TITEL Wie unsere Nahrungsmittel zu Heilmitteln werden Ordnen statt weglassen Wer möchte nicht nach einer Mahlzeit gestärkt und voller Power vom Tisch aufstehen? Doch viel zu oft fühlen wir uns vom Essen beschwert, sind müde oder haben allzu schnell wieder Hunger. Denn Lebensmittel sind viel mehr als reiner Treibstoff für uns. Wir leben von dem, was auf unserem Teller liegt, und übersehen doch oft, dass die Ernährung nicht nur die Grundlage dafür ist, dass wir existieren, sondern auch dafür, wie es uns geht. Sie entscheidet, ob wir in unserer Kraft sind und unsere Gesundheitsziele erreichen können. Wer sich nach dem Konzept des „Ordnens statt Weglassens“ ernährt, muss keinen starren Richtlinien folgen und meist auch auf nichts verzichten, was ihm lieb geworden ist. Stattdessen entwickelt man ein Bewusstsein dafür, wie Lebensmittel kombiniert werden und welche guttun – ein Prozess der Eigenverantwortung, der durch die Rückkehr zu einfachen Mahlzeiten zu einem spürbaren Schub in Richtung Gesundheit und Kraft führt. | | Ganzheitlich Heilen Das menschliche Proteom Unser persönlicher Fingerabdruck Das Proteom stellt die Gesamtheit aller von unseren Zellen produzierten Proteine, also Eiweiße, dar. Im Gegensatz zum Genom, sprich den Genen einer Zelle, ist das Proteom veränderlich in seiner Zusammensetzung – abhängig vom Gesundheitszustand sowie von äußeren Faktoren. Jeder Mensch hat sein individuelles Proteom, es gibt keine identischen Proteinprofile außer bei Zwillingen. Und selbst diese entwickeln sich im Laufe ihres Lebens unterschiedlich. Unregelmäßigkeiten dieser wichtigen Funktionsstoffe spielen bei nahezu allen Erkrankungen eine zentrale Rolle. Die Entschlüsselung des Proteoms lässt daher wertvolle Rückschlüsse auf Krankheitsursachen und -verläufe zu und dient dem frühzeitigen Aufdecken pathologischer Prozesse, körperlich wie emotional. Sämtliche Funktionsstoffe des Körpers wie Enzyme, Peptidhormone oder Zytokine (Boten oder Signalstoffe) bestehen aus mehr oder weniger großen Proteinmolekülen. Der Mensch verfügt über unzählig viele Proteine, wobei bislang nur eine begrenzte Anzahl da von untersucht und deren genaue Funktion erforscht werden konnte. Dabei ist unser Proteom so einzigartig wie unser Fingerabdruck. | | Körpertherapien Die Sympathikus-Therapie Erfolgreiche Behandlung von chronischen Schmerzen Ein durch Dauerstress ständig hochgefahrener Sympathikus-Nerv kann viele Probleme auslösen. Das ist mittlerweile bekannt. Dass dieser Nerv jedoch auch durch Wirbelfehlstellungen rein mechanisch so gereizt werden kann, dass er Migräne, Sodbrennen, Gallenkoliken, Reizdarm, Herzrhythmusstörungen oder das Karpaltunnelsyndrom hervorruft – diese Erkenntnis ist ziemlich neu. Der Arzt und Manualtherapeut Dieter Heesch ist auf diesen verblüffenden Zusammenhang gestoßen und hat daraus eine Therapie mit verschiedenen Behandlungsformen entwickelt. Konzentriert streicht Sinje Hoffmann (39) über die Wirbelsäule ihrer Patientin, sucht den Dornfortsatz des 8. Brustwirbels und bewegt ihn langsam, aber entschieden von einer Seite zur anderen. Immer wieder. Die Heilpraktikerin aus der Nähe von Hamburg arbeitet fast ausschließlich am Bewegungsapparat, seit 3 Jahren bietet sie auch die Sympathikus-Therapie an. Ihre junge Patientin leidet an dem klassischen Reizdarmsyndrom: Egal, was sie isst, ihr Darm rebelliert. | | Krankheit & Heilung Migräne Natürliche Hilfen gegen das Gewitter im Kopf Den jüngsten Zahlen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft zufolge leidet zwischenzeitlich jeder 10. Erwachsene an Migräne. Am häufigsten äußert sich dies in halbseitigen Schmerzattacken, die Kopf, Gesicht und Kiefer betreffen – mal stechend, mal pochend, oft in Verbindung mit Übelkeit und Lichtempfindlichkeit. Migräne kann die Betroffenen regelrecht schachmatt setzen. Meist ist das Bett der einzige Ort, an dem es sich während eines Anfalls aushalten lässt. Umso wichtiger ist es, sich mit den möglichen individuellen Ursachen und Auslösern des Kopf-Gewitters zu beschäftigen. Zum Glück bietet die Naturheilkunde ganzheitliche Möglichkeiten, die Häufigkeit des Auftretens einer Migräne deutlich zu reduzieren. Etwa 14 % der Frauen und 7 % der Männer in Deutschland kennen Migräne-Attacken. Auch Kinder und Jugendliche leiden zunehmend darunter. | | Wege nach Innen Pilgern Eine Reise zu sich selbst Manchmal möchte man die Welt anhalten und aussteigen. Doch das geht nicht – oder doch? Es geht sogar ganz leicht, eben im Gehen. Es gilt, sich auf den Weg zu machen, so einfach wie möglich. Das ist der Sinn des Pilgerns: die Einfachheit zu suchen, sich zu suchen – und vieles zu finden, was man gar nicht erwartet hätte. Warum machen sich Menschen auf den Weg? Dafür gibt es so viele Gründe, wie es Pilger gibt. Die einen trauern, die anderen zürnen ihrem Schicksal, wieder andere suchen Trost. All das kann die Entscheidung auslösen, sich auf den Pilgerweg zu machen. Mögen die Gründe auch noch so vielfältig sein, gemeinsam haben die meisten Menschen eines: Ihnen wohnt eine tiefe Sehnsucht inne, Antworten zu finden. Antworten auf die Fragen des Lebens. Gerade in Zeiten, die von Unsicherheit, Depressionen und Ängsten geprägt sind, steigt die Zahl der Menschen, die nach Verbundenheit, aber auch nach dem eigenen Lebenssinn suchen. | | Bewusst-Sein Das Juwel der Bescheidenheit Yoga geht weit über die Ausführung von Körperübungen hinaus und ist als Lebensart zu betrachten, bei der man sich nicht nur seines Körpers, sondern auch seines Denkens und Handelns immer bewusster wird. Die Yamas und Niyamas, auch als die „zehn Gebote“ des Yoga zu verstehen, sind Juwelen, die uns den Weg zu einem erfüllten Leben zeigen. Aparigraha oder Bescheidenheit ist eines der fünf Yamas. Es fordert uns auf, durch das Leben zu wandeln, ganz darin aufzugehen und tiefe Gefühle zu investieren, ohne uns dabei zu verlieren. | | |