Sehr geehrte Damen und Herren
Heute nutzen wir diesen Newsletter mal wieder für etwas Werbung in eigener Sache und geben Ihnen ein paar Veranstaltungstipps.
Ganz Spontane können dieses Wochenende unseren Stand an der Züri Oberland Mäss in Wetzikon besuchen. Sie finden uns in Halle 4. Unser nächster Messeauftritt findet dann vom 18. bis 21. Oktober 2018 an der Expo in Brugg statt. Am nächsten Mittwoch, dem 5. September 2018, findet im Kino Capitol in Olten unser 4. Forumstreff des Jahres statt. Die Vorführung des Films «CERN und der Sinn für Schönheit» wird dabei gefolgt von einem Referat des ehemaligen CERN-Direktors Prof. Rolf-Dieter Heuer. Am 22. November schliesslich führen wir im Trafo in Baden einen eintägigen Weiterbildungskurs zum Thema «IT-Sicherheit im Alltag – Praxiswissen für Mitarbeiter in der Nukleartechnik» durch. Alle unsere Veranstaltungen finden Sie hier. Unter anderem auch den fünften und letzten Forumstreff dieses Jahres, sobald das Programm steht. In unserer Agenda listen wir neben unseren eigenen auch Veranstaltungen dritter auf. Dazu gehören selbstverständlich auch die Termine der Schweizerischen Gesellschaft der Kernfachleute SGK wie die Wissenschafts-Apéros und das Grundlagenseminar.
Damit genug Promotion für heute. Im Weiteren geht es heute um die Versorgungssicherheit in Europa, französische KKW, innovative Technologien und Kalifornien.
Freundliche Grüsse,
Nuklearforum Schweiz
Wer rettet die deutsche Stromversorgung?
Bei der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» sind wir auf eine Meldung gestossen, wie wir sie aus der Schweiz auch schon gehört haben – nur hier in Bezug auf den Atomausstieg. Welche Risiken solche Import-Szenarien bergen, zeigt die Mitteilung des deutschen Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft über «dahinschmelzende» Kraftwerkskapazitäten in der EU. Die «Welt» bringt es auf den Punkt: «Europa kann die deutsche Stromversorgung nicht retten». Da ist unserer Meinung nach der britische Ansatz mit neuen KKW erfolgsversprechender. «The Conversation» beleuchtet die Rolle der dortigen Kernenergie bei der Versorgungssicherheit und beim Klimawandel sowie ihre grössten Baustellen – im übertragenen Sinn. Auch in Finnland setzt man bekanntlich auf neue KKW. Das nächste soll 2020 in Bau gehen.
«Das gefährlichste KKW ist ein frühzeitig stillgelegtes»
Ebenfalls aus Finnland erreicht uns eine interessante Einschätzung, die in Deutschland wohl weniger gut ankommt. Wir sind gespannt, ob Deutschland auch Strom aus Frankreich importieren wird, wenn es seine Kohlekraftwerke stillgelegt hat. Wie man in Deutschland über französische KKW denkt, veranschaulicht der Beitrag von «Focus». Was die französische Nuklearindustrie von den Anschuldigungen hält, wird im Artikel nicht ersichtlich. Sie dürfte derweil nicht allzu betrübt über den Rücktritt von Umweltminister Nicolas Hulot sein. Unmittelbar auf die Rücktrittsankündigung wurde nämlich ein Bericht bekannt, der gemäss «Reuters» fünf neue Reaktoren vorschlägt. «Le Figaro» spricht in diesem Zusammenhang sogar von sechs EPR. Der Britische «Telegraph» hat andere Prioritäten und wirft Hulot angesichts von sechs Autos, einem Boot und einem Motorrad in dessen Besitz Heuchelei vor.
Bald 400 Gigawatt Reaktorleistung
Wie an dieser Stelle schon mehrfach berichtet, investiert das Energieministerium der USA viel in die Erforschung innovativer Reaktortechnologien. Wie der «Washington Examiner» nun berichtet, soll dabei auch Bill Gates’ Firma TerraPower zum Handkuss kommen. Auch die französische «Revue Générale Nucléaire» berichtet darüber. Vom Nuclear Energy Institute aus den USA haben wir erfahren, dass die dortige Sicherheitsbehörde sich mit Notfallzonen um Small Modular Reactors befasst hat. Da die nächste Betriebsaufnahme eines Reaktors wahrscheinlich nicht bei einem SMR sein wird, erreicht die weltweit installierte KKW-Kapazität bald einen Meilenstein. Wenn es soweit ist, erfahren Sie das zum Beispiel bei der World Nuclear Association.
1 KKW = 541ˈ353 Teslas
Was sich schon länger abgezeichnet hat, ist nun offiziell, oder zumindest im Gesetzgebungsprozess einen entscheidenden Schritt weiter: Der US-Bundesstaat Kalifornien soll seinen Strom bis 2045 zu 100% aus «sauberen» Quellen beziehen. Dazu hier eine kleine Presseschau: Die «New York Times» spricht von den «bisher aggressivsten Schritten im Kampf gegen den Klimawandel». Der britische «Guardian» bezeichnet den Bundesstaat als «Bastion des Widerstands gegen die Trump-Regierung». Kalifornien solle zum Vorbild für die Welt werden, findet die «Technology Review». Etwas kritischer klingt es bei «Green Tech Media»: Ein hohes Ziel sei gesetzt, aber der Weg dorthin noch unbekannt. Die Erfindung, die hier diskutiert wird, dürfte kaum zur Erreichung des Ziels beitragen. Wir halten es da mit dem Nuclear Energy Institute, das dem Unternehmen Facebook, welches sich ähnliche Ziele gesetzt hat, zu einem Mix aus Erneuerbaren und Kernenergie rät. Zu guter Letzt haben wir bei «Axios» einen interessanten Vergleich gefunden: Wie viele Teslas braucht es zum Beispiel, um gleich viele CO2-Emissionen zu verhindern, wie wenn man mit einem KKW Kohlekraftwerke ersetzt? Wobei für uns klar ist, dass Teslas nur so «grün» sein können, wie die Quellen, aus denen der Ladestrom kommt.