Nuclear News Monitor Habeck und Schweizer Tiefenlagerpläne in der Kritik Wie erwartet und letzte Woche angekündigt hat der Plan von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, zwei der drei noch laufenden deutschen KKW als «Einsatzreserve» zu behalten, für Kritik von verschiedenen Seiten gesorgt. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm fordert wie auch die FDP eine grundsätzliche Laufzeitverlängerung. Die CSU gibt sich nicht mit einer Powerpoint-Präsentation zufrieden und findet, Habeck solle die detaillierten Stresstest-Ergebnisse veröffentlichen. Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future zeigt sich zwar in der Laufzeitdebatte kompromissbereit, befürchtet aber, «dass die erneuerbaren Energien dabei erneut hinten runterfallen». Wie unter anderem die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, sind auch die KKW-Betreiber nicht zufrieden. «Atom-Wirrwar: Wer hat Recht, Habeck oder die AKW-Chefs?», fragt darauf «Focus». «Aussetzer, Pannen und ideologische Sturheit schaden Habecks Image», findet die «Augsburger Allgemeine». Angesichts all der Kritik könnte man vermuten, dass für den deutschen Wirtschaftsminister der Standortvorschlag für ein Schweizer Tiefenlager eine willkommene Ablenkung darstellte. Jedenfalls haben die Bekanntgabe sowie Reaktionen darauf nördlich des Rheins für ein gehöriges Medienecho gesorgt. «Schon wenige Stunden nach der Verkündung des Plans regt sich Widerstand in Deutschland», meldete der «Spiegel» mit Verweis auf die «harsche» Reaktion des Bundesumweltministeriums. «Schweizer Pläne lösen Sorgen in Berlin aus» titelte das «Handelsblatt». Das Lager an der deutsch-schweizer Grenze werde «kritisch hinterfragt», heisst es bei «SWR Aktuell», deutsche Gemeinden seien besorgt um ihre Trinkwasserversorgung bei der «Zeit». |