+ Datenanalyse: Welche Quadratkilometer Berlins die drastischsten Mietsteigerungen verzeichnen + Cannabis-Legalisierung: Senat rechnet mit Mehrarbeit – Bundesregierung „teilt Bedenken nicht“ + Naturschutz: Neue Berliner Landesbeauftragte ernannt +
| Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 27.11.2023 | Schneeschauer bei bis zu 2°C. | |
| + Datenanalyse: Welche Quadratkilometer Berlins die drastischsten Mietsteigerungen verzeichnen + Cannabis-Legalisierung: Senat rechnet mit Mehrarbeit – Bundesregierung „teilt Bedenken nicht“ + Naturschutz: Neue Berliner Landesbeauftragte ernannt + | |
| Guten Morgen, wie schlimm steht es um die Welt – oder zumindest um Berlin – in der Vorweihnachtszeit? So schlimm: Nicht einmal der Weihnachtsbaum fürs Bundeskanzleramt schaffte es dieses Wochenende problemlos in die Hauptstadt. Er blieb im Brandenburger Matsch stecken und traf verspätet in Berlin ein. Auf landespolitischer Ebene laufen die Vorbereitungen nicht weniger schleppend. Berlins Regierender Kai Wegner (CDU) ist am heutigen Montag nur bei drei Weihnachtsmarkt-Eröffnungen anwesend (Dominik Mai/X). Zum Vergleich: Vorgängerin Franziska Giffey (SPD) hatte 2022 immerhin fünf geschafft. | |
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| Die Preistragenden 2023 Am Freitag, dem 24.11.2023, wurden die Preistragenden in der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) geehrt. Diese fünf von insgesamt zehn Nominierten konnten beim Innovationspreis 2023 am Ende voll überzeugen und erhielten je 15.000 Euro Preisgeld: DELTA Engineering & Chemistry GmbH, HyPhoX, POROUS GmbH, PRAMOMOLECULAR GmbH und Sonocrete GmbH. Mehr Informationen unter: www.innovationspreis.de | |
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| An mangelndem vorweihnachtlichen Elan liegt das aber nicht unbedingt. Wer weiß: Vielleicht muss Wegner Pelmeni und Wodka verdauen, bevor er sich Glühwein und Stollen zuwenden kann. Die Berliner CDU-Delegation kehrte nämlich am Sonntag von ihrer Klausurtagung in Warschau zurück. Sie erreichte Berlin mit zwei Ankündigungen: Erstens will die CDU-Fraktion erneut über eine Bebauung des Tempelhofer Feldes abstimmen lassen, zweitens mehr Hochhäuser in Berlin. Moooment! Haben Sie auch irgendwie ein Déjà-vu? Kein Wunder: Schon Anfang Oktober ließ die CDU die Stadt wissen, „noch in dieser Legislaturperiode“ erneut „darüber abstimmen“ zu lassen. Und einen Plan für mehr Hochhäuser mit dem catchy Slogan „radikal vertikal“ hatte die Fraktion bereits bei ihrer Klausurtagung 2022 in Düsseldorf beschlossen. Neu war eigentlich nur die Schneeballschlacht, die sich die Abgeordneten Christopher Förster und Alexander Herrmann auf dem höchsten Gebäude der EU, dem Warschauer Varso Tower, lieferten. Einen Gewinner gab’s leider nicht. Der soll erst „auf einem der vielen neuen Berliner Wolkenkratzer abschließend“ ermittelt werden, sagten die dem Checkpoint. Radikal vertikal, Sie wissen schon. | |
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| Schwunglose Weihnachtsstimmung ist natürlich nichts gegen den Wohnungsmarkt, auf dem es bekanntlich übel aussieht. Mit einem Weihnachtswunder ist nach Checkpoint-Informationen nicht zu rechnen. Daten vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung zeigen, wo in Berlin die Immoscout-Angebotsmieten seit 2009 am stärksten gestiegen sind. Das Tagesspiegel Innovation Lab hat sie ausgewertet. Die Angaben beziehen sich auf kleine räumliche Einheiten von einem Quadratkilometer. Das