Sehr geehrte Damen und Herren Das Nuklearforum führt in Zusammenarbeit mit swissnuclear regelmässig eine Bestandsaufnahme zu Lehre, Forschung und Nachwuchs in der Schweizer Kernenergie durch. Die diesjährige Erhebung hat ergeben, dass für den absehbaren Langzeitbetrieb der Schweizer Kernkraftwerke verlässliche Rahmenbedingungen und mittelfristig ein verstärktes Engagement des Bundes für Forschung und Ausbildung des Nachwuchses im Kernenergiebereich unabdingbar sind. Wir heben dazu eine Medienmitteilung verschickt und das Dossier auf unserer Website veröffentlicht. Zur Weiterbildung in der Schweizer Kernenergiebranche tragen wir selbst einen Teil bei: Anfang Dezember dieses Jahres können Sie Ihr Wissen zu Möglichkeiten und Grenzen digitaler Systeme in Kernanlagen vertiefen. Im Folgenden beschäftigen wir uns heute mit Pilzen, Argumenten für die Kernenergie in der Energiedebatte, neuen Kernkraftwerken in Europa und verschiedenen Energiequellen. Freundliche Grüsse, Nuklearforum Schweiz «Sind Nuklearunfälle gefährlich?» Der Herbst ist bekanntlich Pilzsaison. «T-Online» warnt in diesem Zusammenhang vor dem Maronenröhrling, unter anderem wegen der anhaltenden Belastung mit Cäsium-137 vom Unfall in Tschernobyl: «Radioaktiv belastete Lebensmittel können bereits in geringen Mengen gefährlich sein, vor allem für Schwangere und Kinder», finden Experten der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM). Weniger alarmierend klingt es bei der «Süddeutschen», die das Bundesamt für Strahlenschutz zitiert: «Wer seine persönliche Strahlenbelastung so gering wie möglich halten möchte, sollte darum keine stark belasteten Pilzarten aus höher belasteten Regionen essen.» Auch der «Mitteldeutsche Rundfunk» hat das Thema aufgegriffen und ebenfalls einen Fachmann der DGfM dazu befragt. «Stellen Sie sich vor, Sie fliegen nach New York. Da haben Sie mit einem Flug mehr Radioaktivität aufgenommen als mit den Pilzen», stellt dieser Experte klar. Dass die japanischen KKW den Taifun Hagibis unbeschadet überstanden haben, haben wir an dieser Stelle vermeldet. Der «Tagesspiegel» berichtet nun, dass nach dem Sturm «zehn Kubikmeter radioaktiv verseuchte Erde in einen Fluss geflossen» sind. Viel differenzierter befasst sich die «Washington Post» («Browse now», dann Cookies akzeptieren) mit dem nach wie vor in Fukushima gelagerten tritiumhaltigen Wasser. Dazu passt der Beitrag «Das Risiko, Risiken falsch einzuschätzen» der Nuklearia. Deren Vorstandsvorsitzender hat Anfang Oktober mit seinem Gastbeitrag in der «Zeit» zur Kernenergiedebatte beigetagen und diese auf seinem Blog weitergeführt. «Generation Atomic» stellt – und beantwortet – in diesem Zusammenhang die entscheidende Frage. Herzensangelegenheit für die einen, Tabuthema für die anderen Am vergangenen Wochenende hat, wie hier mehrfach angekündigt, die weltweite Aktion «Stand up for Nuclear» stattgefunden. Impressionen der Kundgebung in Zürich finden Sie bei Facebook. Auf verschiedenen Schweizer Portalen erschien dazu im Vorfeld dieser Artikel. Ähnliche Berichte erschienen in Frankreich, in Belgien oder in Schweden. Auch «Bloomberg» hat die Aktion «in der Heimat der Flugscham und Greta Thunberg» aufgegriffen. Das vom Europäischen Institut für Klima und Energie EIKE vorgestellte Buch «Kernenergie: Der Weg in die Zukunft» ist zwar ein weniger lebhafter, aber auch wichtiger Beitrag zur Debatte. Den von uns auch schon zitierten Standpunkt der Internationalen Energieagentur in dieser Debatte hat «swissinfo» aufgegriffen. Der gleichen Meinung sind auch über 80% der Befragten in einer Umfrage aus Belgien. In den Augen des «Handelsblatts» muss auch in Deutschland das «Tabuthema» Kernenergie «auf die Agenda». Ein Tabu ist laut einem alarmistischen Klimaforscher im «Spiegel» für die Bundesregierung die «wichtigste Zahl beim Klimaschutz». Die spinnen, die Finnen Laut «arte» feiern die Finnen «die Atomkraft als Klimaretter und als Wirtschaftsmotor». Während das in Finnland im Bau stehende KKW Olkiluoto-3 mit beträchtlichen Budgetüberschreitungen von sich reden macht, werden die Preisprognose für die Neubauten in Weissrussland offenbar nach unten angepasst. Wie wir der «Washington Post» («Browse now», dann Cookies akzeptieren) und der «Economic Times» entnehmen, will der reichste Pole die Entwicklung eines SMRs in seiner Heimat finanzieren. Kernkraftwerke bauen will auch Tschechien – und diese Pläne «notfalls gegen EU-Recht durchsetzen». Die unlängst bekannt gewordenen Neubaupläne Frankreichs stossen im Deutschen Bundestag bereits auf Kritik. Die «Achse des Guten» vergleicht in diesem Zusammenhang die Strompreise in Frankreich mit denen in Deutschland. Imaginäres und billiges Gas Die Entsorgung von Windturbinen entwickelt sich in diesem Monitor zum Dauerbrenner. Das «Center of the American Experiment» hat der Thematik ein Preisschild verpasst. In Kalifornien führt derweil die Aussicht auf Blackouts aus Vorsorge gegen Waldbrände zu steigenden Verkäufen von benzinbetriebenen Stromgeneratoren zum Laden von E-Autos. Nicht Naturgefahren sondern Bürokratie steckt hinter dem uns bisher unbekannten Phänomen des imaginären Gases. Wie bei manch anderem Importgut kommen auch beim billigen Gas aus Russland moralische Zweifel auf. Von der Kernfusion sagt man, sie könne eines Tages all diese Probleme lösen. Die US-Navy hat nun offenbar ein Patent für einen kompakten Fusionsreaktor angemeldet. Will man der britischen Boulevardpresse glauben, bringt auch Her Majesty’s Royal (Nuclear) Navy ziemlich gescheite Köpfe hervor. |