vor fünf Jahren sollten wir das Klima retten, die Europawahl wurde zur Klimawahl hochstilisiert. Diesmal geht es um Krieg oder Frieden, Wohlstand oder Niedergang, Demokratie oder Populismus und Putinismus. Diesen Eindruck erweckt die schrille Rhetorik, mit der deutsche Politiker zur Wahlschlacht im Juni antreten. Gemeinsam ist allen Appellen, dass sie nicht nur dramatisch klingen, sondern demokratische Endzeitstimmung verbreiten. Dabei wird die Europwahl durch eine geschickte Inszenierung vor allem zur Mogelpackung. Wichtig ist sie trotzdem, findet Eric Bonse. Ein anderer Wettbewerb wurde am Sonntag bereits frühzeitig entschieden: der um die deutsche Fußballmeisterschaft. Und ausgerechnet Bayer 04 Leverkusen ist es – erstmals in der Vereinsgeschichte – gelungen, den Wettbewerb für sich zu entscheiden. Das zeigt: Zwischen Köln und Düsseldorf wächst sportlich gerade etwas ganz Großes heran. Mein Kommentar. Abseits des Sports war das dominante Thema am Wochenende der Angriff des Iran auf Israel. Darüber wurde dann entsprechend auch am Sonntagabend bei Caren Miosga diskutiert. Die stellte dafür sogar ihr Sendungskonzept um. Das Ergebnis ist eine sachliche und spannende Diskussion zum Thema. Hier können Sie diese nachlesen. Der Ruf nach mehr Sicherheitspolitik in Deutschland ist derweil zu einem Dogma geworden. Doch wie soll ein Zeitenwende-Kanzler hier glaubwürdig sein, der sein Desinteresse an der Bundeswehr noch 2021 mit der Personalie Christine Lambrecht bewies? Mein Kollege Ferdinand Knauß kommentiert. Auch aus den USA blickt man in den Nahen Osten. Die Strategie der Vereinigten Staaten im Iran-Israel-Konflikt ähnelt dabei der in der Ukraine – Stärkung der Verbündeten mit starken Waffen bei gleichzeitiger Vermeidung von eigenen Opfern. Es geht Washington nicht primär darum, sich auf die Seite Israels zu stellen, sondern darum, den Iran zu bedrohen, analysiert George Friedman. Was Leichteres zum Schluss: Wer in einer strukturschwachen Region lebt, weiß: Die größten Probleme entstehen durch fehlende Menschen. Um so wichtiger findet es unsere Kolumnistin, auch mit jenen ins Gespräch zu kommen, vor denen man sich früher gegruselt hat. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |