Sehr geehrte Damen und Herren
Da heute wieder auf der ganzen Welt fürs Klima «gestreikt» wird, widmen auch wir uns nochmals dem Thema. Zuallererst empfehlen wir Ihnen die «Arena» von heute Abend zum Thema «Grüne Träume», wo sich unser Präsident der Debatte mit den jungen Demonstranten stellt. Diese Debatte haben wir auch in unserer ersten Medienmitteilung dieses Jahres aufgegriffen.
Im Zusammenhang mit der kürzlich erteilten Betriebsbewilligung für Olkiluoto-3 hat der finnische Energieminister auf die Rolle der Kernenergie für die Klimapolitik hingewiesen. Die Kernenergie sei «CO2-arm und deshalb eine Energieform der Zukunft», sagte auch der Präsident der Region Normandie, die offiziell als Standort für den Bau von zwei neuen EPR kandidiert. Ähnliches gaben unlängst auch der EU-Kommissar für Energie und der rumänische Energieminister zu Protokoll. Faith Birol, Direktor der International Energy Agency (IEA), hat den Beitrag der Kernkraftwerke zur emissionsarmen Stromproduktion vor Regierungsvertretern der USA thematisiert.
Zu guter Letzt verweisen wir nochmal auf einen Artikel, den wir bereits im letzten Newsletter verlinkt haben. Den darin zitierten Beitrag der «NZZ am Sonntag» werden wir übrigens in der kommenden Ausgabe unseres gedruckten Bulletins aufgreifen – ebenso wie zahlreiche Beiträge zur Klimadebatte von Vertretern des Nuklearforums und weiteren Persönlichkeiten. Wenn Sie das Bulletin nicht bereits abonniert haben, können Sie das hier nachholen. Oder Sie werden gleich Mitglied des Nuklearforums, dann erhalten Sie das Bulletin ebenfalls. Wenn Sie schon Mitglied sind, können Sie für uns werben und bei der nächsten Jahresrechnung sparen.
Im Folgenden steht das Klima zwar nicht mehr im Mittelpunkt, beschäftigt aber doch weiter, und zwar im Zusammenhang mit Deutschland, China und den USA sowie mit der Kernfusion.
Freundliche Grüsse,
Nuklearforum Schweiz
KKW oder VW als Klimaretter?
«Wie die Kernkraft zum Klimaretter werden soll», erklärt die «Augsburger Allgemeine», während andere sich über schwammige Stromherkunftsdeklarationen und zu hohe Atomstromanteile bei deutschen Energieversorgern beschweren. Derweil werden in Deutschland die Autohersteller zu Umweltschützern. Angesichts neuer Untersuchungen zum Feinstaub ist das wohl keine dumme Idee – ob und wie das Vorhaben gelingt ist eine andere Frage. Da uns sonst aus Deutschland vor allem mehr oder weniger aufgeregte Meldungen zum Fukushima-Jahrestag erreicht haben, die wir an dieser Stelle nicht alle würdigen wollen, werfen wir lieber einen Blick nach Japan selbst, wo der Kohleausstieg langsam Fahrt aufnimmt und der Atom-Wiedereinstieg von Richtern nicht gebremst wird
Acht neue Reaktoren pro Jahr?
Wir bleiben vorerst in Asien. China müsse jedes Jahr acht grosse KKW in Betrieb nehmen, um den steigenden Strombedarf zu decken und gleichzeitig seine Ziele für sauberen Strom zu erreichen, melden die «Asia Times» und «China Daily». Russland hat derweil die Zusammenarbeit mit Nigeria im nuklearen Bereich weiter gestärkt. Weniger gut ergeht es momentan bekanntlich der Nuklearindustrie der USA. Meldungen, die diesbezüglich Hoffnungen aufkommen lassen, erreichten uns aus Indien und Brasilien.
Deutschland als Vorbild?
In den USA selbst verteidigen die Einen Deutschland als Vorbild in Sachen Energiepolitik und andere fordern die Nuklearaufsicht zu mehr Einsatz gegen den Klimawandel auf (wer die «Washington Post» nicht abonniert hat, muss links unter «Free» auf «Browse now» klicken und anschliessend den «Keksen» zustimmen). Die weiteren News aus den USA betreffen Warnungen vor der frühzeitigen Abschaltung des KKW Three Mile Island, einen Gesetzesvorschlag, der ebendieses KKW mit Solar- und Windkraftanlagen gleichstellen würde sowie ein Stipendienprogramm, mit dem das Energieministerium den Nachwuchs für die Kernenergie fördern will.
Und was macht die Fusion?
Will man dem Portal «Energiezukunft» glauben, rechnet sich die EU-Kommission im Namen des Klimas Investitionen in das Fusionsprojekt Iter schön. Der umfassende Überblick über Iter und andere Forschungsprojekte von «Power Technology» ist zwar auch nicht ganz unkritisch, aber auch nicht grundsätzlich ablehnend. Das chinesische Fusionsprogramm bleibt darin allerdings unerwähnt. Dabei soll es noch dieses Jahr eine «künstliche Sonne» hervorbringen. Damit dürfte die kalte Fusion kaum mithalten können, selbst wenn sie tatsächlich auch von Bill Gates gefördert werden sollte.