Nuclear News Monitor «Ist eine Renaissance der Atomkraft möglich?» Das «ZDF» geht der Frage nach, ob es möglich und angebracht wäre, den Atomausstieg Deutschlands Ende 2022 zu überdenken, und hat dazu unter anderem Anna Veronika Wendland befragt. Dass der grüne Energieminister des Bundeslands Sachsen diese Frage anders beantwortet als Wendland, überrascht keineswegs. Die CDU drängt derweil «trotz der geplanten Abkehr von russischem Gas auf den schnellen Bau von modernen Gaskraftwerken im Südwesten», wie wir bei der «Welt» lesen. Auf dem gleichen Portal, aber hinter der Bezahlschranke, erfahren wir, dass die Bundesregierung «dem Vernehmen nach den Abriss des deutschen Erdgasverteilnetzes» plant. Wir wechseln den Schauplatz nach Grossbritannien, bleiben aber bei den deutschen Medien. Der DPA-Bericht «Atomkraft? Ja, bitte! Großbritannien setzt auf Kernenergie» ist neben der «Zeit» auf mindestens sechs weiteren Portalen erschienen. Wir hoffen, dass der Beitrag fleissig gelesen wird, auch wenn das Königreich sowohl beim Neubau wie auch beim Rückbau nicht vor Budget- und Zeitplanüberschreitungen gefeit ist. Von unseren britischen Kollegen bei «World Nuclear News» erfahren wir, dass die Kernenergie im REPowerEU-Programm eine beträchtliche Rolle spielen soll. Das Programm hat zum Ziel, die EU möglichst rasch weniger abhängig von fossilen Energieträgern aus Russland zu machen. Dass Rohstoffe aus Russland auch für die Erneuerbaren von grosser Bedeutung sind und was das für die Preisentwicklung heisst, lernen wir von der International Energy Agency IEA. In der vorletzten Ausgabe des Newsletters haben wir auf die Netflix-Doku «Meltdown: Three Mile Island» hingewiesen. Dieser ausführliche Faktencheck bestätigt unseren Verdacht, dass die Macher es der Dramatik halber mit den Tatsachen teilweise nicht allzu genau genommen haben. |