von geschäftigem Treiben ist dort aber nicht viel zu sehen, wie Recherchen des „Neo Magazin Royale“ von ZDF-Satiriker Jan Böhmermann und der Plattform „Frag den Staat“ ergeben haben. Der Verdacht: Die Firmen haben sich womöglich nur scheinbar auf dem Grundbesitz der Familie von Bismarck niedergelassen, weil die Gewerbesteuer so schön niedrig ist.

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 3.   Er hat noch mehr Frauen auf dem Gewissen: „Ein Mörder, wie er im Buche steht“

Es wurde schon viel über Kurt-Werner Wichmann geschrieben, besser bekannt als der Göhrde-Mörder. Vor seinem Freitod in der Gefängniszelle 1993 und noch viel mehr danach. Denn erst 28 Jahre nach seinem Tod konnte die Polizei dem ehemaligen Friedhofsgärtner die Morde an zwei Paaren zuordnen, die 1989 in einem Waldgebiet bei Lüneburg (Staatsforst Göhrde) getötet wurden. Außerdem gilt es als erwiesen, dass Wichmann die damals 41-jährige Birgit Meier ermordet hat, ihre Leiche wurde 2017 unter der Garage seines Hauses ausgegraben. Doch die zuständigen Ermittler der Lüneburger Cold-Case-Einheit sind sich sicher: Der ehemalige Friedhofsgärtner hat noch mehr Menschen auf dem Gewissen. Liefern die zuletzt gegebenen Hinweise aus der Bevölkerung endlich handfeste Beweise, um Wichmann weitere Morde zuordnen zu können? Ein Wettlauf gegen die Zeit.

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 4.  Schluss mit Porsche: Pleiten und Entlassungen – Maklerkrise in Hamburg

Hohe Zinsen, verunsicherte Käufer: Die Baukrise geht auch an Hamburgs Maklern nicht spurlos vorbei. Erst kürzlich meldete der auf Luxus-Immobilien spezialisierte Makler „Von Bülow & Cie Immobilien“ Insolvenz an, jetzt müssen beim Haspa-Tochterunternehmen „Grossmann & Berger“ Mitarbeiter gehen. Geht die Branche kaputt?

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 5.   Nach Skandal zum 7. Oktober: Schüler sollen „terroristisches Handeln erkennen“

Die Empfehlung aus dem Hamburger Institut für Lehrerbildung sorgte sogar im Ausland für Schlagzeilen: Anlässlich des Jahrestages des Hamas-Massakers am 7. Oktober sollten Lehrer auf „große Gesten wie Schweigeminuten, Aufforderungen zur Trauer oder Empathie“ verzichten. Ein Einknicken gegenüber islamistischen Schülern warfen Kritiker den Autoren des Schreibens vor. Nun haben Hamburgs Schulen Post vom Landesschulrat bekommen, der die Ratschläge des Instituts „korrigieren“ möchte. Wenn es um die Einstellung mancher Schüler zum Thema geht, hat er aber keine großen Hoffnung.

Zahl des Tages:  700 …

Kilo Kartoffeln hatte ein Autofahrer in Niedersachsen in seinen kleinen Anhänger gestopft. Das gefiel der Polizei gar nicht: Sie zog das Gespann aus dem Verkehr. 

⚽ Sport 🏀

 6.   Lichtblick trotz Glatzel-Drama: Diese drei großen Fragezeichen gibt es jetzt beim HSV

Man sollte mit diesem Wort beim Sport ja vorsichtig sein, aber das, was der HSV am Samstagabend verbreitete, war schon ein Schock für viele Fans. Mit Stürmer Robert Glatzel fällt der gefährlichste Zweitliga-Torjäger der vergangenen Saison und dieser Spielzeit bis zum Jahresende aus. Glatzel hatte sich im Testspiel gegen Aarhus GF deutlich schwerer verletzt als zunächst anzunehmen war. Beim HSV stellen sich mit Blick auf die kommenden Wochen nun vor allem drei wichtige Fragen.