sind die Gegenden mit den drastischsten Mietsteigerungen: Platz eins: ein Neuköllner Quadratkilometer rund um den Herrfurthplatz nahe des Tempelhofer Feldes. Hier stiegen die durchschnittlichen Angebotsmieten von 5,62 Euro 2009 auf 17,53 Euro in 2023 – also um schlappe 210 Prozent. Auch in Rixdorf ist Musike: Rund um Richardplatz, Sonnenallee und Kanal stiegen die Mieten am zweitstärksten von 5,39 Euro auf 16,01 Euro – immerhin „nur“ 200 Prozent Steigerung. Platz drei: Rund um Jüdisches Museum, Blücherstraße und südliche Friedrichstraße in Kreuzberg stiegen die Mieten um 195 Prozent. Die Gegenden mit den moderatesten Steigerungen liegen – wenig überraschend – am Stadtrand. Der einzige Quadratkilometer Berlin, in dem die Angebotsmieten gefallen sind, ist fast schon Brandenburg. In Wilhelmshagen, nordöstlich von Neu-Venedig, fiel der Durchschnittswert von 10,35 auf 7,70 Euro. Die geringste prozentuale Steigerung verzeichnet die Gegend westlich der Neuen Wiesen in Köpenick (von 6,54 auf 6,83 Euro). Platz drei liegt rund um die Kreuzung Bitterfelder Straße / Märkische Allee in Marzahn. Hier stiegen die Mieten um sieben Prozent. Berücksichtigt sind in der Auswertung nur Quadratkilometer, in denen es ausreichend Wohnungsangebote gab. Außerdem haben die RWI-Forscher die Angebotsmieten statistisch verwertbar gemacht, indem sie Faktoren wie Baujahr, Balkone und mehr eingerechnet haben. Hier geht’s zur deutschlandweiten Analyse. | |
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| Der Berliner Senat und das Abgeordnetenhaus von Berlin möchten am 2.12.2023 mit dem Aktionstag „Berlin sagt Danke“ wieder ein weithin sichtbares Zeichen der Wertschätzung für freiwilliges Engagement setzen. Neben einer zentralen Veranstaltung im Humboldt Forum gibt es viele tolle Angebote in zahlreichen kulturellen Einrichtungen. Mehr erfahren: www.berlin-sagt-danke.de | |
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| Glatteis droht derzeit nicht nur auf Berlins Straßen (der Wetterdienst warnt). Auch Sahra Wagenknecht hat sich womöglich auf solches begeben – mit der Wahl ihres Bankiers. Spenden für die Wagenknecht-Parteigründung gehen auf ein Konto bei der Volksbank Pirna, wo auch ein Ableger des russischen Propagandamediums RT ein Konto hat. Der Bank-Chef sieht die Russland-Sanktionen kritisch und pflegt nach eigenen Angaben intensive Kontakte nach Russland. Hier geht’s zur ganzen Recherche. |
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| Wagenknecht war dieses Wochenende zudem die bekannteste Rednerin auf der Friedensdemo gegen Krieg, zu der 10.000 Menschen kamen. Der Musiker Pablo Miró verglich dort die Bombardierung Gazas mit dem Holocaust. |
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| Die CDU ist dafür, die Stadt dagegen: Knapp zwei Drittel der Menschen in Berlin sind gegen eine Olympia-Bewerbung Berlins. Das geht aus einer exklusiven Civey-Befragung im Auftrag des Tagesspiegels hervor. Hier können Sie mehr dazu lesen. |
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| DJ gesucht: Die Polizei stellte in Lichtenberg eine Fritz!Box 7362 von 1&1 sicher, ein Mischpult von Hercules und ein Notebook von Medium. Eigentümer: leider unbekannt, Beruf: wahrscheinlich DJ (Checkpoint-Prognose). Abgeholt werden können die Sachen – mit Eigentumsnachweis und gültigem Perso – auf dem Abschnitt 34 in der Nöldnerstraße 35. Ob sich die Beamten bis dahin selbst hinters Pult stellen, geht aus dem Amtsblatt (Seite 4672) nicht hervor. |
