Im heutigen Geldanlage-Report soll es nun um die Konkurrenz bzw. die vermeintliche Konkurrenz der beiden gehen: Amazon und Roku. Aus Sicht von uns Anlegern ist es hier wichtig zu beachten, dass die Streaming-Thematik bei diesen zwei Titeln eigentlich nur eine Nebenrolle spielt bzw. Mittel zu einem anderen Zweck ist. Lass Dich überraschen! Amazon: Wieder im Investitionsmodus! Das Bezos-Imperium schrieb ohne Zweifel eine der unglaublichsten Wachstumsstorys der zurückliegenden Dekade. Man sorgte mit der eigenen E-Commerce-Plattform nicht nur für eine regelrechte Disruption im traditionellen Einzelhandel, sondern wurde gleichzeitig auch noch Marktführer im Bereich Technologie-Dienstleistungen und Cloud-Computing mit seinem Amazon Web Services (AWS)-Geschäft. Der Abodienst Amazon Prime wurde ein Massenphänomen und sorgte mit der immer noch im Gange befindlichen globalen Expansion maßgeblich dafür, dass die Aktie seit 2010 um satte 1.200 Prozent gestiegen ist. Seit Mitte letzten Jahres allerdings scheint der Wachstumskurs etwas ins Stocken zu geraten. Zumindest bekommt man diesen Eindruck, wenn man auf die Entwicklung des Aktienkurses schaut, der seither nur seitwärts gelaufen ist und auf fundamental fällt das rückläufige Umsatzwachstum auf und die schwächere Ertragskraft. Hier mal der 5-Jahres-Chart: Amazon.com (ISIN: US0231351067) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 19e/20e/21e | Kurs | 906866 / AMZN | 873 Mrd. USD | 86 / 65 / 45 | 1.760,33 USD | Was die Kritiker sagen!? In Frage stellen Kritiker vor allem die Fähigkeit von Amazon auch zukünftig schnell wachsen zu können. Ihrer Meinung nach ist der Reifegrad in den beiden Kerngeschäftsbereichen E-Commerce und AWS speziell in den USA schon weit fortgeschritten. Amazon sei daher gezwungen zur alten "Wachstum um jeden Preis"-Mentalität zurückzukehren, was natürlich auf die Margen drückt und die hohe Bewertung in Frage stellt. Initiativen wie die 1-Tages-Lieferung für alle Produkte bzw. die Lieferung vieler Produkte in Metropolen noch am gleichen Tag sowie die freie Lieferung von Lebensmitteln kosten viel Geld und haben bereits im 3. Quartal der Profitabilität geschadet. Der operative Gewinn ist insgesamt um 15 Prozent auf 3,16 Milliarden US-Dollar gefallen, in den USA sogar um 37 Prozent. Auch das Wachstum beim Gewinntreiber AWS war in den letzten Quartalen eher moderat. Bei AWS hat man den Kampf um einen megawichtigen Auftrag des US-Verteidigungsministeriums im Bereich Cloud-Services verloren. Die Rede war von einem Auftragsumfang von 10 Milliarden US-Dollar. Durchgesetzt hat sich stattdessen Konkurrent Microsoft mit seinem Azure Cloud Computing-Dienst. Ein anderer Knackpunkt: Schaut man sich die 2018er-Ergebnisse im Detail an fällt auf, dass ein großer Teil des Gewinnanstiegs wohl auf die Preiserhöhung bei Amazon Prime zurückzuführen war. Damals wurde die Abogebühr um gleich 20 US-Dollar auf 119 US-Dollar erhöht. Dadurch dass also die rund 105 Millionen Mitglieder alle auf einen Schlag 20 US-Dollar mehr pro Jahr bezahlt haben, nahm Amazon mehr als zwei Milliarden US-Dollar ein, die großteils direkt auf den operativen Gewinn durchgeschlagen haben. Die Frage ist nun aber natürlich: Wie oft kann das Amazon machen bevor mehr Kunden kündigen, weil sie nicht bereit sind mehr als 10 US-Dollar pro Monat für diesen Dienst zu bezahlen. Außerdem ist es inzwischen so, dass 82 Prozent aller US-amerikanischen Haushalte nun bereits ein Prime-Abo haben. Das organische Wachstumspotenzial ist hier also quasi ausgeschöpft. Daran schließt gleich die nächste Thematik an: International wächst Amazon zwar weiter recht dynamisch, aber obwohl in den entwickelten Ländern, also in Europa, bereits ein