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Newsletter vom 29. März 2022 | |
| Voice Affairs - Neue Vocalsolisten gastieren beim Irtijal Festival in Beirut Die besondere Rolle der Stimme in der Musik des Mittelmeerraums prägt das Projekt Voice Affairs, das die Neuen Vocalsolisten mit sieben Composer-Performern aus der experimentellen Musikszene Beiruts zusammenführte. Bei ECLAT 2021 kam der siebenteilige Zyklus im Live-Stream zur Uraufführung. Aya Metwallis doppelgesichtiges Stück cabaret macabre ist zugleich Reminiszenz und Abgesang auf die Hochzeit des ägyptischen Kabaretts der 1920er und 1930er Jahre, in denen die Sängerin Mounira Al-Mahdiya eine überaus sinnliche, schier hedonistisch grundierte Liedform erfand. In den 1940er-Jahren sollte es damit – gesteuert durch Zensur – zu Ende gehen. Heute, so Aya Metwalli, „hat sich die ägyptische Kunstidentität in ein Phantom ihrer selbst verwandelt; ein verdrängtes, deformiertes Phantom, das seines eigenen Ethos beraubt ist; ein Cabaret Macabre“. Cynthia Zaven ließ sich für Madrigal d'Essilio von Dantes "Göttlicher Komödie" und dem Gedicht "Tamam Ashkhar" (Die ganze Welt) von Sayat Nova inspirieren. Beide schrieben in ihrer "Volkssprache" - Dante in toskanischem Italienisch und Sayat Nova in Tifliser Armenisch. Cynthia Zaven war aber vor allem davon berührt, dass beide Dichter im Exil lebend nur in ihren Werken oder in der Liebe eine Heimat fanden. Youmna Saba schürft in I covered the planet with a dried leaf ebenfalls in den Sprach-Klang-Gründen nach unbekannten musikalischen Funden. In ihren Projekten untersucht sie aus den verschiedensten Perspektiven die musikalische Dimension der arabischen Sprache und deren Darstellung mit modernen musikalischen Mitteln wie der Elektronik. Und so seltsam es mit Blick auf den Titel auch anmuten mag, A Short Biography of a Snake von Raed Yassin ist ein liebevoller Trauergesang über das Schicksal der Stadt Aleppo. Dort hat Raed Yassin vor vielen Jahren eine Schallplattenaufnahme „aus den 1970er-Jahren entdeckt, auf der eine Predigerin den Koran in einer eigenwilligen Art und Weise rezitiert“. Fasziniert von der Emotion und der Beweglichkeit dieser Stimme komponierte er schließlich dieses Stück für die Neuen Vocalsolisten, also sechs nicht-arabisch sprechende Sängerinnen und Sänger. Gewidmet ist es Sheikha Fatima Mhanna, der Rezitatorin. In der Vorstellung Raed Yassins ist es „ihre engelsgleiche Präsenz, die über den Ruinen der einst großen Stadt - Aleppo - schwebt, einer Stadt, die nun von Geistern und Schatten erfüllt ist“. Und so ließe sich die Erzählung über "Voice Affairs" weiterschreiben ... Die Neuen Vocalsolisten freuen sich, wieder beim Irtijal Festival zu gastieren. Nicht zuletzt treffen sie dort auf weitere Komponist:innen aus der multiplen Beiruter Musikszene, um gemeinsam mit ihnen diese wunderbare musikalische „Affäre“ fortzusetzen. Voice Affairs ist ein Projekt der Neuen Vocalsolisten, produziert von Musik der Jahrhunderte. Das Projekt wurde entwickelt und koproduziert von (in alphabetischer Reihenfolge) Akademie der Künste Berlin, Irtijal Festival Beirut, Musik der Jahrhunderte Stuttgart, Onassis Cultural Center/Stegi Athens, Ultima Oslo Contemporary Music Festival. Das Goethe-Institut Libanon freut sich, im Rahmen des Irtijal'22 Festivals die Neuen Vocalsolisten aus Stuttgart einzuladen, um das Projekt „Voice Affairs“ vorzustellen. Unterstützt von "Klangwert" Aventis Foundation Ensemble-Förderung, Innovationsfonds Kunst des Landes Baden-Württemberg, Deutschlandfunk Kultur, Goethe-Institut Libanon, Part of the Sounds Now Project Co-funded by Creative Europe. |
| Ausführliche Informationen zu allen Konzerten der Neuen Vocalsolisten und sonstigen Terminen von Musik der Jahrhunderte finden Sie unter: www.mdjstuttgart.de Musik der Jahrhunderte wird gefördert von der Stadt Stuttgart und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Dies ist ein Service von Musik der Jahrhunderte. Sie haben den Newsletter mit der Mailadresse newsletter@newslettercollector.com abonniert. Wenn Sie das Abonnement kündigen wollen, klicken Sie bitte hier. |
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