Berlin, 30. Juni 2020. Nach über einem Jahr gemeinsamer Arbeit verschiedener Akteure wird das Bundeskabinett morgen die Nationale Demenzstrategie (NDS) beschlieÃen. Damit gibt die Bundesregierung den Startschuss für eine Vielzahl von MaÃnahmen für eine verbesserte Teilhabe und medizinische sowie pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz, die stärkere Unterstützung der Angehörigen sowie die Förderung der Forschung. Unter Federführung der beiden Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Gesundheit haben weitere Ministerien, die Bundesländer und Kommunen, Selbsthilfeorganisationen der Betroffenen, zivilgesellschaftliche Organisationen, die Wissenschaft, die medizinischen und pflegerischen Leistungserbringer sowie die Sozialversicherungsträger an der NDS gearbeitet und sich nun verpflichtet, die 162 EinzelmaÃnahmen durchzuführen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) als Vertreterin von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen war in der Steuerungsgruppe als Co-Vorsitzende aktiv. âEs ist gut, dass die Nationale Demenzstrategie kommt und das Thema â wie in anderen Ländern auch â endlich eine angemessene Bedeutung erhältâ sagt Monika Kaus, 1. Vorsitzende der DAlzG. âDer Prozess war ein zähes Ringen und wir hätten uns für die Strategie mehr verbindliche MaÃnahmen mit entsprechender finanzieller Förderung gewünscht. Wir erwarten , dass jetzt alle Beteiligten zeitnah mit den verabredeten MaÃnahmen der Initiative beginnen. Die NDS gibt dafür den Rahmen vor, damit die Akteure besser zusammenarbeiten können.â Handlungsfelder (HF), in denen die MaÃnahmen beschlossen wurden HF 1: Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort aus- und aufbauen HF 2: Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen HF 3: Medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz weiterentwickeln HF 4: Exzellente Grundlagen- und Anwendungsforschung zu Demenz fördern MaÃnahmen der DAlzG im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie Die DAlzG ist im Rahmen der NDS an 36 verschiedenen MaÃnahmen beteiligt. Vielfach geht es dabei darum, die Ãffentlichkeit noch stärker für das Thema Demenz sensibilisieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Initiative âDemenz Partnerâ, die DAlzG wird aber beispielsweise auch ihr Praxishandbuch für Pädagogen in aktueller Fassung zur Verfügung stellen, um damit Kindern und Jugendlichen das Thema nahezubringen. Darüber hinaus ist die DAlzG an der Erarbeitung eines Versorgungspfades beteiligt, der die medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz besser koordinieren soll und wird natürlich auch mit dem Alzheimer-Telefon weiter für die Menschen da sein und dies Angebot noch stärker bekannt machen. Erst die Auswertung der NDS, die für das Jahr 2026 geplant ist, wird zeigen, ob die beschlossenen MaÃnahmen das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen tatsächlich verbessert haben. Die Herausforderungen sind angesichts der zunehmenden Zahl von Betroffenen und knapper Ressourcen wie Pflegepersonal enorm. Die Folgen der Corona-Pandemie verschärfen die Situation ebenfalls. |