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Nuclear News Monitor

Nuklearforum Schweiz Newsletter
09. November 2018      
 

Sehr geehrte Damen und Herren
 
2018 und damit unser 60. Jubiläumsjahr neigt sich langsam aber sicher seinem Ende zu. Nächstes Jahr feiern wir übrigens das 50. Betriebsjahr von Beznau-1 und damit ein halbes Jahrhundert Schweizer Atomstrom. Bevor wir uns jedoch darauf und vorher auf Weihnachten konzentrieren, führen wir noch zwei Veranstaltungen durch:
 
Am Mittwoch, 14. November, findet an der EPFL der fünfte und letzte Forumstreff dieses Jahrs statt. Dr. André Grosman, stellvertretender Leiter des französischen Instituts für magnetische Plasmaforschung beim Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA), referiert über «ITER und die grossen Herausforderungen der Kernfusion». Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
 
In der Woche darauf, am 22. November, laden wir Sie zu unserem Weiterbildungskurs zum Thema «IT-Sicherheit im Alltag – Praxiswissen für Mitarbeiter in der Nukleartechnik» ein. Die Referentenliste umfasst Experten der Nuklearindustrie, von Behörden sowie aus der IT-Branche und Forschung. Mehr dazu hier.
 
Alle unsere Veranstaltungen – schon bald auch die ersten im kommenden Jahr – finden Sie über diesen Link. Weitere Veranstaltungen der schweizerischen und europäischen Nuklearindustrie listen wir in unserer Agenda auf, darunter zum Beispiel ein Wissensvortrag im Kernkraftwerk Leibstadt. Wenn Sie Ihre eigene oder andere Veranstaltungen auf der Agenda sehen möchten, dürfen Sie gerne mit uns in Kontakt treten.
 
Weiter unten blicken wir in dieser Ausgabe in die Niederlande sowie nach Kanada und Grossbritannien. Zudem haben wir für Sie mehr oder weniger überraschende Wendungen in der Kernenergiedebatte zusammengefasst.
 
Freundliche Grüsse,
Nuklearforum Schweiz
 
«We moeten zo snel mogelijk nieuwe kerncentrales bouwen»
Zugegeben, wir waren etwas überrascht von den jüngsten Meldungen aus den Niederlanden zum Thema Kernenergie. Zuerst erreichte uns das Video der preisgekrönten Satiresendung «Zondag met Lubach» (mit englischen Untertiteln). Damit wäre nun eigentlich schon alles gesagt – wenn auch mit Worten und Vergleichen, die wir uns nicht unbedingt getrauen würden. Doch es ging weiter mit der Nachricht, dass der Fraktionschef der Rechten im niederländischen Parlament, Klaas Dijkhoff, sich für den Bau neuer Kernkraftwerke einsetzt. Damit nicht genug, erfuhren wir einen Tag später, dass die Mehrheit der zweiten Parlamentskammer seiner Meinung ist. Auch der niederländische Youtuber «The Nuclear Humanist» gibt sich überrascht von diesen Entwicklungen, die er in einem Video zusammengefasst hat, dass unter anderem Dijkhoffs Statements mit englischen Untertiteln zeigt
 
Klein aber fein in Kanada
Dass sich Kanada aktiv mit dem Bau neuer KKW auseinandersetzt, ist hingegen keine Überraschung. Dabei spielen die kleinen, modularen Reaktoren (SMR) eine wichtige Rolle, weshalb wir auch dieses Kapitel mit einem Youtube-Video beginnen. Der Anlass dafür ist die «SMR-Roadmap», welche die kanadische Regierung anfangs November unter dem Titel «A Call to Action» veröffentlicht hat. Zu der Roadmap gibt es eine interaktive Version, ein zusammenfassendes Fact Sheet, ein etwas umfangreichere Broschüre sowie natürlich den ganzen Bericht. Unser kanadisches Pendant, die Canadian Nuclear Association, begrüsst die Roadmap als «Grundlage für eine führende Rolle des Landes bei der Entwicklung innovativer CO2-armer Nukleartechnologien der Zukunft». Beinahe zeitgleich mit der Roadmap erreichte uns die Meldung, dass der SMR-Hersteller NuScale und der Energieversorger Ontario Power Generation bei der Lizenzierung und Markteinführung von SMRs zusammenarbeiten wollen.
 
Grossbritannien erweitert den Fokus
Die unerfreulichen Neuigkeiten aus Grossbritannien können Sie der Schweizer Presse entnehmen. Hierzu ein kurzes Statement der Kollegen von der Nuclear Industry Association und eine aktualisierte Analyse von «Carbon Brief». Sie werden es uns nachsehen, dass wir uns trotzdem der Zukunft der Kernenergie im Königreich widmen. Auch die britische Regierung hat sich diese Woche zu den SMRs geäussert: «Information about Advanced Nuclear Technologies, previously known as Small Modular Reactors» steht seit dem 7. November auf der entsprechenden Website. Die Erklärung für diesen Namenswechsel findet sich auf einer tieferen Ebene: Die Regierung findet den Begriff SMR zu eng und will ein breiteres Technologie-Spektrum miteinbeziehen. Dennoch waren die kleinen Reaktoren das Hauptthema einer Konferenz, zu der das Energiedepartment geladen hatte.
 
«Es ist Zeit, dass Umweltschützer und die Energieindustrie zusammenarbeiten»
In letzten Kapitel widmen wir uns erneut der Energie-Debatte. Wir beginnen mit einem launischen Beitrag aus Deutschland. Hierzu wollen wir Ihnen auch den «Faktencheck beim Umweltministerium» nicht vorenthalten. Für weitere Argumente von Kernenergiebefürwortern gehen wir zuerst zurück nach Kanada. Nach den Niederlanden hat in diesem Zusammenhang auch die Union of Concerned Scientists (UCS) für eine Überraschung gesorgt, indem sie ihre Opposition aufgegeben hat. Die Gründe für ihre Unterstützung der in Betrieb stehenden US-KKW erklärt der Präsident der Organisation in diesem Blogbeitrag. «Axios» fasst die Argumente zusammen und Ted Nordhaus analysiert die Kehrtwende der UCS für das «Breakthrough Institute». Auch Michael Shellenberger nimmt in seiner Übersicht der jüngsten Entwicklungen der Kernenergiedebatte darauf Bezug, ebenso wie auf die eingangs erwähnte Sendung aus den Niederlanden. Shellenbergers Organisation «Environmental Progress» liefert uns derweil, nach eigenen Aussagen, alle Argumente für die Kernenergie auf einer Seite. Wir beenden die heutige Ausgabe mit dem gemeinsamen Beitrag der Präsidentin einer der grössten philanthropischen Stiftungen und dem Chef des grössten KKW-Betreibers der USA im «Time Magazine».