relativ hoher Marktanteil erreicht worden ist, fallen im Auslandsgeschäft immer noch hohe Verluste an. In den Emerging Markets, die nun als nächstes erobert werden sollen, könnte es Amazon aber wesentlich schwerer fallen, hohe Margen zu erzielen. Zum einen ist dort das Einkommensniveau im Durchschnitt deutlich niedriger und in Regionen wie beispielsweise Südamerika gibt es mit MercadoLibre (US-Kürzel: MELI) stark etablierte Konkurrenz. Das Wachstumspotenzial könnte hier geringer sein als viele denken bzw. sich erhoffen. Und auch im Inland holt die Konkurrenz auf. Der Supermarkt-Riese Walmart (WMT) schlägt sich insgesamt sehr gut und bietet in bestimmten Läden nun bereits einen besonderen Service an: Kunden können hier online bestellen und außerhalb des Ladens parken. Ein Walmart-Mitarbeiter bringt ihnen dann den Einkauf verpackt direkt ans Auto. Möglich ist das mit einer Sams Club-Mitgliedschaft, die 100 US-Dollar im Jahr kostet, von denen man aber 85 US-Dollar zurückbekommt, wenn man ein entsprechendes Bestellvolumen angehäuft hat. Auch bei den Preisen kann Walmart in vielen Fällen mit Amazon mithalten. Entsprechend ist der E-Commerce-Marktanteil von Amazon in den USA von einem Hoch bei 47 Prozent auf aktuell 38 Prozent zurückgegangen. Das ist immer noch sensationell gut (zumal ja der E-Commerce-Markt immer noch weiter wächst), aber es zeigt, dass die Konkurrenz durchaus Fortschritte macht. Vor diesem Hintergrund - so bemängeln einige - sei die aktuelle Bewertung mit einem 2019er-KGV von 86 viel zu hoch. Schließlich würden die Gewinnschätzungen pro Aktie für 2019 jetzt gerade mal noch um zwei Prozent höher liegen als der tatsächlich erzielte Gewinn in 2018. Schaut man sich nur das 4. Quartal an, sieht es sogar dramatisch schlechter aus: Die Prognose für den operativen Gewinn liegt hier nur noch bei 1,2 bis 2,9 Milliarden US-Dollar gegenüber 3,8 Milliarden US-Dollar im 4. Quartal des Vorjahres. Damit sind wir bei einer Kernfrage: Wie kann es sein, dass Amazon trotz eines strukturell dramatisch margenschwächeren Geschäfts sich in Punkto Marktkapitalisierung locker unter die ganz großen wie Apple, Microsoft, Alphabet und Facebook einreiht (aktuell liegt man zwar relativ deutlich hinter Apple und Microsoft, aber noch knapp vor Alphabet und deutlich vor Facebook)? Die operative Marge lag bei Amazon im vergangenen Jahr nur bei 4,3 Prozent im Vergleich zu 27,1 Prozent bei Facebook oder 21 Prozent bei Alphabet. Die Wachstumsrate mit rund 20 Prozent in einer ähnlichen Größenordnung wie bei der Konkurrenz. Und trotzdem bekommt der E-Commerce-Riese vom Markt auch noch ein viel höheres KGV zugestanden. Google, Apple, Facebook und Microsoft haben aktuell im Durchschnitt ein KGV von ca. 25. Deine Marge ist mein zukünftiger Gewinn Eine Antwort auf diese Frage gibt indirekt aktuell die Entwicklung im Bereich Amazon Web Services. Beim Amazon Re:Invent-Tag hat es zwei große Ankündigungen gemacht, die sehr gut zeigen was Amazon macht bzw. wie Bezos tickt: In den eigenen Rechenzentren braucht Amazon ja Unmengen an hochwertigem Equipment und verwendete dabei bisher Prozessoren von Intel und Chips von Nvidia. Bekannt ist, dass Intel mit seinen x86er-Prozessoren gigantische Bruttomargen von 80 Prozent einfährt. Im Datacenter-Geschäft meldete Intel im letzten Quartal einen Nettogewinn von 3,1 Milliarden US-Dollar bei 6,4 Milliarden US-Dollar an Umsätzen. Das Motto von Bezos lautet ja: "Deine Marge ist mein potenzieller zukünftiger Gewinn!" Also entwickelte Amazon seine eigenen integrierten Schaltkreise, basierend auf der Technologie von ARM, und brachte diese nun unter dem Namen Graviton 2 auf den Markt. Ähnlich geht es im Bereich Maschinelles Lernen/Künstliche