Liebe Leserin, lieber Leser |
Dank dem 1. August haben Sie vielleicht auch dann, wenn Sie nicht in den Sommerferien sind, ein verlängertes Wochenende. Der Bundesfeiertag ist heuer ein besonderer: Vor 175 Jahren wurde die Bundesverfassung geschaffen, welche die moderne Schweiz begründet hat. |
|
«Im Namen Gottes des Allmächtigen», so beginnt die Verfassung. Die Anrufung Gottes klingt 2023 eigentümlich: In keinem europäischen Land ist Religion derart aus der Politik verschwunden wie in der Schweiz. Das zeigt eine Studie der Universität Zürich. Deutlicher als anderswo findet man hierzulande: Religion ist reine Privatsache. |
|
CVP-Präsident Gerhard Pfister hat das längst gemerkt, darum liess er seine Partei in «Die Mitte» umbenennen. Umfragen deuten darauf hin, dass seine Marken-Strategie aufgehen, ja dass die einstige CVP sogar erstmals die ewige Rivalin FDP einholen könnte. |
|
Es wäre eine unerwartete Pointe der Schweizer Geschichte: Im Jubiläumsjahr des Sonderbundskriegs überholen die Christdemokraten den Freisinn – weil sie inzwischen selbst von der Religion abgekommen sind. |
|
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, ob verlängert oder nicht! |
|
Patrik Müller, Chefredaktor |
|
Für Sie zusammengestellt von Pascal Ritter, Online-Tagesleiter. |
|
Bereit für mehr? Mit dem Digitalabo lesen Sie alle abo+ Artikel auf unserer Newssite. Für nur CHF 1.- im ersten Monat. Jetzt testen! |
Sieben aktuelle Geschichten in Kürze |
|
1. 175 Jahre nach dem Ende des Schweizer Glaubenskriegs spielt die Religion ausserhalb des Privaten keine Rolle mehr – im Gegensatz zu anderen Ländern Europas und den USA. Stattdessen nehmen Debatten zu Gender- oder Umweltfragen quasi-religiöse Züge an. Diese Verschiebung könnte zu einem überraschenden Profiteur führen. |
|
2. Sie lösen gerade die alte Comedy-Garde der Müllers, Kaisers und Friedlis ab, kommen aber auch aus Bern, dem Aargau und Appenzell: Die Müslüms, Nguelas, Krishnarajas. |
|
3. In Israel gehen weiter Zehntausende gegen den Umbau der Justiz auf die Strasse. Einer von ihnen ist Eli Salzberger, 63, Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Haifa. Warum er protestiert - und wie er die Zukunft seines Landes sieht. |
|
Darüber spricht man in Ihrer Region |
|
Und dann ist auch noch das passiert... |
|