Das Thema OECD: Deutsche Wirtschaft kommt besser durch Corona-Krise Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht die deutsche Wirtschaft nicht mehr so stark von der Corona-Krise getroffen wie zuvor von ihr erwartet. Beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird in diesem Jahr aktuell ein Rückgang von 5,4 Prozent prognostiziert anstelle von zuvor 6,6 Prozent, wie die OECD heute in Paris mitteilte. Die Bundesregierung geht von einem etwas stärken Minus von 5,8 Prozent aus. Auch das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) sieht einen Teil des Corona-Einbruchs vom Frühjahr ausgeglichen, rechnet aber dennoch mit einem BIP-Verlust von 5,7 Prozent in diesem Jahr, wie das IWH heute mitteilte. "Der Einbruch im Frühjahr war weniger scharf als zunächst erwartet, die Erholung im Sommer ist recht kräftig", sagte die Leiterin des OECD Berlin Centre, Nicola Brandt, heute zur Entwicklung in Deutschland. "Die Geschäftserwartungen der Unternehmen sind überraschend gut, die Auftragseingänge steigen wieder." Hinzu komme, dass die Infektionszahlen niedriger und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung weniger drastisch seien als anderswo. "Damit ist auch die wirtschaftliche Unsicherheit nicht ganz so hoch wie in vielen anderen Ländern", sagte Brandt. Außerdem sei Deutschland weniger stark vom Tourismus abhängig als Frankreich oder Italien. In Frankreich (minus 9,5 Prozent), Italien (minus 10,5) und der gesamten Eurozone (minus 7,9) dürfte die Wirtschaft laut OECD stärker schrumpfen als in Deutschland, ebenso in Großbritannien (minus 10,1) und in Japan (minus 5,8). Die USA rutschen mit minus 3,8 Prozent demnach weniger stark ab. Für China prognostiziert die OECD ein Wachstum von 1,8 Prozent. "Wir bleiben bei unserer Revision sehr vorsichtig, weil es sehr große Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Erholung gibt", hielt OECD-Chefvolkswirtin Laurence Boone fest. In Deutschland rechnet die OECD für das Jahr 2021 mit einem Wachstum von 4,6 Prozent. |
Meldungen Bundeskabinett verlängert Kurzarbeitergeld Unternehmen können Kurzarbeitergeld nach einem Beschluss des Bundeskabinetts bis Ende nächsten Jahres in Anspruch nehmen. Demnach wird die Bezugszeit für Kurzarbeitergeld auf bis zu 24 Monate bis maximal Ende 2021 verlängert. Diese Neuregelung wurde heute aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft getroffen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil geht hierfür von weiteren 5 Milliarden Euro Kosten aus. Kritik an der Verlängerung wies er Medienberichten zufolge zurück. Die Krise sei schließlich am 1. Januar nicht vorbei und das Kurzarbeitergeld helfe Unternehmen und Beschäftigten, resümierte Heil. Julius Bär will Geldwäsche-Vorwürfe in USA beilegen Die Schweizer Privatbank Julius Bär will in den USA Vorwürfe der Geldwäsche und Korruption mit einer Millionen-Zahlung ad acta legen. Die Bank befinde sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem US-Justizministerium über eine Lösung, teilte das Geldhaus heute mit. Eine Einigung könnte demnach zur Zahlung eines zweistelligen Millionenbetrags in US-Dollar führen. Fusion von Bankia und Caixabank kommt voran Die Fusion der beiden spanischen Geldhäuser Bankia und Caixabank ist offenkundig von den Hauptaktionären bewilligt worden. Unter Berufung auf Insider heißt es in einem heutigen Medienbericht, die Gremien wollten sich nun so schnell wie möglich treffen, um den Zusammenschluss offiziell auf den Weg zu bringen. Als Termin wird bereits der morgige Donnerstag genannt. Es entstünde das größte spanische Geldhaus mit einer gemeinsamen Marktkapitalisierung von rund 16 Milliarden Euro. Außenhandel der Eurozone legt zu Der Außenhandel der Eurozone hat nach dem Einbruch in der Corona-Krise weiter angezogen. Im Juli legten die Ausfuhren verglichen zum Vormonat saisonbereinigt um 6,5 Prozent zu, die Einfuhren stiegen um 4,2 Prozent. Das sei jeweils die dritte Verbesserung in Folge, teilte das Statistikamt Eurostat heute in Luxemburg mit. Der Handelsüberschuss stieg saisonbereinigt von 16,0 Milliarden auf 20,3 Milliarden Euro. |
Die Köpfe Hegemann verlässt Online-Bank Comdirect Frauke Hegemann, Vorstandschefin der Online-Bank Comdirect, verlässt das Unternehmen mit Sitz in Quickborn auf eigenen Wunsch. Sie habe das Kundenmanagement kontinuierlich digitaler, skalierbarer und noch besser gemacht, wird Aufsichtsratschef Jochen Sutor heute in Medienberichten zitiert. Nach der Integration der Online-Bank in den Mutterkonzern Commerzbank, der für das vierte Quartal angekündigt wurde, soll Hegemann aus dem Unternehmen ausscheiden. Sewing will bei Finleap weitere Start-ups einbinden Birte Sewing, Managerin des Fintech-Entwicklers Finleap, ist auf der Suche nach Start-ups. Kleinere Unternehmen würden möglicherweise in der Corona-Krise nicht durchhalten, sagte Sewing in einem heute veröffentlichten Podcast. Finleap hatte beispielsweise das Banking-Start-up Penta übernommen und ausgebaut. Mit früheren Wirecard-Mitarbeitern will die zuvor bei deutschen Großbanken tätige Managerin eine Innovationseinheit voranbringen. Sie schließt nicht aus, dass auch Finleap selbst einmal von einem Tech-Unternehmen übernommen werden wird. Von der Leyen will WTO-Reform EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert von der Europäischen Union (EU), den Wandel von Welthandelsorganisation (WTO) und Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Angriff zu nehmen. Die Wiederbelebung und Reform des multilateralen Systems sei noch nie so dringend gewesen, sagte sie heute vor dem Europa-Parlament in Straßburg. "Großmächte ziehen sich entweder aus Institutionen zurück oder nehmen sie als Geiseln für ihre eigenen Interessen." Von der Leyen plädierte für "Veränderung durch Gestaltung". Sie machte darüber hinaus deutlich, dass sie ein Handelsabkommen mit Großbritannien vor Ablauf der derzeitigen Brexit-Übergangsphase am Jahresende für wenig wahrscheinlich hält. Fed-Kandidatin Shelton fehlt weiter Unterstützung Judy Shelton, Kandidatin für einen Direktorenposten bei der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), muss derzeit noch um ihren Einzug in die Zentralbank bangen. Sie habe derzeit nicht die Unterstützung des Senats, um bestätigt zu werden, sagte der Republikaner John Thune laut Medienberichten. Man arbeite aber daran. Ehemalige Fed-Mitarbeiter hatten Sheltons Qualifikation für den Posten bereits infrage gestellt. Neuer Ministerpräsident Suga will Japan aus Krise führen Japans neugewählter Ministerpräsident Yoshihide Suga will nach Medienangaben die Wirtschaftspolitik seines Vorgängers Shinzo Abe fortführen. Demzufolge setzt Suga ebenfalls auf eine monetäre Lockerung, schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme sowie Reformen für eine höhere Produktivität der Wirtschaft, die durch die Corona-Krise in eine tiefe Rezession abgerutscht ist. Suga ist mit 71 Jahren der älteste Regierungschef des Landes seit rund drei Jahrzehnten. |
Am Vortag meistgeklickt Überzeugen Sie mit Ihren Stärken Die Frage "Was sind Ihre größten Stärken" im Vorstellungsgespräch zu beantworten, ist nicht einfach. Der Grat zwischen einer selbstbewussten und einer arrogant wirkenden Antwort ist äußerst schmal. Antworten mit Floskeln wie "Ich arbeite transparent und bin kommunikativ" wirken beliebig und austauschbar. Executive Coach Gudrun Happich rät, lieber eine konkrete Stärke zu nennen und diese dann mit einem Beispiel zu belegen. Zudem sollten Sie die Identifikation mit dem nächsten Arbeitgeber nicht unterschätzen und nur jobrelevante Stärken aufzählen. Wie Sie die vermeintlich einfache Frage nach Ihren Stärken im Vorstellungsgespräch noch beantworten können, lesen Sie hier: |
Was morgen wichtig wird In Kiel veröffentlicht das Institut für Weltwirtschaft (IfW) seine Herbst-Konjunkturprognose. – In Luxemburg gibt die Statistikbehörde Eurostat Zahlen zur Inflation bekannt. – In Tokio äußert sich die Zentralbank Japans zu ihrer weiteren Geldpolitik. – In London berät die Bank of England über die Zinsentwicklung. Anschließend hält Gouverneur Andrew Bailey eine Auftaktrede bei der 7. Sovereign Bond Markets Conference. |
Der Nachschlag Was Top-Manager von Bewerbern wissen wollen Wer schon einmal bei einer internationalen Top-Führungskraft im Bewerbungsgespräch saß, dürfte über die ein oder andere Frage sehr überrascht gewesen sein. Statt nach Stärken oder Schwächen befragt zu werden, ging es um ganz anderes: "Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie seltsam sind Sie?" oder: "Was war das letzte Kostüm, das Sie getragen haben?". Aber auch Aufgaben wie "Nennen Sie mir etwas, das beinahe niemand so sieht wie Sie" oder "Wie würde eine Person Sie beschreiben, die Sie nicht mag?" verlangen nach einer klugen Antwort. Auf welche Reaktionen Richard Branson, Elon Musk, Lori Goler und andere bei ihren Kandidaten hoffen, lesen Sie hier: | | | |