Intelligenz (KI) ab. Mit Inferentia hat AWS nun einen eigenen KI-Chip vorgestellt, der den bisher genutzten T4-Inferenz-Chip von Nvidia ersetzen wird. Das Ganze wird nicht so problemlos funktionieren wie sich das jetzt anhört. Amazon kann nicht im großen Stil mit den Chipherstellern konkurrieren, aber zumindest kann man im eigenen Geschäft damit extreme Einsparungen erzielen (was dann natürlich die eigene Marge erhöht) und Intel und NVIDIA bekommen Schwierigkeiten bei ihren Margen. Das heißt: Amazon macht im Prinzip weiter das, was es schon seit Jahren macht: Es investiert in seine Zukunft und bleibt der Trendsetter im Bereich Retail. Und für diese 20 US-Dollar Preiserhöhung bei Amazon Prime bekamen die US-Kunden ja auch einen wirklichen Gegenwert: Die kostenlose Lieferung von Lebensmitteln wurde in das Prime-Paket mit aufgenommen. Das hatte zuvor 15,99 US-Dollar extra gekostet. Mit diesem Schachzug kann man dann gleichzeitig auch noch diesen Amazon Grocery-Bereich vorantreiben, weil sich natürlich viele Prime-Abonnenten sagen: Wenn ich schon für die kostenlose Lieferung von Lebensmitteln bezahle via Prime, dann nutze ich diesen Service natürlich auch. Amazon breitet sich immer weiter aus wie eine Krake. In früheren Artikeln habe ich ja auch schon über die Initiativen im Bereich Logistik berichtet, wo man sowohl bei der Fluglogistik als auch beim herkömmlichen Zustelldienst ebenfalls immer mehr in das Revier von UPS, DHL und Co. vordringt. MEIN FAZIT: Amazon muss kreativ bleiben, um schnell weiter wachsen zu können und die damit aktuell relativ hoher Bewertung zu rechtfertigen. Wenn man aber sieht, was Bezos in der Vergangenheit geschafft hat und sich die operative Entwicklung in jüngster Zeit genauer anschaut - wie eben z.B. bei AWS - der kann durchaus zuversichtlich sein, dass Amazon das auch in Zukunft gelingen wird. Die Aktie ist aus meiner Sicht weiter haltenswert, in Schwächephasen auch kaufenswert. Roku – Der Emporkömmling Ein Punkt, der allerdings gefährlich werden könnte für Amazon ist der Bereich Datenschutz. Hier hat Facebook ja schon massive Probleme und Amazon bewegt sich hier teilweise auf dünnem Eis, nämlich z.B. im Bereich seines Streaming-Dienstes Prime Video. Hier nutzt Amazon seine Kundendaten aus dem E-Commerce-Geschäft für seine eigenen Fire TV-Player und -Sticks, die ja direkt gegen Roku konkurrieren. Diese Daten sind natürlich insbesondere für Werbetreibende von großem Interesse, weil man so den Streaming-Kunden maßgeschneiderte, individuelle Werbung servieren kann. Diese Vorgehensweise ist aber rechtlich sehr heikel und verstößt gegen Kartellvorschriften, weil man damit ja einen ungleichen Kampf gegenüber anderen Werbeplattformen führen würde, die diese Möglichkeit nicht haben. Amazon ist sich dessen bewusst und hat daher proaktiv seine eigene Plattform (DSP = demand side plattform) für Konkurrenten geöffnet wie z.B. The Trade Desk (TTD). Das wurde im Juli bekannt gegeben. Amazon versucht also von vorneherein den Imageschaden den Facebook erlitten hat und der sehr schwer wieder zu kitten ist, gar nicht entstehen zu lassen. Datenschutz: Roku auf den Spuren von Apple Diese Sorgen muss sich Streaming-Konkurrent Roku nicht machen. Er betreibt ausschließlich das Streaming-Geschäft, das gerne auch als OTT (= Over The Top) bezeichnet wird. OTT deshalb, weil es quasi die Vermittler - wie z.B. Kabelnetzbetreiber - umgeht und direkt den Kunden wendet. Bei Roku bleiben allen Daten auf dem eigenen Player bzw. der eigenen Plattform (so wie das ja auch bei Apple der Fall ist). Damit wären wir bei der nächsten unglaublichen Erfolgsgeschichte angelangt: Roku! Roku betreibt eine TV-Streaming-Plattform. Es verkauft seine eigenen