| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Bezahlsystem Wero startet Inflation in Eurozone leicht rückläufig, Kernrate stagniert LLB baut Österreichgeschäft aus EZB-Währungshüter diskutieren Zinsschritte Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| Neues Bezahlsystem Wero startet in Europa Das neue europäische Online-Bezahlsystem Wero ist gestartet. Ab sofort können Kundinnen und Kunden ausgewählter Banken in Europa mit dem System unkompliziert und ohne Umwege von Handy zu Handy bezahlen. Damit soll Wero Medienberichten zufolge eine Konkurrenz für Visa-Card, Mastercard und PayPal werden. Anders als bei einer herkömmlichen Überweisung benötigen Nutzerinnen und Nutzer keine IBAN der Empfängerin oder des Empfängers. Stattdessen reicht eine Mobiltelefonnummer oder E-Mail-Adresse für den Geldtransfer. Überwiesenes Geld soll dabei innerhalb von zehn Sekunden auf dem anderen Konto gutgeschrieben werden. Ab 2025 soll man mit Wero auch online und ab 2026 im Einzelhandel bezahlen können. | |
Kreis der teilnehmenden Banken wird erweitert Wero wird von der European Payments Initiative (EPI) betrieben, einem Gemeinschaftsunternehmen von 14 Banken und zwei Zahlungsfirmen. Das System werde "die europäische Souveränität im Zahlungsverkehr stärken", sagte Joachim Schmalzl, Vorstand im Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und Aufsichtsratsvorsitzender von EPI. "Bisher haben wir in Europa kein eigenes gemeinsames Zahlverfahren." Zum Auftakt des Bezahlsystems sind der überwiegende Teil der Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland mit an Bord. Auch die belgische Bank KBC ist mit dabei. Weitere Partnerbanken aus den Niederlanden und Frankreich sollen folgen. Bislang nicht an Bord sind dagegen das EPI-Mitglied Deutsche Bank, ihre Tochter Postbank sowie die ING-Bank. Hier erwarten Fachleute jedoch einen Start noch in diesem Jahr. (Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand) | |
Eurozone: Inflation leicht rückläufig, Kernrate stagniert | Die Teuerungsrate im Euroraum ist im Juni leicht zurückgegangen. Wie das europäische Statistikamt Eurostat heute in einer Schnellschätzung bekannt gab, fiel die Rate von 2,6 Prozent im Mai auf 2,5 Prozent. Die Kernrate ohne schwankungsanfällige Preise von Energie und Nahrungsmitteln stagnierte hingegen bei 2,9 Prozent. Hier hatten Ökonomen mit einem leichten Rückgang gerechnet. Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hatte gestern Abend in ihrer Eröffnungsrede zum diesjährigen Notenbank-Forum im portugiesischen Sintra betont, dass die Inflationsentwicklung noch mit mehreren Ungewissheiten behaftet sei. (Foto: picture alliance/dpa/Patrick Pleul) | | [boerse.de] [handelszeitung.ch] | Onlinebank Revolut zurück in Gewinnzone |
Die britische Onlinebank Revolut hat im vergangenen Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben. Wie das 2015 gegründete Institut heute meldete, erreichte der Vorsteuergewinn 2023 einen Rekordwert von rund 438 Millionen Pfund (516 Millionen Euro), verglichen mit einem Verlust von 25,4 Millionen Pfund im Jahr zuvor. Die Einnahmen stiegen um 95 Prozent auf 1,8 Milliarden Pfund. Revolut-Finanzchef Victor Stinga erklärte, dass das Wachstum auf einen Rekordzuwachs von 12 Millionen Nutzern im Jahr 2023 zurückzuführen sei. Unterdessen sagte Revolut-Chef Nikolay Storonsky, dass das Unternehmen mittlerweile auf gutem Weg sei, eine Banklizenz in Großbritannien zu erhalten. Für den Europäischen Wirtschaftsraum hat Revolut bereits seit 2021 eine Banklizenz von der Bank of Lithuania. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Monika Skolimowska) | | | [focus.de] [cnbc.com] | LLB stärkt Österreichgeschäft durch Zukauf Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) übernimmt das Österreichgeschäft der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Wie die LLB heute in Vaduz mitteilte, steigert sie dank der Übernahme ihr Geschäftsvolumen um rund 3 Milliarden Franken (3,1 Milliarden Euro). Die ZKB beschäftigt den Angaben nach rund 120 Mitarbeiter im Private Banking und im Asset Management an den Standorten Wien und Salzburg. Die LLB hatte in Österreich bereits 2018 die Semper Constantia Privatbank und 2021 die Private-Banking-Kunden der Credit Suisse übernommen. | [cash.ch] | KI-Boom steigert Unternehmenswerte Der Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI) hat den Wert der 100 wertvollsten börsennotierten Konzerne um 17 Prozent auf 42,3 Billionen US-Dollar (39,5 Billionen Euro) erhöht. Dies geht aus einer heute vorgestellten Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) hervor. Demnach führt US-Technologieriese Microsoft das Ranking mit 3,32 Billionen US-Dollar an, gefolgt von Apple und Nvidia. Insgesamt dominieren US-Unternehmen, während europäische Firmen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland, betonte die rasanten Veränderungen durch KI und den Nachholbedarf Europas, das im KI-Bereich aktuell in der "zweiten Liga" spiele. | [moneycab.com] | Neobank Vivid übernimmt Fintech Die Berliner Neobank Vivid Money kauft das Finanztechnologieunternehmen Pile Capital, welches ebenfalls in Berlin ansässig ist. Wie Medien heute berichteten, will Vivid durch die Akquisition neue Kunden gewinnen und Technologie integrieren. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt. | [financefwd.com] |
| | | Währungshüter diskutieren Zinsschritte Die EZB-Ratsmitglieder Pierre Wunsch und Madis Müller haben sich hinsichtlich der künftigen Zinsentwicklung geäußert. Aus Sicht von Belgiens Notenbankchef Wunsch (Foto links) sei die nächste Zinssenkung der EZB relativ leicht zu beschließen. "Wenn es keine größeren Überraschungen gibt, dann würde ich sagen, dass es auf der Grundlage unserer Prognosen Spielraum für eine zweite Senkung gibt", sagte Wunsch in einem heute veröffentlichten Interview. Eine kleine Abweichung von den Prognosen verändere diese Sichtweise nicht dramatisch. Weitere Lockerungsschritte darüber hinaus setzten aus seiner Sicht jedoch eine eindeutige Bewegung der Inflation in Richtung 2 Prozent voraus. Der estnische Notenbankchef Müller (Foto rechts) mahnte hingegen, dass die EZB ihren nächsten Zinsschritt nicht überstürzen sollte. Eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr halte er zwar für wahrscheinlich. Allerdings fügte er hinzu: "Angesichts der immer noch hohen Werte für die Kern- und Dienstleistungsinflation und des starken Lohnwachstums sollten wir geduldig sein und uns nur sehr langsam bewegen." (Foto links: picture alliance/dpa/Belga/Dirk Waem; Foto rechts: ECB/Arno Mikkor) | [de.marketscreener.com] [finance.yahoo.com] | Länderchefs plädieren für Wirtschaftsreformen Mehrere Ministerpräsidenten und Landesfinanzminister haben die Bundesregierung aufgefordert, grundlegende Wirtschaftsreformen umzusetzen. "Deutschland braucht dringend ein Konjunkturprogramm und einen echten Comeback-Plan für die Wirtschaft", wurde Hessens Regierungschef Boris Rhein, amtierender Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, in heutigen Medienberichten zitiert. Der Unionspolitiker forderte unter anderem Entlastungen bei der Körperschaftssteuer für Unternehmen. Der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sagte, Bundesfinanzminister Christian Lindner solle "uns Länder einladen, um darüber zu sprechen, wie wir große Investitionen über Legislaturperioden hinweg und unabhängig von der Tagespolitik stemmen können". Auch Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) sowie der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) richteten ähnliche Forderungen an die Bundesregierung. | [welt.de – bezahlpflichtig] [ariva.de] | Geldwäsche: Koalitionspartner fordern Umdenken bei Grünen Führende Politiker von FDP und SPD haben empört auf das erneute Veto der Grünen gegen das Geldwäschegesetz reagiert. "Ich verstehe diese neue Milde der Grünen zur Organisierten Kriminalität nicht", wurde der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Johannes Vogel, in heutigen Medienberichten zitiert. Er betonte, dass die Bekämpfung von Finanzkriminalität ein gemeinsames Anliegen sein sollte, das keine Verzögerung dulde. Auch SPD-Finanzpolitiker Carlos Kasper bezeichnete das Aufhalten des Gesetzes als "unverantwortlich" und forderte die Grünen auf, ihre Haltung zu überdenken. | [spiegel.de] |
Es beginnt die dritte Runde der Tarifverhandlungen für etwa 135.000 Beschäftigte der privaten Banken in Deutschland. – In Frankfurt startet die zweitägige "Handelsblatt"-Tagung zum Thema "Zukunft Retailbanking". Unter anderem mit Dominik Hennen, Head of Personal Banking bei der Deutschen Bank, und Visa-Deutschland-Chef Tobias Czekalla. – Finanzdienstleister Grenke legt sein Zahlenwerk für das zweite Quartal vor. | Finanzielle Entspannung für den Urlaub Die Urlaubszeit steht vor der Tür! Endlich ausspannen, lecker essen gehen, sich etwas gönnen. Doch all das hat seinen Preis. Damit der Urlaub wirklich in vollen Zügen genossen werden kann und auch finanziell Entspannung bringt, versuchen manche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch kurzfristig ihr Urlaubsbudget aufzubessern. Welche Strategien es dafür gibt, erfahren Sie hier: | [moneycab.com] | |