| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Notenbanker warnen vor Risiken von Handelskonflikten BoJ: Zinserhöhung hängt von Wirtschaftsaussichten ab Orlopp: UniCredit ist strategischer Investor Helaba-Chef Groß: "Wir werden mehr arbeiten müssen." Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| Notenbanker warnen vor Risiken von Handelskonflikten Führende Währungshüter haben heute vor Negativfolgen der Zollpläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump gewarnt. Trump habe angekündigt, die Zölle auf ein breites Spektrum von Waren deutlich zu erhöhen, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel (Foto), der auch Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) ist, heute laut Redetext in Tokio. "Wenn die US-Regierung diese Versprechen in die Tat umsetzt, könnte dies einen bedeutenden Wendepunkt für die internationale Handelsordnung darstellen." Zudem sieht Nagel Risiken für die Preise. "Wenn ein Land die Zölle stark erhöht und die betroffenen Länder Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, könnte es zu einem deutlichen Anstieg des Inflationsdrucks kommen", ergänzte der Notenbanker. | |
EZB-Vize de Guindos: Wachstumsaussichten werden eingetrübt Sollten die internationalen Spannungen zunehmen, hätten Zentralbanker die nötigen Instrumente, um darauf zu reagieren, betonte Nagel. "Für das Eurosystem würde eine spürbare Verringerung der globalen Integration letztlich bedeuten, dass es die Zinsen erhöhen müsste, um die Inflation unter Kontrolle zu halten", sagte er. "Wir können und wir werden tun, was nötig ist, um Preisstabilität zu wahren." EZB-Vizepräsident Luis de Guindos warnte ebenfalls vor Risiken für die schwache Wirtschaft im Euroraum und weltweit. Die Wachstumsaussichten würden derzeit durch Unsicherheiten in der Wirtschaftspolitik und der geopolitischen Landschaft eingetrübt, mahnte de Guindos in Frankfurt. Handelspolitische Spannungen könnten weiter zunehmen. Dadurch wachse die Gefahr, dass es zu Extremereignissen komme. (Foto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini) | |
BoJ: Zinserhöhung hängt von Wirtschaftsaussichten ab | Japans Notenbank will nicht abwarten, bis externe Risiken wie die Unsicherheit über Trumps Wirtschaftspolitik vollständig verschwunden sind, ehe sie die Zinsen wieder anhebt. "Es gibt zahlreiche Unwägbarkeiten, die wir prüfen müssen. Das heißt aber nicht, dass wir warten, bis sie sich alle auflösen", sagte der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Kazuo Ueda (Foto), heute. Die Notenbank werde ihre Entscheidungen auf der Grundlage der Daten und Informationen treffen, die zum Zeitpunkt der jeweiligen Sitzung vorlägen. Außerdem sollten Stimulierungsmaßnahmen rechtzeitig zurückgefahren werden, da zu lange niedrige Realzinsen die Inflation stärker als erwartet beschleunigen könnten. (Foto: picture alliance/dpa/Pool EPA/AP/Kimimasa Mayama) | | [reuters.com] | Ifo: Fast jeder fünfte Selbstständige fürchtet um wirtschaftliche Existenz |
Fast jeder fünfte Selbstständige in Deutschland bangt angesichts der derzeitigen Auftragsflaute um seine wirtschaftliche Existenz. Wie aus einer heute veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung hervorgeht, befürchten 18 Prozent der Befragten, dass sie ihr Geschäft aufgeben müssen. Ein Jahr zuvor lag der Anteil noch bei 16,5 Prozent. "Die Selbstständigen stehen immer mehr unter wirtschaftlichem Druck", sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. Fast jeder zweite Selbstständige klagte im Oktober über zu wenig Aufträge – im Juli waren es noch 44,4 Prozent. Der Anteil ist damit höher als in der Gesamtwirtschaft mit 41,5 Prozent. (Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert) | | | [boersen-zeitung.de] | UBS peilt nationale US-Banklizenz an Die Schweizer Großbank UBS strebt Medienberichten zufolge eine nationale Banklizenz für den US-Markt an. Ein Sprecher der Bank bestätigte dies heute. Mit einer Lizenz als nationale Bank, die von der US-Regulierungsbehörde OCC beaufsichtigt werde, könnte die UBS im ganzen Land Sichteinlagen annehmen und zusätzliche Kreditprodukte anbieten, hieß es. | [finews.ch] [handelsblatt.com] | Vermögensverwaltungs-Fintech Qplix sichert sich Finanzspritze Das Münchner Fintech Qplix hat den französischen Wagniskapitalfinanzierer Partech als Investor gewonnen. Wie der Anbieter von Softwareanwendungen für die Vermögensverwaltung heute mitteilte, erhält Qplix insgesamt 25 Millionen Euro aus dem Growth Fund von Partech. Medienberichten zufolge will das Start-up die Mittel nutzen, um seine Internationalisierung voranzutreiben. Angepeilt werde dafür zunächst Europa, insbesondere die Schweiz und Großbritannien sowie längerfristig auch Asien. | [handelsblatt.com] [private-banking-magazin.de] | |
