FOCUS Wissens-Newsletter
Liebe/r Leser/in, in Deutschland leben rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz. Die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Darunter auch viele Menschen, die deutlich unter 65 Jahre alt sind. Seit Langem forscht die Wissenschaft an Präparaten, um den Verlust des Gedächtnisses zumindest aufzuhalten. Wie wir heute berichten, haben die US-Behörden soeben einen neuen Wirkstoff zugelassen. Wir informieren Sie über die Wirkung und die Nebenwirkungen. Heute erfahren Sie auch, welche Pflanze auf dem Mars überleben kann, und dass Ameisen echte Kumpels sind: Sie behandeln die Beinverletzungen ihrer Artgenossen und amputieren notfalls. | Eine schöne Restwoche wünscht Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Neuer Alzheimer-Wirkstoff | Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat ein neues Medikament zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit zugelassen. Das berichtet die „New York Times“ in ihrer heutigen Ausgabe. In Fachkreisen wird die Behandlung mit dem neuen Antikörper-Wirkstoff mit Hoffnung, aber auch mit Skepsis gesehen. Das Medikament Donanemab, das unter dem Markennamen Kisunla verkauft werden soll, hat in Studien gezeigt, dass es das Tempo des kognitiven Abbaus in frühen Stadien der Krankheit leicht verlangsamt. Es wies jedoch auch erhebliche Sicherheitsrisiken auf, darunter Schwellungen und Blutungen im Gehirn. Das von Eli Lilly hergestellte Kisunla ähnelt einem anderen Medikament, Leqembi, das im vergangenen Jahr zugelassen wurde. Bei beiden handelt es sich um intravenöse Infusionen, die ein an der Alzheimer-Krankheit beteiligtes Protein angreifen. Beide können den geistigen Verfall der Patientinnen und Patienten um mehrere Monate verlangsamen. Allerdings sind beide auch mit ähnlichen Risiken behaftet. Erfreulich sei, schreibt die deutsche Alzheimer Forschung Initiative, dass die Probandinnen und Probanden auch nach dem Absetzen des Medikaments von der Wirkung profitierten. Für Europa hat Eli Lilly aber bisher keinen Zulassungsantrag gestellt. |
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Bild der Woche: Kalifornien kämpft gegen Feuer | | Im Bundesstaat Kalifornien kämpft die Feuerwehr gegen mehrere Waldbrände. 13.000 Bewohner mussten bereits evakuiert werden. Der derzeit gefährlichste Brandherd ist das „Thompson-Feuer“ in dem Ort Oroville gut 110 Kilometer nördlich von Sacramento, schreibt die „Los Angeles Times“. Foto: Noah Berger/AP/dpa |
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| 2. Hoffnung Mars-Moos | Der Mars ist einer der lebensfreundlichsten Orte im Sonnensystem. Welche Pflanzen auf dem Mars womöglich überleben könnten, hat nun ein Forschungsteam von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften untersucht und die Ergebnisse im Fachjournal „The Innovation“ veröffentlicht. Das Moos namens Syntrichia caninervis trotzte in Tests sowohl den eisigen Temperaturen als auch der starken Strahlung. Es sei ein vielversprechender Kandidat für eine Pionierpflanze zur Kolonisierung außerirdischer Umgebungen, formulierte das Team. Demnach könnte die Pflanze, die in der Mojave-Wüste und in der Antarktis wächst, den Planeten womöglich fruchtbar machen und eine Basis für eine Nahrungskette auf dem Mars bilden, um Astronauten und Astronautinnen als Lebensmittel zu dienen. Unklar sei jedoch, ob das Moos unter den Bedingungen auf dem Mars eine Sauerstoffquelle sein oder ob es sich überhaupt vermehren könnte. |
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| 3. Amputierende Ameisen | Ameisen sind bemerkenswerte Lebewesen. Sie können das Hundertfache ihres Körpergewichts tragen und sich durch das Magnetfeld der Erde navigieren. Wie neue Forschungsergebnisse zeigen, nehmen Ameisen sogar selbst chirurgische Eingriffe vor, indem sie die Gliedmaßen ihrer Freunde amputieren. Damit sind sie die einzigen bekannten nicht menschlichen Tiere, die Amputationen vornehmen, um das Leben eines anderen zu retten. Die Forschenden um Studienleiter Erik Frank, Verhaltensökologe an der Universität Würzburg, machten die überraschenden Beobachtungen bei sogenannten Florida-Holzameise (Camponotus floridanus): Diese behandeln Artgenossen mit Beinverletzungen, indem sie zunächst die Wunde begutachten, sie reinigen und dann entscheiden, ob sie eine Amputation vornehmen. In der Vergangenheit hatte dieselbe Forschergruppe herausgefunden, dass eine andere Ameisenart infizierte Wunden mit körpereigenen Antibiotika behandeln kann. Die Florida-Holzameise besitze jedoch nicht dieselbe Drüse, sodass ihre Behandlung rein mechanisch erfolge. |
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