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| Nehmt und fahndet nach meinem Leib: Nicht per Rasterfahndung, aber immerhin mit Bild und Pressemitteilung sucht die Berliner Polizei nach einer Hostienschale aus 800er-Silber mit eingravierter Inschrift aus dem Matthäus-Evangelium – Fotos hier. Nach dem rechtmäßigen Besitzer wird bundesweit gesucht. Sachdienliche Hinweise bitte an das Fachkommissariat für Kunstdelikte: [email protected]. |
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| Union Berlin hat einen neuen Trainer: Nenad Bjelica. Er folgt auf den freigestellten Urs Fischer. Bjelica sieht sich als „ein Soldat des Vereins“. Mehr dazu hier. |
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| Und Berlin hat eine neue Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege: Prof. Dr. Aletta Bonn. Zu ihrem Antritt hat sie dem Checkpoint ihren Berliner Lieblingsort verraten: der Gosener Graben in Köpenick. Außerdem mag sie die Seen und den Botanischen Garten. Wenn’s mal nicht für einen Ausflug reicht, tun’s auch „die Baumalleen auf dem Weg zur Arbeit“, „die Rufe der Mauersegler“ oder auch „die Blühwiesen an den Wegrändern“. |
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| Apropos Grün: Der Berliner Senat äußert „erhebliche Kritik“ an der Cannabis-Legalisierung. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Dennis Haustein und Christian Zander hervor. Zwar sei man für Entkriminalisierung und Entstigmatisierung Konsumierender. Aber der Senat befürchtet Mehrarbeit. Die Aufgaben der Bundesländer im Fall einer Legalisierung seien „nur mit einem erheblichen personellen Aufwand zu bewältigen“, zudem sei „eine Entlastung der Justiz (…) durch die beabsichtigte Neuregelung (…) nicht zu erwarten.“ Damit hält Berlin an den Bedenken Bundesrats fest, der bereits im September heftige Kritik an dem Legalisierungs-Gesetzesentwurf geäußert hatte. Der Bund hatte die Kritik Anfang Oktober zurückgewiesen („Die Bundesregierung teilt die Bedenken des Bundesrates zum Vollzugsaufwand nicht“). Scheinbar gibt’s weiterhin Gesprächsbedarf. |
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| Zum Schluss gute Nachrichten: Die Schüler haben Großes vor. Meine Kollegin Carla Siepmann hat mit dem neuen Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz gesprochen: Florian Fabricius, 18, aus Hessen. Er verspricht „konstruktive Gespräche“ mit den Entscheidern im Bildungssystem. Aber es sei auch wichtig, „den Mut zu haben, mal auf den Tisch zu hauen“. Denn: „Schüler sind ein Frühwarnsystem für das, was Politiker dann auch irgendwann feststellen.“ Das ganze Interview erscheint morgen auf tagesspiegel.de. |
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| Ganz zum Schluss schlechte Nachrichten: Helene Fischer kommt 2026 nach Berlin! Ob die schlechte Nachricht ist, dass sie kommt, oder dass sie erst 2026 kommt, dürfen Sie selbst entscheiden. |
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| „Es gibt den Antisemitismus in Deutschland. Ob er von Steffi aus Berlin, von Heinrich aus Halle oder von Mohammed aus Essen kommt, ist dabei egal.“ Pianist Igor Levit im Tagesspiegel-Interview |
