Etwa die Hälfte der Unternehmen will flexible Arbeitsangebote weiter ausbauen, räumlich wie zeitlich. Die andere Hälfte versucht mit Macht, die alten Verhältnisse wiederherzustellen – Präsenzpflicht, Zeitprinzip, Arbeitsdisziplin. Selbst Elon Musk pfeift auf dieser Flöte. Zugleich erhält der Megatrend New Work aber gerade auch einen gigantischen Schub. Denn in den entwickelten Industriegesellschaften hat sich durch die Krisen eine neue Grundlogik der Arbeitsökonomie entwickelt: der Arbeitskräftemangel. Phänomene wie Great Resignation und Quiet Quitting werden breit diskutiert, kaum eine Branche, die nicht händeringend nach Mitarbeitenden sucht. Zwischen Kapital und Arbeit kehren sich die Machtverhältnisse um. Das hat massive Konsequenzen – für die Fragen von Bildung und Ausbildung, Entlohnung und Migration, für die Art und Weise, wie Unternehmen ihren Beschäftigten Sinn und Purpose bieten müssen, und für den Talentismus, der das Individuum und seine Fähigkeiten ins Zentrum stellt. Was kommt, ist ein neuer War for Talents. Die alte, industrielle Arbeitsordnung zerbricht. |