| | Katalanischer Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont festgenommen | Der frühere katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont ist in Deutschland festgenommen worden. Wie das Landespolizeiamt in Kiel mitteilte, hatte die Beamten Puigdemont am späten Vormittag festgenommen. Grundlage für die Verhaftung sei ein europäischer Haftbefehl. Nach Angaben seiner Partei und seines Anwalts wurde er bei der Einreise aus Dänemark an der Grenze gestoppt. Er sei auf dem Rückweg von Finnland nach Belgien gewesen. Puigdemont werde nach Angaben seiner Pressestelle korrekt behandelt. Er befinde sich in einer Polizeistation. Der im Brüsseler Exil lebende Puigdemont war zuletzt zu Gesprächen im finnischen Parlament und hatte am Freitag an der Universität Helsinki eine Rede gehalten. |
Von der Leyen: Kein nahes Ende des Afghanistan-Einsatzes | Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat die Bundeswehr in Afghanistan auf einen Einsatz ohne absehbares Ende eingestimmt. Das Land sei noch nicht in der Lage, alleine die Sicherheitsverantwortung zu übernehmen, sagte die Verteidigungsministerin nach Information der Deutschen Presseagentur bei ihrem Besuch im nordafghanischen Masar-i-Scharif. Das Engagement hänge von Erfolgen und dem Zustand im Land ab und sei keine Frage eines Zeitplanes, der "stur abgearbeitet" werde. Obwohl sich Vieles zum Besseren gewendet habe, so von der Leyen, sei es für die afghanischen Sicherheitskräfte noch schwer, dem Druck der Taliban standzuhalten. Die Sicherheitskräfte kontrollieren demnach 60 Prozent der Landesfläche. Der Einsatz der Bundeswehr läuft seit mehr als 16 Jahren, inzwischen nur noch als Ausbildungsmission. Am Donnerstag hatte der Bundestag die Mission erneut um ein J ahr verlängert. Die Truppe soll von bislang höchstens 980 Soldaten auf bis zu 1300 aufgestockt werden. |
Tote und Verletzte nach Anschlag auf afghanische Moschee | Zwei Selbstmordattentäter haben bei einem Anschlag auf eine Moschee im westafghanischen Herat mindestens einen weiteren Menschen mit in den Tod gerissen. Nach Angaben der Polizei wurden mindestens sieben Menschen verletzt. Die Attentäter hätten versucht, in die schiitische Moschee einzudringen. Sie seien aber von Wachmännern gestoppt worden und hätten dann vor dem Gotteshaus ihre Sprenggürtel gezündet. Die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat über ihr Internet-Sprachrohr Amak für sich, ohne allerdings Belege dafür zu liefern. |
Militär: Region Afrin vollständig unter türkischer Kontrolle | Eine Woche nach der Eroberung der Stadt Afrin in Nordwestsyrien hat die türkische Armee nach eigenen Angaben die gleichnamige Region "vollständig" unter ihre Kontrolle gebracht. Das berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf eine Mitteilung des türkischen Generalstabs. Man helfe den Einwohnern dabei, in ihre Häuser zurückzukehren, hieß es demnach weiter. Türkische Truppen hatten vor zwei Monaten mit verbündeten Milizen eine Operation gegen die Kurdenmiliz YPG in der Region Afrin gestartet. Die Türkei sieht in der YPG den syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und rechtfertigt die Offensive mit dem Kampf gegen den Terrorismus. Afrin ist eine von drei kurdischen Kantonen in Nordsyrien an der Grenze zur Türkei. Diese will mit der Militäraktion verhindern, dass sich ein zusammenhängendes kurdisches Einfl ussgebiet vom Irak über Syrien bis in die Türkei bildet. |
Massenproteste gegen Waffengewalt in den USA | In den USA sind hunderttausende Menschen für schärfere Waffengesetze auf die Straße gegangen. Nach dem Amoklauf in einer High School in Florida fanden unter dem Motto "Marsch für unsere Leben" Kundgebungen im ganzen Land statt. Den größten Zulauf hatten die zentralen Proteste in der US-Hauptstadt Washington. Dort wollten die Demonstranten die Politik zum Verbot von jener Art von Schnellfeuerwaffen bringen, mit der der 19-jährige Täter am Valentinstag in Parkland bei Fort Lauderdale 17 Menschen tötete. Organisatoren der Massenproteste sind Überlebende des Amoklaufs. Die Jugendlichen haben inzwischen viele Spenden eingesammelt und können bei den Demos auch auf die Unterstützung von Prominenten zählen. Der Schauspieler George Clooney und seine Frau, die Menschenrechtsanwältin Amal Clooney, spendeten 500.000 Dollar. In New York befand sich auch Ex-Beatle Paul McCar tney unter den Demonstranten. |
