Nuclear News Monitor Deutschland bleibt der Revolution fern Bei Bill Gates und Greta Thunberg holt der Bericht von «Markt und Mittelstand» über eine Revolution aus, die in Estland beginnen könnte. Gemeint ist damit der Ausbau und die Weiterentwicklung der Kernenergie, bei denen Deutschland aussen vor und «in der Steinzeit stehen» bleibt. Noch kritischer, wie man das von dieser Stelle erwartet, geht ein Beitrag der «Achse des Guten» mit der deutschen Energiepolitik angesichts des Ukrainekriegs ins Gericht. Demgegenüber steht unter anderem das Bundesumweltministerium, dass «in einer Laufzeitverlängerung eine Risikoerhöhung die angesichts der Stromversorgungssituation nicht gerechtfertigt ist» sieht. Derweil hat der Energiekonzern RWE zu Beginn des Jahres noch vor allem vom Ausbau der Erneuerbaren profitiert und gehört nun – unter anderem neben «Deutschlands letzten Atomkraftwerken» – zu den Profiteuren der Auswirkungen des Krieges auf den Gasmarkt. Um unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden, benötigt Deutschland unter anderem teure schwimmende LNG-Terminals als Notlösung und grosse Energiespeicher, die möglicherweise auch an früheren KKW-Standorten errichtet werden. Auf die Kernenergie selber zurückzukommen und diese nach EU-Beispiel als nachhaltig einzustufen ist weiterhin keine Option. Im Hinblick auf den G7-Gipfel Ende Juni fordern fünf Organisationen in einem offenen Brief höhere Klimaschutz-Zusagen. Zu den Unterzeichnenden gehört auch Greenpeace, das den Forderungen mit Protesten Nachdruck verleiht. Mit einer Hypothese schliessen wir den Kreis für heute: Wäre Greta Thunberg Finnin, wäre sie vielleicht mit ihren eingangs erwähnten Aussagen zur Kernenergie weniger zurückgekrebst |