| | 2300 Wahlbüros stehen bereit für katalanischen Volksentscheid | Ungeachtet des Verbots des Verfassungsgerichts und des Widerstands aus Madrid will die Regionalregierung in Katalonien beim Unabhängigkeitsreferendum am Sonntag mehr als 2300 Wahllokale öffnen lassen. Mehr als 7200 Helfer würden eingesetzt, teilte Regierungssprecher Jordi Turull in Barcelona mit. Insgesamt sind mehr als 5,3 Millionen Katalanen aufgerufen, über die Abspaltung der wirtschaftsstarken Region abzustimmen. Die Zentralregierung versucht weiter, den Volksentscheid mit allen Mitteln zu verhindern. Die spanische Polizei hatte bei Razzien Millionen Wahlzettel und -plakate beschlagnahmt. Bürgerkomitees, die sich für das Referendum einsetzen, forderten die Bevölkerung auf, schon ab diesem Freitag Schulen und andere Gebäude zu besetzen, die als Wahllokale dienen sollen. - Das Auswärtige Amt in Berlin rief Urlauber wegen möglicher Eskalationen zur Vorsicht auf. td> |
Juncker: Ohne "Wunder" keine neue Phase der Brexit-Gespräche | EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker beklagt den schleppenden Verlauf der Brexit-Verhandlungen. Er gehe nicht davon aus, dass die EU und Großbritannien wie geplant ab Oktober schon in einer neuen Runde über ihre künftigen Beziehungen nach dem Brexit verhandeln können. Ohne "Wunder" werde es bis dahin nicht die nötigen Verhandlungsfortschritte bei zentralen Austrittsfragen geben, sagte Juncker beim EU-Gipfel in Estlands Hauptstadt. Die Londoner Premierministerin Theresa May sprach in Tallinn hingegen von Fortschritten. Die EU erwartet von den Briten vor allem ein Einlenken in Finanzfragen. - Die britische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal so langsam wie seit 2013 nicht mehr, wie das Statistikamt ONS bestätigte. |
Kreml-Kritiker Nawalny in Moskau festgenommen | Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist von der Polizei in Moskau vor seinem Wohnhaus festgenommen worden, kurz vor seiner Abreise zu einer Wahlveranstaltung in Nischni Nowgorod. Diese Kundgebung sei nicht genehmigt, zitiert die Agentur Tass einen Sprecher des Innenministeriums. Nawalny war im Juli nach einer 25-tägigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. Man hatte ihn wegen des Vorwurfs inhaftiert, nicht genehmigte Proteste gegen Staatschef Wladimir Putin organisiert zu haben. - Nawalny will im kommenden März bei den Präsidentschaftswahlen antreten. Die Wahlkommission erklärte aber, der Kreml-Kritiker könne wegen einer Verurteilung zu einer fünfjährigen Bewährungsstrafe wegen Veruntreuung nicht kandidieren. |
Ex-Chef von vietnamesischem Ölkonzern zum Tode verurteilt | In Vietnam ist der ehemalige Vorstandsvorsitzende des staatlichen Ölkonzerns PetroVietnam, Nguyen Xuan Son, zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Hanoi sprach den 55-jährigen Ex-Top-Manager für schuldig, bei einer Bank, die dem Konzern teilweise gehörte, umgerechnet mehr als 11,5 Millionen Euro entwendet zu haben. Angeklagt sind insgesamt 51 Banker und Funktionäre. Der größte Ölkonzern des kommunistischen Ein-Parteien-Staates steht seit Jahren im Mittelpunkt einer Serie von Korruptionsskandalen. - Die Affäre belastet inzwischen auch die Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland, nachdem der Ex-Chef einer PetroVietnam-Tochterfirma, Trinh Xuan Thanh, unter merkwürdigen Umständen aus Berlin verschwand. Vermutet wird, dass er vom vietnamesischen Geheimdienst entführt wurde. |
Musk will Verkehr zwischen Großstädten mit Raketen | Der US-Technikvisionär Elon Musk will bis 2022 Raumtransporter zum Mars schicken und mit Raketen als Verkehrsmittel die Reisedauer zwischen Weltstädten auf weniger als eine halbe Stunden verkürzen. Er stellte seine ambitionierten Pläne bei einer internationalen Raumfahrt-Konferenz im australischen Adelaide vor. Das geplante interplanetare Transportsystem trägt laut Musk derzeit den Namen BFR ("Big Fucking Rocket"). Sein Unternehmen SpaceX werde mit dem Bau des ersten Raumtransporters in sechs bis neun Monaten beginnen, kündigte der Firmenchef. 2022 sollen mindestens zwei Transporter auf dem Mars landen - zum Aufbau einer Energieversorgung und lebenswichtiger Infrastruktur. Nach Musks Plänen sollen bereits 2024 bemannte Flüge zum Mars stattfinden. |
391 rechtsextreme Verdachtsfälle bei der Bundeswehr | In Deutschland sind in diesem Jahr bei der Bundeswehr 286 neue Verdachtsfälle auf Rechtsextremismus gemeldet worden. Das gehe aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Parlamentsanfrage hervor, berichteten die Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Insgesamt gehe der Militärische Abschirmdienst (MAD) damit jetzt 391 derartigen Fällen nach. Bei Neonazis und Reichsbürgern dürfe es kein Pardon geben, forderte die Partei Die Linke. Die müssten "hochkant aus der Truppe fliegen", sagte eine Sprecherin ihrer Bundestagsfraktion. - Eine Nachlässigkeit wie im Fall Franco A. dürfe es nicht mehr geben, so die Linkspartei. Der rechtsradikale Oberleutnant Franco A. war im April enttarnt worden. Er hatte monatelang ein Doppelleben geführt und steht im Verdacht, einen Terroranschlag geplant zu haben. |
Diesel-Rückruf in den USA kostet VW weitere Milliarden | Die Aufarbeitung der Abgas-Affäre in den USA kostet den deutschen VW-Konzern weitere Milliarden. Das Ergebnis im laufenden Geschäft werden im dritten Quartal mit rund 2,5 Milliarden Euro belastet, teilte das Unternehmen in Wolfsburg mit. Hintergrund sei eine Aufstockung der Vorsorge für das Rückruf- und Nachrüstprogramm betroffener 2,0-Liter-Dieselwagen in Nordamerika. Damit steigen die Aufwendungen für die Bewältigung des Diesel-Skandals auf insgesamt etwa 25,1 Milliarden Euro. Als Grund für die damit zusammenhängende Gewinnwarnung nannte VW, dass die Abwicklung der vereinbarten Nachrüstungen sowie der Rückkäufe von Dieselautos "erheblich langwieriger und technisch anspruchsvoller" seien. |
Mindestens 22 Tote bei Massenpanik in Mumbai | Bei einer Massenpanik auf einer Fußgängerbrücke zwischen zwei Bahnhöfen in der indischen Metropole Mumbai sind mindestens 22 Menschen getötet und etwa 30 verletzt worden. Das Unglück ereignete sich während des morgendlichen Berufsverkehrs. Eine große Menschenmenge habe sich in dem überdachten Übergang vor heftigem Monsun-Regen schützen wollen und offenbar einen Einsturz befürchtet, berichtete die lokale Polizei. |
| | |