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 7.  Welcher Keeper kommt zum FC St. Pauli?

Während beim HSV der Ausfall von Robert Glatzel für Kopfzerbrechen sorgt, hat der FC St. Pauli seine Probleme im Tor. Dort fallen mit Ben Voll, Sascha Burchert und Sören Ahlers gleich alle drei Stellvertreter für Stammkeeper Nikola Vasilj langfristig aus. Dass da Ersatz her muss, ist allen Verantwortlichen klar. Das Problem: St. Pauli darf nur einen arbeitslosen Torhüter verpflichten und da ist die Auswahl überschaubar. Wer überhaupt in Frage kommt, lesen Sie hier.

🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍

 8.   Mit diesen Themen will die SPD die nächste Wahl gewinnen

Höherer Mindestlohn, Reform der Schuldenregel, Prämien für E-Autos: Ein Jahr vor der Bundestagswahl stellt sich die SPD für den Wahlkampf auf. Die Wirtschaftspolitik spielt dabei eine zentrale Rolle.

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 9.   Immer mehr Altersarmut: So vermeiden wir das Renten-Desaster

Noch ist es kein Massen-Phänomen, aber in den nächsten Jahrzehnten könnte es zu einem werden: Altersarmut ist für Betroffene eine schwere Bürde. Unser aktuelles Rentensystem ist nicht darauf ausgerichtet, das Problem zu lösen. Das kann nicht so bleiben – denn das Defizit nutzt vor allem Populisten, die das gesamte Staats-System in Frage stellen. So vermeiden wir das Renten-Desaster.

🎸 Kultur und Stadtleben 🎬

 10.   Hier leuchten die Herbstfarben besonders schön

Die trüben Tage kommen ganz bestimmt – deshalb gilt es jetzt, die letzten Sonnenstrahlen einzufangen und die Farben des Herbstes zu bewundern, bevor das Einheitsgrau wieder dominiert. Hier sind unsere Lieblingsplätze für goldene Herbsttage.

Kultur-Tipp für Montag: „Herr Puntila und sein Knecht Matti”: Die ganze Welt ist aus den Fugen

Ob Aquavit oder selbstgebrannter Fusel – Hauptsache, es knallt! Bei Gutsbesitzer Puntila zwitschern die Synapsen, wenn er sich den Schnaps in den Rachen kippt, ein Gläschen nach dem anderen und vor dem nächsten. Der Säufer ist wehleidig, mitleidig und dabei ziemlich unleidlich. Er macht seine kleine Welt zum großen Theater. Er erzählt jedem – ganz „bescheiden“ – dass er stolze 90 Kühe sein Eigen nennt, er verlobt sich überschwänglich gleich mit vier Frauen, er verspricht seinem Chauffeur Matti einen höheren Lohn, und er hält sich gar für eine Art Kommunisten. Bis auf wenige Längen bringt die Inszenierung von Schauspielhaus-Chefin Karin Beier eine Menge Energie auf die Bühne und führt uns menschliche Launen und Lächerlichkeiten gnadenlos vor Augen. Im Hintergrund sind immer wieder Radioschnipsel, vermutlich aus Kriegszeiten, zu hören. Manchmal auch ein Bombengrollen. Dazu flattern Vögel auf der dunkelwolkigen Leinwand. Hier geht es also nicht nur um ein Sittengemälde oder ein Psychogramm Puntilas, sondern um mehr: Die ganze Welt ist aus den Fugen! (kam)

 

Schauspielhaus: 14.10., 19.30 Uhr, 6./27.11., 1./21.12., 11./12.1., Karten 12-59 Euro, ​​​​​​​Tel. 248713, schauspielhaus.de

Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker.

(Anzeige) „Die Generation Z ist viel zielstrebiger als ihnen zugeschrieben wird“, sagt Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse, im Gespräch mit Lars Meier im (fast) täglichen Podcast „Wie ist die Lage?“.