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7. November 2017 Liebe Frau Do, tricksen, tarnen, täuschen. Wenn sich alle Steuerzahler so verhielten wie die Protagonisten der „Paradise Papers“, gäbe es keine soziale Gemeinschaft, keine funktionierende staatliche Ordnung, keine demokratischen Prinzipien. Steuern sind gezahlte Verantwortung des Individuums für das Gemeinwesen. So weit die Theorie. 13,4 Millionen Dokumente, die von 400 Reportern aus 67 Ländern nun ausgewertet wurden, ergeben indes ein Bild einer Gruppe von Privilegierten, darunter Premierminister, Hollywoodstars, Profisportler und Unternehmer, die sich zur Aufgabe gemacht haben, ihr Vermögen konsequent und mit Hilfe international tätiger Anwälte in Oasen mit Mini-Steuersätzen zu verstecken. Ja, vieles davon ist legal. Aber es gilt eben auch der Satz, dass nicht alles, was legal ist, auch legitim ist. Jedenfalls sollte sich niemand wundern, wenn die Kluft zwischen dem „Normalbürger“ und „denen da oben“ weiter auseinanderklafft. Birgit Marschall und Reinhard Kowalewsky fassen die Erkenntnisse zusammen. 2017 gehört zu den drei wärmsten Jahren, die jemals gemessen wurden. Alle relevanten Klimaforscher der Welt sagen, dass die Erderwärmung problematische Konsequenzen für den Planeten hat und dass sie von Menschen gemacht ist. Und doch glaubt immer noch eine relevante Zahl von Personen, darunter US-Präsidenten, dass der Klimawandel eine Erfindung dunkler Mächte ist. Zum Auftakt der Bonner Klimakonferenz hat Fidschis Präsident Frank Bainimarama, der mit Vornamen eigentlich Josaja Voreqe heißt, an die Weltgemeinschaft appelliert, kleine Inselstaaten wie seinen nicht alleine zu lassen. „Handelt die Welt nicht mit Entschiedenheit, so wird der Pazifik, wie wir ihn kennen, untergehen.“ Fidschi, dieses kleine Atoll im Südpazifik, ist eines der Länder mit dem geringsten Ausstoß von klimaschädlichem CO2 und doch am meisten betroffen. Das steigende Meer lässt den Platz für die Bewohner schrumpfen und versalzt das Trinkwasser. Martin Kessler und Birgit Marschall berichten vom ersten Tag einer wichtigen Konferenz. Heute vor 100 Jahren wurde in St. Petersburg, das damals Petrograd hieß, Weltgeschichte geschrieben: Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, übernahm mit seinen Bolschewiki die Macht in Russland. Was folgte, waren Jahrzehnte der Misswirtschaft und des Terrors. Und schon der Anfang des kommunistischen Experiments war Propaganda: So spektakulär, wie die Sowjetunion die Oktoberrevolution inszenierte, war sie nämlich gar nicht. Martin Kessler und Frank Vollmer versuchen, eine Bilanz des Kommunismus zu ziehen. Und unser Russland-Korrespondent Klaus-Helge Donath hat sich in Lenins Geburtsstadt Simbirsk umgesehen, die seit 1924 Uljanowsk heißt. Dort tut man sich schwer mit dem berühmten Sohn der Stadt. Herzlichst Ihr Michael Bröcker | ||
Das Wichtigste zum Frühstück | ||
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