| | | | Commerzbank-Chefin Orlopp: Unicredit ist strategischer Investor Die Chefin der Commerzbank, Bettina Orlopp (Foto), hat angesichts der Begehrlichkeiten der italienischen UniCredit die Eigenständigkeit ihres Instituts unterstrichen. Die UniCredit sei "im Moment ein strategischer Investor – nicht mehr und nicht weniger", sagte Orlopp heute bei der "Euro Finance Week" in Frankfurt. Zugleich betonte die Managerin, die Commerzbank sei nicht per se gegen eine Konsolidierung: "Wenn jemand eine gute Idee hat, wie er den deutschen und den europäischen Markt vorantreiben kann, werden wir uns dem sicher nicht entgegenstellen und uns das anhören." (Foto: picture alliance/dpa/Helmut Fricke) | [handelszeitung.ch] | Habeck: Debatte über Aufweichen von Klimazielen toxisch | Vizekanzler Robert Habeck (Foto) hat vor einem Aufweichen der nationalen Klimaziele gewarnt. "Wenn Deutschland seine Klimaziele nicht einhält, wird Europa sie nicht einhalten können", sagte der Wirtschaftsminister bei der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29) in Baku. Wenn Deutschland und Europa ihre Ziele nicht einhielten, sei es unmöglich, Länder wie Brasilien, Indien, China oder Indonesien dazu zu bringen. "Deswegen ist diese Debatte wirklich toxisch. Und ich verstehe auch nicht, wie die politische Kurzfristigkeit diese Debatte so steuern kann. Wir müssen zurück zu einem klaren Bekenntnis zu den Zielen", mahnte Habeck. (Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler) | | [welt.de] | | EZB-Ratsmitglied Makhlouf: Bei Inflationseindämmung nichts überstürzen Die EZB sollte nach Ansicht ihres Ratsmitglieds Gabriel Makhlouf bei der Eindämmung der Inflation umsichtig agieren. Man sei auf einem guten Weg, aber man sollte sich nicht in irgendeiner Weise beeilen, sagte der Notenbankchef Irlands heute in Dublin. Umsicht und Vorsicht hätten gewisse Vorteile. "Und wir sollten in dieser Weise weitermachen." Er sei zuversichtlich, dass die EZB ihr Inflationsziel von 2 Prozent im kommenden Jahr erreichen werde. | [bloomberg.com] [reuters.com] | Helaba-Chef Groß: "Wir werden mehr arbeiten müssen" Angesichts der schwächelnden Wirtschaft hat Thomas Groß, Chef der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba), die Bundesbürger dazu aufgerufen, mehr zu arbeiten. "Wir werden wieder mehr leisten müssen. Wir werden uns anstrengen müssen. Wir werden auch mehr arbeiten müssen", unterstrich Groß heute bei der "Euro Finance Week" in Frankfurt. Leistung könne und müsse sich auch lohnen. "Wir haben vielfach ein Mentalitätsproblem, indem wir uns ausruhen, und viel zu wenig von Leistung reden." | [bloomberg.com] [institutional-money.com] | |
Euro area productivity growth has been declining for more than 30 years. Firms are strongly dependent on banks for financing. A more diversified external funding structure could help boost productivity, a preview of our Financial Stability Review shows. [x.com] | | | Bank for International Settlements – BIS | How sensitive is aggregate demand and the creditworthiness of non-financial corporates (NFCs) and households to policy rate hikes? This is the question addressed in a new report from the Committee on the Global Financial System (CGFS). The report analyses 23 advanced and 26 emerging market economies. [linkedin.com] |
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In Luxemburg gibt die Eurostat Daten zur Inflation im Euroraum im Oktober 2024 bekannt. – In Frankfurt veröffentlicht die DekaBank ihre Geschäftsergebnisse für das dritte Quartal. – Die Bundesbank legt ihren Monatsbericht für November vor. – Frank Elderson, Vize-Chef der Bankenaufsicht und EZB-Direktor, hält beim "Green Finance Forum" eine Rede. – In Neuss stellt die Wirtschaftsauskunftei Creditreform ihren neuen Schuldneratlas Deutschland vor. | Neue Homeoffice-Regeln in Unternehmen Zahlreiche Firmen verschärfen ihre Homeoffice-Regeln. In manchen Unternehmen gelten fortan für Führungskräfte strengere Vorgaben als für die Mitarbeiter. Firmen, die von ihren Chefinnen und Chefs eine erhöhte Präsenz einfordern, setzen auf deren Vorbildfunktion. Wie Studien ergaben, kann eine häufige Abwesenheit von Führungskräften die emotionale Belastung und Fluktuation der Mitarbeiter erhöhen. Mehr zum Umgang mit dem Homeoffice lesen Sie hier: | [wiwo.de] | |