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| Essen & Trinken – Sie kennen jedes Restaurantfenster und jede bekannte Bar der Hauptstadt? Dann wird es Zeit, die verborgenen Edellokale und Bars zu entdecken! So manch schicke Einkehr bleibt in Berlin lieber im Untergrund: Da wäre etwa die Bar Tausend (Schiffbauerdamm 11), deren kleine Eisentür unter der S-Bahnbrücke Friedrichstraße zwischen Graffiti und Dreck gern übersehen wird. Oder The Duc Ngos 893 Ryōtei, das sich mit seiner verspiegelten, beschmierten Fassade in einer heruntergekommenen Platte als Bauleiche tarnt. Alle meine Tipps für Berlins versteckte Gastro finden Sie hier (T+). |
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| Der Herbst kann geradezu futuristisch schön sein in Berlin, hier ein fotografischer Beweis von Checkpoint-Leser Udo Barske, aufgenommen auf dem Dach des Futuriums in Mitte. Vielen Dank! Ob idyllisch, bezaubernd oder schräg, wir freuen uns auf Ihre Berlin-Bilder: [email protected]. |
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| Geburtstag – „Happy Schnapszahl, Frl. D. Strahlen und Glitzer schickt der JO mit den Geburtstagswünschen für ein glückliches Jahr. Jetzt und in diesen Tagen erst recht!“ / Joanna Eichhorn (31), Schauspielerin, bekannt als „Billie“ aus der Kinderserie „Schloss Einstein“ / Julia Grimpe (54), Schauspielerin, Engagement u.a. an der Schaubühne und dem Renaissance-Theater / „Liebe Hedwig (Unternehmerin), zu deinem Geburtstag will ich dir nicht nur meine allerherzlichsten Glückwünsche senden, sondern auch sagen, dass du die allerbeste Frisurenmacherin bist, die es überhaupt gibt! Ohne dich wäre nicht nur ich nicht der zufriedene Kopf, der ich bin. Hoch sollst du leben. Von Herzen, Astrid“ / Ulrike Sommer (66), Journalistin, Autorin und Politikerin (bis 2012 Beisitzerin im Landesvorstand der Berliner SPD) Nachträglich: „Liebe Jody, lieber Christoph, herzlichen Glückwunsch und alles Glück der Welt zur Geburt der kleinen Ella am 23.11.23 (definitiv ein Glückskind)! Gute Erholung und wunderbare erste Kennenlerntage wünschen euch Tante Anna & Jessi“ |
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| +++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an [email protected].+++ |
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| Gestorben – Dr. Ing. Bodo Contag, * 8. März 1932, Professor em. / Ismail Ibrahim Khalaf Al-Dulaimi, * 1. Juni 1938 / Helmut Kienzler, * 27. September 1940, Architekt / Prof. Dr. Hartmut Rühl, * 25. März 1938 |
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| Stolperstein – Dr. Johannes Kreiselmaier lebte in der Goethestraße 3 in Schlachtensee. Er betrieb eine Arztpraxis in Zehlendorf. Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde er als Militärarzt eingesetzt und leitete u.a. ein Lazarett in Charlottenburg. Ab 1943 stellte er der Widerstandsgruppe um Jacob und Saefkow Praxis, Geld und Arbeit zur Verfügung. Im Juli 1944 wurde er verhaftet und wenig später zum Tode verurteilt – heute vor 79 Jahren richteten ihn die Nazis im Zuchthaus Brandenburg-Görden hin. |
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| Wer hat an der Uhr gedreht? Unter den Linden offenbar niemand. Dort zeigen einige Uhren, zum Beispiel die vorm Café Einstein, weiterhin Sommerzeit an. Das berichtet Leser Hinrich Hagemeyer. Wir wünschen uns den Sommer ja auch zurück, aber vielleicht könnte doch mal jemand …? |
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| Gegen die Uhr gearbeitet haben für diesen Newsletter Thomas Lippold, Anna Thewalt und Helena Wittlich (Recherche), das Stadtleben hat Lotte Buschenhagen eingetaktet und ihren Wecker gehört hat Kathrin Maurer (Produktion). Morgen berichtet hier Robert Ide, wie Berlin so tickt. |
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