Studie bestätigt Zusammenhang zwischen schlechter Luft und Demenz
Liebe/r Leser/in, seit einiger Zeit enthält die Liste knapp gewordener Medikamente 400 bis 500 Positionen. Aktuell kommen Antibiotika hinzu, die gegen nicht so seltene, sexuell übertragbare Infektionen wirken. In den Alpen bröckeln die Wanderwege in einem ungekannten Ausmaß. Und Astronomen entdecken mithilfe des Webb-Teleskops an einem – außerhalb unseres Sonnensystems befindlichen – Exoplaneten erstmals Hinweise auf Tag und Nacht, Wolken und Temperaturunterschiede. Das sind die heutigen Nachrichtenthemen aus unserem Ressort.
| Herzlichen Gruß Kurt Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Bakterien im Vorteil | „In Deutschland sind wieder wichtige Medikamente zur Behandlung von sexuell übertragbaren Krankheiten knapp“, stellen Fachgesellschaften der Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und die Deutsche Aidshilfe fest. Konkret geht es um Antibiotika, und zwar nicht gerade um die unwichtigsten – Doxycyclin ist ein gängiges Mittel gegen Chlamydien-Bakterien und wird in bestimmten Fällen bei Syphilis-Infektionen verabreicht. Auch Azithromycin spielt in diesen und anderen Bereichen (Mykoplasmen) eine wichtige Rolle. Die Details sind in der Lieferengpassmeldungsliste des Bundesgesundheitsministeriums enthalten. Die Fachärzte schätzen, dass sie und die Apotheken nur noch die Hälfte des Bedarfs decken können und sprechen von Einschränkungen bei der Therapie entsprechender Infektionskrankheiten. Vor allem Chlamydien sind weit verbreitet. Katastrophal ist die Situation nach FOCUS-Informationen noch nicht, aber schwierig. Ärzte sind in der Lage, in vielen Fällen andere Wirkstoffe zu verordnen. Gleichzeitig versucht die zuständige Bundesbehörde, die Hersteller dazu zu bringen, die Engpässe bald zu beheben. Als Gründe für diese Art von Schwierigkeiten gelten zu tiefe Preise und zu wenige Produktionsstätten. Eine Lösung wäre, die Pharmaindustrie zu bewegen, wichtige Medikamente ausreichend zu bevorraten. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: Verirrt in der Oder | | Erwischt – mithilfe eines Fernrohrs gelang es, eine verirrte Robbe an der Oder nahe Schwedt in Brandenburg zu fotografieren. Das Raubtier, entweder ein Seehund oder eine Kegelrobbe, schwamm wohl aus der Ostsee flussaufwärts. Man müsse sich um das Tier aber „keine Sorgen machen. Wenn es gesund ist, wird es auch den Weg zurückfinden“, sagt Robbenforscher Guido Dehnhardt von der Universität Rostock der dpa. Jungtiere gelten als sehr wanderlustig. Auch im Rhein wurden schon Artgenossen gesichtet. |
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| 2. Zweihundert Grad heißer am Abend | Der etwa 700 Lichtjahre entfernte Exoplanet WASP-39 b war eine der ersten Stationen, die das Weltraumteleskop James Webb genauer untersuchte. Eine Auswertung der Daten zeigt jetzt, dass die Abendatmosphäre auf dem Exoplaneten um rund 200 Grad Celsius heißer ist als die am Morgen. Exoplaneten umkreisen andere Sterne als unsere Sonne. Der über 1250 Grad Celsius heiße Gasriese WASP-39 b schiebt sich alle vier Tage vor seinen Stern und verhält sich dabei ähnlich wie der Erdmond während einer totalen Sonnenfinsternis: Direkt vor und nach der vollständigen Abdeckung der Sonne gibt es immer eine partielle Finsternis. Vergleichbar damit verdeckt WASP-39 vor und nach dem eigentlichen Transit für jeweils etwa 30 Minuten mit der Morgen- beziehungsweise Abendseite seinen Stern. Dabei offenbarten sich große Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung des Planeten. So zeigte die Morgenseite deutlich weniger CO2 als die Abendseite. Die Forschenden gehen davon aus, dass die Morgenseite bewölkter ist als der Abend, weshalb sie eben auch deutlich „kühler“ ist – am Morgen herrschen etwa 600 und am Abend etwa 800 Grad Celsius. Mehr zu den Entdeckungen des James-Webb-Teleskops lesen Sie in der nächsten Ausgabe des FOCUS Magazin. Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Bröckelnde Alpen | Der Österreichische Alpenverein macht die Klimaerhitzung für häufigeren Starkregen mit Steinschlag, Felsabbrüchen und Erdrutsche verantwortlich. In einer Ende Mai gestarteten Petition mit dem Titel „Notruf aus den Alpen“ nennt er die Zahlen von 272 Schutzhütten und 50.000 Kilometer Wanderwegen, die „buchstäblich wegzubröckeln“ drohten, und fordert von der Regierung in Wien ein millionenschweres Notfallpaket zur Rettung der alpinen Infrastruktur. Das Problem beschränkt sich nicht auf Österreich. Der Schweizer Alpenclub präzisiert, dass der auftauende Permafrost potenziell Schäden an jeder dritten seiner Hütten und Biwaks anrichte. „Wenn der Eisanteil im Boden sinkt, fließt Wasser ab, und der Boden setzt sich“, zitiert eine dpa-Meldung Ulrich Delang vom Alpenclub. Abgesehen von einer klimaschonenden Anreise können Alpenbesucher helfen, indem sie in den Hütten sparsam mit Wasser umgehen. Weit oben fehlen die Quellen, Schneefelder und Gletscher geben immer weniger her. Als eine Konsequenz bieten offenbar jetzt wieder mehr Hütten Plumpsklo statt Wasserspülung an. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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