Liebe Frau Do, die Partys auf Mallorca, bei denen von Corona-Maßnahmen nichts mehr zu spüren war, rufen die Politik auf den Plan. „Wir müssen sehr aufpassen, dass der Ballermann nicht ein zweites Ischgl wird“, warnt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Noch ist die beliebte Ferieninsel offiziell kein Risikogebiet. Aber NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will Touristen, die Urlaub in einem Risikogebiet buchen, nach der Rückkehr für 14 Tage in Quarantäne schicken oder sie die Kosten möglicher Tests übernehmen lassen, wie Jan Drebes, Maximilian Plück und Georg Winters berichten. Unser Medizin-Experte Wolfram Goertz empfiehlt in seinem Leitartikel, die Ballermann-Touristen im Zweifel auch dann in Quarantäne zu nehmen, wenn Mallorca noch kein Risikogebiet ist. In der Corona-Krise mobilisieren die Regierungen in aller Welt enorme Summen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Dafür gibt es historische Vorbilder, zum Beispiel das Aufbauprogramm von US-Präsident Franklin D. Roosevelt. Warum ein solcher New Deal für Europa jetzt wie gerufen käme, schreibt unser Politik-Chef Martin Kessler in seiner Analyse. Um viel Geld ging es auch beim Treffen des italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Schloss Meseberg: Was besprochen wurde, fasst Holger Möhle zusammen. Polen hat ähnliches Gewicht in der EU, auch wenn es nicht zu den Mitgliedern der ersten Stunde gehört. Gerade hat das Nachbarland gewählt, Präsident Andrzej Duda setzte sich mit 51,03 Prozent der Stimmen gegen seinen Herausforderer Rafal Trzaskowski durch. Unser Korrespondent Ulrich Krökel hofft in seinem Leitartikel, dass den versöhnlichen Worten des rechtsnationalen Staatschefs jetzt auch entsprechende Taten folgen. Und noch mal geht es um Geld: Die Corona-Krise wird sich in den Renten später bemerkbar machen, weil viele Menschen wegen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit weniger eingezahlt haben werden. Und schon in den nächsten Jahren sind Nullrunden in Sicht. Unsere Wirtschaftschefin Antje Höning beschäftigt sich mit den Fragen zur Rente, die jetzt gestellt werden müssen. Vor drei Tagen habe ich Ihnen unsere neue #Humbug-Serie vorgestellt, in der wir gängige Verschwörungstheorien auseinandernehmen wollen. In der ersten Folge widmet sich Deborah Hohmann der Frage, ob das Coronavirus aus einem Labor stammen könnte. Ein wirklich substanzieller, hintergründiger Beitrag! Ich hatte hier erwähnt, dass die Recherchen und der Text unserer Journalistenschülerin von zwei erfahrenen Kollegen genau geprüft worden seien. Das klang bescheuert, und ich hätte es anders schreiben sollen. Wichtig war mir, dass wir bei einem so heiklen Thema, unabhängig von Autor oder Autorin, besonders genau hinsehen. Das gilt für uns alle, nehmen Sie es mir bitte nicht krumm. Dieser Newsletter des Chefredakteurs wurde glücklicherweise auch von zwei erfahrenen Kollegen gegengelesen. Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Start in den Tag. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |