| | Anti-IS-Allianze verkündet Eroberung von Al-Rakka in Syrien | Die ehemalige IS-Hochburg Al-Rakka ist einem kurdisch geführten Bündnis zufolge nach monatelangen Kämpfen von der Herrschaft der Dschihadisten befreit. Der Kampfeinsatz der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in der ehemals inoffiziellen Hauptstadt des "Islamischen Staates" (IS) sei beendet, sagte ihr Sprecher Talal Silo. Nun werde nach letzten Widerstandsnestern des IS gesucht. Nachdem sich in den vergangenen Tagen bereits Hunderte syrische IS-Kämpfer ergeben hatten, kämpften zuletzt nur noch einige Dutzend ausländische Dschihadisten im Zentrum der Stadt. Tausende Zivilisten hatten aus der belagerten Stadt fliehen können. Mit dem Fall Al-Rakkas verliert die Terrormiliz, die die Stadt 2014 erobert hatte, nach Mossul im Nordirak auch seine wichtigste Hochburg in Syrien. Als heimliche Hauptstadt der Extremisten war der Ort am Fluss Euphrat Zentrum der Anschlagsplanun g der Terrororganisation gewesen. |
Kurden ziehen aus nordirakischer Stadt Sindschar ab | Im Konflikt mit der Zentralregierung des Irak haben sich die Kurden im Norden aus weiteren Gebieten zurückgezogen. Die Peschmerga-Kämpfer hätten die Stadt Sindschar verlassen, erklärte das kurdische Militär. Dort rückte eine regierungstreue Schiitenmiliz ein. Kurdische Einheiten gaben auch die Ölanlagen Avana und Bai Hassan nordwestlich der Stadt Kirkuk auf. Augenzeugen berichteten, zahlreiche jesidische Familien seien in Richtung der kurdischen Autonomiegebiete geflohen. Die kurdischen Peschmerga hatten die Region Ende 2014 aus der Gewalt der Terrormiliz IS befreit. Auf Sindschar und Kirkuk erheben Kurden und Zentralregierung Anspruch. Die Armee war am Montag in Kirkuk eingerückt. Mit der Militäraktion reagierte Bagdad auf Pläne der Kurden, sich vom Rest des Landes abzuspalten. Wegen der militärischen Eskalation setzte die Bundeswehr die Ausbildungsmission für die Peschmerga-Kämpfer im Nordirak aus. Die EU und die USA riefen beide Seiten zum Gewaltverzicht und Dialog auf. |
Viele Tote bei koordinierten Anschlägen in Afghanistan | Der Osten Afghanistans wird von einer Reihe von Anschlägen und Bombenexplosionen erschüttert. Bei einem Anschlag auf ein Ausbildungszentrum der Polizei in Gardes, der Hauptstadt der Provinz Paktia, wurden nach jüngsten Regierungsangaben mindestens 41 Menschen getötet und viele weitere verletzt. Unter den Toten seien "Frauen, Studenten und Polizisten", sagte ein Klinikchef. Ein Selbstmordattentäter hatte nach Angaben des afghanischen Innenministeriums zunächst ein mit Sprengstoff beladenes Auto in der Nähe des Ausbildungszentrums gezündet und damit den Weg für eine Reihe von Angreifern frei gemacht. In der Provinz Ghazni attackierten etwa 300 Taliban-Kämpfer das Verwaltungszentrum des Bezirks Andar. Dabei wurden nach neueren Angaben mindestens 30 Sicherheitskräfte getötet. |
Zwei Drittel der Mädchen in Afghanistan besuchen keine Schule | Zwei Drittel der Mädchen in Afghanistan besuchen nach Angaben von Menschenrechtlern auch 16 Jahre nach dem Ende der Taliban-Herrschaft keine Schule. Die Anstrengungen der afghanischen Regierung sowie der internationalen Geber hätten seit 2001 deutlich nachgelassen, kritisierte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HWR). Die Verschlechterung der Sicherheitslage habe zum Rückzug vieler internationaler Hilfskräfte geführt. Der HWR-Bericht führt als Gründe für die Defizite Armut, wachsende Unsicherheit und den schlechten Zustand des Bildungssystems an. Rund 85 Prozent der 3,5 Millionen Kinder, die keine Schule besuchen, seien Mädchen. Zwar erhielten heute Millionen von Mädchen mehr eine Schulausbildung als während der Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001. Aber die Fortschritte seien "unvollständig und zerbrechlich". In manchen Landesteilen sinke der Mäd chenanteil in Schulen sogar. |
Nordkorea warnt vor Ausbruch eines Atomkrieges | Nordkoreas stellvertretender UN-Botschafter Kim In Ryong hat vor dem Ausbruch eines Atomkriegs gewarnt. Die Situation in Nordkorea habe einen "sehr riskanten Punkt erreicht", sagte er vor dem UN-Abrüstungsausschuss in New York. Jeden Moment könnte ein Atomkrieg ausbrechen. Kein anderes Land auf der Welt habe "für so eine lange Zeit eine solch extreme und direkte nukleare Bedrohung von den USA hinnehmen müssen". Kim In Ryong drohte den USA, dass sie bei einem weiteren Vordringen in den militärischen Einzugsbereich Nordkoreas mit einem Vergeltungsschlag zu rechnen hätten. Nordkorea unterstütze die UN-Bemühungen um eine weltweite nukleare Abrüstung, versicherte er. Am Sonntag hatte US-Außenminister Rex Tillerson bekräftigt, dass sein Land eine diplomatische Lösung im Konflikt mit Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm anstrebten. "Diese diplomatischen Bemühungen we rden weitergehen, bis die erste Bombe fällt", sagte er. Allerdings hatte US-Präsident Donald Trump Verhandlungen mit Nordkorea wiederholt als sinnlos dargestellt. |
Prozess gegen Steudtner in Istanbul startet am 25. Oktober | Gut drei Monate nach ihrer Festnahme wegen Terrorverdachts werden der Deutsche Peter Steudtner und andere Menschenrechtler in der Türkei vor Gericht gestellt. Das Hauptverfahren beginne am 25. Oktober, teilte die türkische Staatsanwaltschaft mit. Steudtners Anwalt Murat Boduroglu nannte die Anklageschrift "rechtswidrig". Neben Steudtner sind sein schwedischer Kollege Ali Gharavi und die Direktorin von Amnesty International in der Türkei, Idil Eser, angeklagt. Sie und mehrere weitere Menschenrechtler waren am 5. Juli bei einem Menschenrechtsseminar bei Istanbul inhaftiert worden. In die Anklageschrift wurde überraschend ein weiterer Beschuldigter aufgenommen: Der Vorsitzende von Amnesty International in der Türkei, Taner Kilic. Den elf Beschuldigten - von denen acht in U-Haft sitzen - wird Mitgliedschaft in einer "bewaffneten Terrororganisation" beziehungsweise Terroru nterstützung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert bis zu 15 Jahre Haft. |
Katholiken stützen de Maizière-Vorstoß zu muslimischen Feiertagen | Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, unterstützt den Vorschlag von Bundesinnenminister Thomas de Maizière, in Deutschland regional islamische Feiertage einzuführen. In einer multireligiösen Gesellschaft könne "in Gegenden mit hohem Anteil an frommen Muslimen ein islamischer Feiertag hinzukommen, ohne dass die christliche Tradition unseres Landes verraten würde", sagte Sternberg der "Passauer Neuen Presse". Dies geschehe "eher in der Umgestaltung des Nikolaus zum Weihnachtsmann". Der Festkalender sei "weder museal noch eine bloße Abfolge arbeitsfreier Tage, sondern Zeichen des Reichtums europäischer Traditionen". De Maizière hatte sich zuletzt offen dafür gezeigt, in bestimmten Regionen Deutschlands muslimische Feiertage einzuführen. Allerheiligen sei auch nur dort Feiertag, wo viele Katholiken lebten. Grundsätzlich seien die Feiertage in Deutschland aber christlich geprägt. Aus den eigenen Reihen erhielt der CDU-Politiker für den Vorstoß teils heftige Kritik. |
Drastischer HIV-Anstieg in Osteuropa bereitet Sorgen | Die Vereinten Nationen haben die europäischen Staaten aufgerufen, gemeinsam gegen die Ausbreitung von HIV vorzugehen. Europa stehe heute vor einer größeren Herausforderung als Afrika, wenn es um die Bekämpfung von HIV und Aids gehe, sagte der Vize-Direktor des UN-Aidsprogramms (UNAIDS), Luiz Loures, in Berlin. Dabei verwies er auf den enormen Anstieg der HIV-Neuinfektionen in Osteuropa und Zentralasien, insbesondere in Russland. Zwischen 2010 und 2016 stieg die Zahl in der Region um 60 Prozent auf zuletzt rund 190.000 Neuinfektionen. Im Vergleich dazu lag die Zahl in Deutschland bei 3200 HIV-Neuinfektionen. Nationale Alleingänge würden angesichts der Migrationsströme innerhalb Europas das Problem nicht eindämmen, sondern höchstens vertuschen, sagte Loures auf einer Konferenz zur HIV-Epidemie in Osteuropa. |
Dreitägige Staatstrauer nach Waldbränden in Portugal | In Portugal hat eine dreitägige Staatstrauer für die Opfer der Waldbrände begonnen. Regierungschef António Luís Santos da Costa bekundete den betroffenen Familien seine Anteilnahme. Nach jüngsten offiziellen Angaben starben mindestens 36 Menschen. Der staatliche Wetterdienst teilte mit, dass sich die Waldbrandgefahr auf der iberischen Halbinsel infolge einer Regenfront und sinkender Temperaturen verringern werde. In der nordwestspanischen Provinz Galicien verloren vier Menschen bei Waldbränden ihr Leben. Neben der monatelangen extremen Dürre sind vermutlich Brandstiftungen für viele Flächenbrände verantwortlich. Allein in Galicien gehen die Behörden von 132 Fällen aus. |
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