Player und lizensiert sein Betriebssystem an Fernsehhersteller, was den Konsumenten die Möglichkeit gibt, Videoinhalte über das Internet auf dem Fernseher zu schauen. Das Unternehmen bedient sich dabei einer Art Rasierer-Rasierklingen-Modell, das ja Gilette damals so berühmt gemacht hat. Man bietet die eigenen Player und Sticks sehr günstig an, um möglichst schnell möglichst viele Kunden zu bekommen und verdient dann sein Geld mit Werbung – und für die Werbetreibenden wird Roku natürlich umso attraktiver je mehr Zuschauer erreicht werden. Die Strategie geht auf: Inzwischen hat Roku 32,3 Millionen aktive Kundenkonten (vs. 15 Millionen in Q2/2017) und damit einen Marktanteil von 39 Prozent bei OTT-Hardware erreicht. Amazon wird mit 30 Prozent-Anteil auf Distanz gehalten. Roku-Kunden haben im vergangenen Quartal insgesamt 10 Milliarden Stunden Inhalte von Roku auf ihren eigenen Geräten gestreamt. Die Kanäle von Roku sind kostenlos, dafür wird aber wie beim herkömmlichen linearen TV Werbung geschaltet. In den letzten beiden Jahren hat Roku so den Umsatz je Kunden auf durchschnittlich 22,58 US-Dollar verdoppelt. Das Gesamtumsatzwachstum erreichte fulminante 79 Prozent. Die Wallstreet hat Roku anfangs unterschätzt. Man dachte das Unternehmen habe keine Chance gegen die großen Player wie Netflix, Disney+, Apple oder HBO. Das war ein Irrtum, denn Roku konkurriert durch sein Geschäftsmodell eben gar nicht direkt gegen diese Firmen. Entscheidend ist es hier zwischen zwei Kategorien zu unterscheiden: Netflix und Co. bieten Video on demand (VOD) im Abo (SVOD), während Roku sich auf Connected-TV-Werbung fokussiert. Zukunftsmarkt Connected-TV Dieser Connected-TV-Markt ist hoch interessant: Beim Siegeszug des mobilen Internets gibt es aus Sicht der Werbetreibenden ein großes Problem: Die Viewability, die Sichtbarkeit des Werbemittels. Viele Anzeigen erreichen den User über das Smartphone gar nicht. Dem stehen zwei große Vorteile bei der Werbung über das mobile Internet entgegen: Nämlich die stärkere Kaufabsicht des Kunden, die es dort gibt. Das heißt, es kommt öfter zu Spontankäufen, weil der tatsächliche Kaufvorgang nu rein paar Clicks entfernt ist. Es gibt aber viele Konzerne, die von ihren Kunden gar nicht erwarten, dass sie sofort kaufen, nachdem sie die Werbung gesehen haben. Coca-Cola z.B. geht nicht davon aus, dass der Kunde sofort nach dem Anschauen des Werbespots kauft. Auch bei Autoherstellern und vielen anderen ist das nicht der Fall. Diesen Firmen ist es wichtiger, dass ihre Spots den Zuschauer auch in jedem Fall erreichen und Eindruck beim Kunden machen (was auf großen Bildschirmen besser gilt), um die Marke zu stärken. Viele Werbebudgets sind nur deswegen in den Mobile-Bereich gegangen, weil die Firmen eben versucht haben, den Kunden irgendwie zu erreichen nachdem das lineare TV immer mehr an Bedeutung verliert. Der zweite Vorteil beim mobilen Internet ist die Möglichkeit, die Werbung zu personalisieren und damit die Streuverluste zu reduzieren. Die Alternative war bisher immer Pay-TV: Es gibt verschiedene Studien, die zeigen, dass die Spots dort wesentlich öfter bis zum Ende angeschaut werden, weil der Zuschauer es sich auf dem Sessel bequem gemacht hat, weil er eine Show oder eine Serie anschauen möchte und Zeit hat die Werbung zu schauen. Außerdem erreicht sie den Zuschauer besser, weil der Bildschirm groß genug ist (und ja tendenziell immer noch größer wird) und der Zuschauer eine höhere Aufmerksamkeitsspanne hat. Der Connected-TV-Bereich wiederum verbindet im Prinzip die beste dieser zwei Welten. Er bietet 100 Prozent Sichtbarkeit, die meisten Werbungen werden bis zum Ende geschaut (zu 97 Prozent laut eines neues Forbes-Artikels) und