Sehr geehrte Damen und Herren Nach den beiden internationalen Jahresrückblicken der letzten Newsletter widmen wir uns heute den Schweizer Kernkraftwerken, beginnend mit dem jüngsten und grössten: Das Kernkraftwerk Leibstadt hat 2018 mit reduzierter Leistung 7’799 GWh Strom erzeugt. Die Revision des KKL dauerte vom 17. September bis zum 2. November. In dieser Zeit trat ein Vorkommnis ein, welches das Ensi der Ines-Stufe 1 zugeordnet hat. Das Kernkraftwerk Gösgen vermeldete für 2018 eine Rekordproduktion. Die Jahresrevision des KKG dauerte vom 2. bis zum 23. Juni 2018. Auch Mühleberg hat 2018 ein gutes Produktionsergebnis erzielt. Die letzte Revision im KKM ging am 12. September zu Ende. Beznau-2 produzierte 2018 mit einer rund zweiwöchigen Revision netto gut 3000 GWh und Beznau-1 fast 2500 GWh. Letzteres ging am 19. März 2018 nach rund dreijährigem Stillstand wieder ans Netz, nachdem das Ensi den umfassenden Sicherheitsnachweis der Axpo gutgeheissen hatte. Insgesamt attestierte die Behörde allen Schweizer Kernanlagen einen sicheren Betrieb im vergangenen Jahr. Die Produktionszahlen der Schweizer KKW finden Sie übrigens auf der swissnuclear-Website. Damit nun an dieser Stelle genug der Jahresrückblicke. Im Folgenden haben wir Meldungen zu erneuerbaren Energien, zum Green New Deal in den USA, zu Tschernobyl und Fukushima sowie über Deutschland zusammengestellt. Freundliche Grüsse, Nuklearforum Schweiz Was heisst schon «erneuerbar»? Zu Beginn befassen wir uns noch einmal mit dem im letzten Newsletter ausführlich behandelten Polarwirbel in den USA. Laut «Green Car Reports» war dieser ein Praxistest für erneuerbare Energien – mit ernüchterndem Resultat. Auch dieser Beitrag sieht in der grossen Kälte ein Indiz dafür, dass Kohle und Kernenergie weiterhin gebraucht werden. Der finnische Eco-Modernist Rauli Partanen diskutiert das Konzept der Erneuerbaren grundsätzlich und dieser Anlagetipp erörtert die Frage, ob die Kernenergie nicht auch dazugehören sollte. Aus Australien, genauer von einem australischen Parlamentarier, erreicht uns diese Analyse des «Batterie-Betrugs» von Elon Musk. Die «New York Times» hat sich derweil in sehenswerter Form mit den «alten» Erneuerbaren in der Schweiz auseinandergesetzt. Deal or no Deal? Der «Green New Deal» der jüngsten Abgeordneten der USA war auch bei uns schon ein Thema. Dass auch Michael Shellenberger dazu eine Meinung hat, überrascht unsere Leserschaft wohl kaum – vorenthalten wollen wir sie Ihnen dennoch nicht. Shellenberger war auch Gast in einer Radio-Debatte zur Frage, ob der Deal ohne Kernenergie funktionieren kann. Das «National Geographic Magazine» listet die grössten Hürden auf und zeigt, was der Deal von anderen Ländern lernen kann. Bei «Watts Up With That» haben wir erfahren, dass die grösste Baugewerkschaft der USA wenig bis gar nichts von dem Papier hält. Derweil sind die weltweiten CO2-Emissionen auch 2018 gestiegen. Der Energiebedarf dürfte dies ebenfalls weiter tun. Warum fürchten wir uns vor der Kernenergie? Diese Frage wurde in diesem Newsletter bereits mehrfach gestellt und aus unterschiedlicher Sichtweise beantwortet. Auch ein Kommentar in «The Epoch Times» geht ihr nach. Wer sich nicht fürchtet, kann bekanntlich heute als Tourist nach Tschernobyl reisen. Ob die Sperrzone tatsächlich «das neue Ferien-Mekka» ist, sei dahingestellt. Dass dort Flora und Fauna in Abwesenheit des Menschen prächtig gedeihen, war unlängst auch «20 Minuten» einen schönen Antagonismus wert. Bei der «BBC» erfahren wir, dass die Sperrzone bald verkleinert werden könnte. Die Sendung dazu läuft übrigens am 16. und 17. Februar jeweils um 22.30 Uhr Schweizer Zeit auf BBC News («Our World – in the Shadow of Chernobyl»). In Bezug auf die Sperrzone um Fukushima hat die «BBC» schon vor bald drei Jahren gefragt, ob diese nicht mehr schadet als die Strahlung . Mit dem Sperrzonen-Tourismus in Japan hat sich das Schweizer Fernsehen auseinandergesetzt. Aktuelle Nachrichten aus dem Werk Fukushima-Daiichi kommen in Form von Videoaufnahmen aus dem Druckbehälter von Reaktor 2. «Merkelsche Alternativlosigkeit» Wie sehr man sich in Deutschland vor der Kernenergie fürchtet, müssen wie beileibe nicht mehr erörtern. Umso ironischer wirkt es, wenn ausgerechnet importierter Atomstrom «das deutsche Stromnetz vor dem Blackout rettet». In diesem Zusammenhang liess uns diese Meldung aufhorchen. Auch eher skurril mutet «das letzte Gefecht der Grünen» gegen eine russische Gas-Pipeline an – zumindest, wenn ein russisches Portal darüber berichtet. Als Alternative zu Gas aus Russland will Deutschland künftig auch auf Flüssiggas setzen und dafür verschiedene Häfen aufrüsten. Warum damit nicht nur Energie-, sondern auch sehr viel Aussenpolitik betrieben wird, zeigt die «Welt» auf. Zur Energiewende gehört bekanntlich auch die Gebäudeeffizienz und damit verbunden die Wärmedämmung. Wie fast alles hat auch diese Medaille ihre Kehrseite. Auch der deutsche Kohleaussteig sorgt weiter für Kopfschütteln und Unverständnis. |