Erdogan droht US-Truppen in Nordsyrien mit "osmanischer Ohrfeige" |
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat den US-Truppen in Nordsyrien gedroht. Sollten sie in der Stadt Manbidsch einem Angriff auf die Kurdenmiliz YPG im Wege stehen, drohe ihnen eine, so wörtlich, "osmanische Ohrfeige", sagte Erdogan vor der Fraktion seiner Partei AKP in Ankara. Die türkischen Truppen würden zwar nicht absichtlich auf US-Soldaten zielen. Aber sie würden jeden Terroristen, den sie sähen, "vernichten und ausmerzen", angefangen mit denen, die direkt neben US-Amerikanern stünden. Am Donnerstag wird der US-Außenminister Rex Tillerson in Ankara erwartet. Die türkische Armee hat am Ende Januar eine Offensive gegen die YPG in der nordsyrischen Region Afrin begonnen. Erdogan hat mehrfach damit gedroht, danach die YPG in Manbidsch anzugreifen. 2016 hatte eine von der YPG geführte und von den USA unterstützte Koalition Manbidsch von der T errormiliz "Islamischer Staat" befreit. |
Widerstand in der SPD gegen Nahles als kommissarische Parteichefin wächst |
Der Widerstand in der SPD gegen Andrea Nahles als kommissarische Parteichefin wird immer größer. Nach der SPD in Schleswig-Holstein und Berlin ist nun auch die Partei in Sachsen-Anhalt dagegen, dass Nahles die Führung der Bundespartei übernimmt. Für die Übergangszeit bis zur regulären Wahl eines Nachfolgers von Martin Schulz solle einer der Stellvertreter übernehmen, sagte Landesverband-Sprecher Martin Krems-Möbbeck. Das sehe auch die Satzung vor. Präsidium und Vorstand der Sozialdemokraten wollen im Tagesverlauf in Berlin über das weitere Vorgehen beraten. Eigentlich war der Wechsel von Schulz zu Nahles erst nach dem Mitgliedervotum über eine neue große Koalition geplant, dessen Ergebnis am 4. März bekanntgegeben werden soll. |
ANC fordert Südafrikas Präsident Zuma offiziell zum Rücktritt auf |
Südafrikas Regierungspartei ANC hat den umstrittenen Staatschef Jacob Zuma offiziell zum Rücktritt aufgefordert. Zuma müsse im Interesse des Landes rasch seinen Amtsverzicht erklären, sagte Generalsekretär Ace Magashule. Dies sei das Ergebnis der 13-stündigen Marathonsitzung des erweiterten Vorstands des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC). Sollte Zuma sich weigern zurückzutreten, würde ihm wohl ein Amtsenthebungsverfahren im Parlament drohen. Zumas Nachfolger soll vermutlich der im Dezember neu gewählte ANC-Parteivorsitzende und Vizepräsidenten Cyril Ramaphosa (65) werden. Der 75-jährige Zuma steht im Zentrum massiver Korruptionsvorwürfe. Seine zweite Amtszeit würde regulär erst mit der Präsidentschaftswahl 2019 enden. |
20 Jahre Haft für Vertraute von Südkoreas Ex-Präsidentin Park |
In der Korruptionsaffäre um Südkoreas Ex-Präsidentin Park hat ein Gericht deren Vertraute zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Die 61-jährige Choi Soon Sil ist die Schlüsselfigur in dem Skandal, der im März des vergangenen Jahres zur Amtsenthebung von Park Geun Hye als Staatschefin geführt hatte. Das Zentralgericht in Seoul befand Choi unter anderem für schuldig, Unternehmen genötigt zu haben, von ihr kontrollierte Stiftungen zu fördern, wie südkoreanische Sender berichteten. Dabei habe sich Choi ihrer engen Beziehungen zu Park zu Nutze gemacht. Park steht wegen Korruption, Nötigung, Machtmissbrauchs und anderer Vorwürfe ebenfalls vor Gericht. Wann es in ihrem Verfahren zu einem Urteil kommt, ist unklar. |
Türkische Küstenwache rammt Boot der griechischen Küstenwache |
Ein Boot der türkischen Küstenwache soll ein Patrouillenboot der griechischen Küstenwache gerammt und beschädigt haben. Bei dem Zwischenfall in der Nähe der umstrittenen Felseninseln Imia im Südosten der Ägäis seien Schäden am Heck des griechischen Bootes entstanden, berichteten griechische Medien. Es sei aber niemand der 27 Besatzungsmitglieder verletzt worden. Dies ist der zweite Zwischenfall dieser Art: Bereits am 17. Januar waren ein Schnellboot der griechischen Kriegsmarine und ein Patrouillenboot der türkischen Küstenwache im Südosten der Ägäis leicht seitlich kollidiert. Die beiden Nachbarstaaten streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis. - 1996 hatte der Streit um die unbewohnten Felseninseln die beiden NATO-Staaten an den Rand eines Krieges gebracht. Ein bewaffneter Konflikt konnte im letzten Moment nach einer diplomatischen I ntervention der USA abgewendet werden. Danach bemühten sich Athen und Ankara um Entspannung. |
Frachter zur Internationalen Raumstation gestartet |
Mit deutscher Technik an Bord ist ein russischer Weltraumfrachter zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die Sojus-Rakete hob in Baikonur im zentralasiatischen Kasachstan ab, wie die Flugleitzentrale bei Moskau mitteilte. An Bord der Transportkapsel befindet sich neben mehr als zwei Tonnen Nachschub auch eine Antenne für das deutsch-russische Forschungsprojekt "Icarus". Mit dem mehrere Millionen Euro teuren Programm wollen Wissenschaftler vom All aus Tierwanderungen auf der Erde beobachten. Das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee leitet das Projekt. - Die Daten sollen beim Tierschutz helfen. Die Forscher erhoffen sich zudem Aufschluss über Klimaveränderungen, drohende Katastrophen wie Erdbeben sowie über die Verbreitung von Krankheiten, die auch dem Menschen gefährlich werden könnten. |
Deutscher Doppelsieg: Geisenberger gewinnt Gold vor Eitberger |
Natalie Geisenberger hat bei den Olympischen Winterspielen die dritte Rodel-Goldmedaille ihrer Karriere gewonnen. Sie ist damit zur erfolgreichsten Olympionikin in ihrer Sportart aufgestiegen. Die 30-Jährige setzte sich in Pyeongchang nach vier Läufen vor Dajana Eitberger aus Ilmenau durch. Tatjana Hüfner aus Blankenburg verpasste Bronze und rutschte im letzten Lauf noch hinter die Kanadierin Alex Gough auf Platz vier ab. Geisenberger hatte in Sotschi 2014 sowohl im Einzel als auch die Premiere im Teamwettbewerb gewonnen. 2010 in Vancouver hatte sie Bronze geholt. Deutschland führt den Medaillenspiegel nun mit fünf Gold, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen vor den Niederlanden und Kanada an. |