Trauergottesdienst für Anschlagsopfer in Südfrankreich | In der südfranzösischen Kleinstadt Trèbes ist mit einem Trauergottesdienst der vier Opfer des islamistischen Anschlags vom Freitag gedacht worden. An der Zeremonie nahmen auch Vertreter der muslimischen Gemeinschaft teil. Mit Lautsprechern wurde die Zeremonie auf den von Polizisten gesicherten Platz vor der Kirche übertragen. Bischof Alain Planet sagte vor dem Gottesdienst, die Menschen in Trèbes und in ganz Frankreich seien von dem Anschlag betroffen. Vor dem Rathaus von legten Trauernde weiße Rosen nieder. Ein Islamist hatte am Freitag bei mehreren Angriffen und einer Geiselnahme vier Menschen getötet. Er wurde von der Polizei erschossen. Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Unter den Opfern ist auch ein Gendarm, der sich für eine Geisel hatte eintauschen lassen. Er wird seitdem als Held gefeiert und soll mit einer nat ionalen Trauerfeier geehrt werden. |
Angriff der israelischen Luftwaffe auf Hamas-Stellung im Gazastreifen | Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge eine Stellung der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen bombardiert. Kampfjets hätten am Samstagabend "ein Terrorziel" in einem Militärlager der Hamas in Rafah angegriffen. Zuvor hätten vier Palästinenser den Grenzzaun zu Israel beschädigt und versucht, einen Brandanschlag auf ein Fahrzeug zu verüben. Der Luftangriff sei eine direkte Reaktion darauf, teilte das Militär auf Twitter mit. Dort hieß es weiter, die Armee werde weiterhin alle Versuche unterbinden, die dem Staat Israel schaden wollen und sie werde mit Härte gegen all jene vorgehen, die israelischen Zivilisten Leid antun wollten. |
Turkmenistan wählt neues Parlament | Die Bürger von Turkmenistan wählen an diesem Sonntag ein neues Parlament. Die Wahllokale schließen um 19 Uhr Ortszeit. Unter den 284 Kandidaten, die sich um die 125 Parlamentssitze bewerben, sticht vor allem der Sohn von Staatschef Gurbanguly Berdymuchamedow hervor. Der 36-jährige Serdar Berdymuchamedow will seinen Sitz verteidigen. Sein haushoher Sieg gilt als sicher. Beobachtern zufolge hat er Chancen, Parlamentspräsident zu werden. In der der autoritär regierten, rohstoffreichen ehemaligen Sowjetrepublik gibt es keine offiziell anerkannte Opposition. Westliche Wahlbeobachter haben noch keine Wahl in Turkmenistan als frei und fair eingestuft. Staatschef Berdymuchamedow war im Februar 2017 mit 97 Prozent der Stimmen für eine dritte Amtszeit wiedergewählt worden. Die politische Karriere seines Sohnes könnte ein Anzeichen dafür sein, dass der Staatschef einen Nachfo lger aus der eigenen Familie aufbauen möchte. |
Ausreiseverbot für peruanischen Ex-Präsidenten Kuczynski | Die peruanische Justiz hat ein Ausreiseverbot gegen Ex-Präsident Pedro Pablo Kuczynski wegen Korruptionsvorwürfen verhängt. Kuczynskis Anwalt stimmte dem Antrag der Staatsanwaltschaft zu. Demnach darf der 79-Jährige Peru in den nächsten 18 Monaten nicht verlassen. Kuczynski selbst schrieb auf Twitter, er kooperiere gerne mit den Ermittlern. Die Ermittlungen würden seine "Ehre" wiederherstellen. Die Staatsanwaltschaft teilte weiter mit, zwei Häuser des ehemaligen Präsidenten in der Hauptstadt Lima durchsucht zu haben. - Mit seinem Rücktritt am Mittwoch war der deutschstämmige Kuczynski einem Amtsenthebungsverfahren zuvorgekommen. Dem rechtsliberalen Politiker und früheren Investmentbanker wird vorgeworfen, in einen länderübergreifenden, jahrelangen Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht verwickelt zu sein. |
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