es ist auf Grund der Nutzerdaten, die Roku hat, personalisierte Werbung möglich (via dynamic ad insertion). Das heißt: Nicht alle Zuschauer sehen die gleichen Werbespots. Das kommt gigantisch an: Eine aktuelle Studie von FreeWheel, die 200 Milliarden Videostarts untersucht hat, hat herausgefunden, dass der Anteil dieser OTT-Werbung innerhalb von vier Jahren von zwei Prozent auf 32 Prozent explodiert ist. Ein anderer Marktforscher, Extreme Reach, hat bereits im 2. Quartal 2018 eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass Connected TV-Werbungen nun einen Marktanteil von 38 Prozent hätten (auf Basis der ad impressions, also der aufgerufenen Werbemittel) und “mobile” damit überholt hätte. Damit entsteht hier ein gigantischer Markt und Roku könnte einer der ganz großen Profiteure werden. Die Werbetreibenden wollen nicht nur über CTV werben, sie sind auch bereit dafür, hohe Preisaufschläge zu bezahlen. Ein anderer Profiteur des Connected TV-Werbetrends ist die vorher schon angesprochene The TradeDesk, die ebenfalls eine erfolgreiche Werbeplattform aufgebaut haben. Übrigens: Meine Leser und ich haben hier hohe Gewinne eingefahren mit Roku (in den "Gewinner-Aktien") und The TradeDesk (im "Breakout-Trader"), die wir jeweils im Musterdepot hatten bzw. im Falle The Trade Desk auch einer meiner Top 4-Favoriten für das Jahr 2018 und 2019 war. Die beiden einzigen größeren Konkurrenten für Roku neben Amazon sind Hulu und Peacock. Hulu, die ja inzwischen zu Disney gehören, müssen sich als reine App ihre Kundendaten aber extern zukaufen (z.B. von Facebook) bzw. tauschen. Peacock ist eine Tochter des US-Kabelnetzbetreibers Comcast und daher nur auf die USA beschränkt. Beide sind keine gleichwertigen Konkurrenten von Roku. Das führt zum beschriebenen stürmischen Wachstum bei den Roku-Werbeumsätzen. 2017 waren es 225 Millionen US-Dollar aus Werbung, in 2018 bereits 416 Millionen US-Dollar und in 2019 sind es – annualisiert auf Basis der Umsätze von 179 Millionen US-Dollar im letzten Quartal – bereits über 700 Millionen US-Dollar. Hohe Bewertung Die Wall Street ist begeistert. Der Kurs der Aktie hat sich im letzten Jahr verfünffacht. Die Bewertung ist inzwischen nach herkömmlichen Bewertungsmaßstäben sehr ambitioniert. Die Marktkapitalisierung liegt bei 17 Milliarden US-Dollar. Daraus errechnet sich auf Basis der annualisierten Umsätze aus dem letzten Quartal ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von fast 24, das aber 2020 auf 11 fallen soll. Profitabel wird Roku voraussichtlich erst in 2021. Viele Spekulanten halten die Bewertung für überzogen. Immerhin 10,8 Millionen Aktien oder 13 Prozent aller Aktien sind leerverkauft. Roku (ISIN: US77543R1023) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 19e/20e/21e | Kurs | A2DW4X / ROKU | 17 Mrd. USD | neg. / neg. / neg. | 139,57 USD | MEIN FAZIT: Roku hat ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell und wächst schnell. Die Aktie läuft dynamisch nach oben, allerdings unter extremen Schwankungen. Ich rate dringend davon ab, Roku angesichts der sehr guten Wachstumsperspektiven zu shorten. Das Unternehmen gehören zu den großen Disruptoren im Medienbereich und sammelt quasi die Werbe-Dollars und bald auch -Euros ein, die den Kabelnetzbetreibern und den klassischen Fernsehsendern verloren gehen. Nach dem aktuellen Rücksetzer könnte sich ein Einstieg auszahlen. Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in keinen genannten Wertpapieren/Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels investiert. Es können daher keine Interessenskonflikte vorliegen. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.
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