Liebe Frau Do, auch in Europa werden die ersten Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Von chinesischen Verhältnissen sind wir dennoch himmelweit entfernt. Es würde sich sonst die Frage stellen, ob die Bundesregierung überhaupt in der Lage wäre, eine ganze Millionenstadt quasi unter Quarantäne zu stellen. Oder ob man hierzulande binnen zehn Tagen ein richtiges Krankenhaus für 1000 Patienten bauen kann, wie es gerade in Wuhan geschieht. Wie die hiesigen Flughäfen vorbereitet sind und welche Notfallpläne es in NRW gibt, hat Reinhard Kowalewsky recherchiert. Übrigens, an den Haaren herbeigezogen ist das nicht: Seit gestern warnen Plakate in den Sicherheitsbereichen deutscher Flughäfen, auch in Düsseldorf, vor dem Coronavirus. Trotz aller Bekenntnisse zur inneren Sicherheit stehen Polizeibehörden in ganz Deutschland unter Spardruck. Aber in NRW, und das ist zur Abwechslung eine gute Nachricht, wurden seit 2010 nur ganze drei Polizeiwachen ersatzlos gestrichen. Wie das geht und was dabei auf der Strecke bleibt, hat unser Chefreporter Christian Schwerdtfeger recherchiert. Eva Quadbeck, die stellvertretende Chefredakteurin und Leiterin unseres Berliner Büros, ist mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Auschwitz gereist, wo gestern der Befreiung des Konzentrationslagers vor 75 Jahren gedacht wurde. In den letzten Tagen haben Sie viel über den Holocaust lesen können, auch in diesem Newsletter habe ich auf unsere eindrücklichen Gespräche mit Überlebenden jener barbarischen Zeit hingewiesen. Aber die Reportage meiner Kollegin möchte ich Ihnen dennoch unbedingt ans Herz legen. „Manchmal, wenn wir in diese Zeit schauen“, zitiert sie den Bundespräsidenten, „haben wir den Eindruck, dass das Böse noch vorhanden ist.“ Kobe Bryant? Mag sein, dass Sie mit diesem Namen vergangene Woche noch wenig vertraut waren. Als wir am Sonntagabend vom Tod der 41-jährigen Basketball-Legende erfuhren, haben wir natürlich sofort dafür gesorgt, dass die Nachricht unsere Leser digital und in der Zeitung erreicht. Aber lassen Sie uns jetzt auf die Lebensleistung dieses Ausnahmesportlers zurückblicken, dessen Tod Millionen Menschen tief bewegt. „Der Einzigartige“ hat Tobias Jochheim den Nachruf überschrieben. Bryant, so schreibt er, habe arrogant und egoistisch sein können. „Aber am härtesten war er zu sich selbst.“ Wie hart Sie heute zu sich selbst sein müssen oder ob Ihnen vielleicht gerade jetzt vor allem Gelassenheit gut tut, müssen Sie entscheiden. So oder so: Kommen Sie gut durch diesen Dienstag! Es soll übrigens heute recht stürmisch werden. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |