| | Syrien erklärt Terrormiliz IS für besiegt | Die syrische Armee hat die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) im Land für besiegt erklärt. Mit der Einnahme der letzten IS-Hochburg Albu Kamal an der Grenze zum Irak sei der "Islamische Staat" in Syrien gescheitert, erklärte die Armee. Es fänden nur noch vereinzelt Kämpfe in der Umgebung statt. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht herrschte der IS in weiten Gebieten Syriens und des Irak. Dort rief die Extremistenmiliz 2014 ein Kalifat aus. Im Kampf gegen den IS wurde die syrische Armee vom Iran und Russland unterstützt. Gegen den IS kämpft auch eine rivalisierende Allianz unter Führung der USA. Dazu gehören kurdische und arabische Milizen. Im Irak wurde der IS von der Armee vertrieben, die dabei von der US-Allianz sowie von pro-iranischen Milizen unterstützt wurde. |
Islamverbände scheitern im Rechtsstreit um Religionsunterricht | Der Zentralrat der Muslime und der Islamrat erfüllen einem Gerichtsurteil zufolge nicht die Voraussetzung, um als Religionsgemeinschaften anerkannt zu werden. Damit hätten sie auch keinen Anspruch gegen das Land Nordrhein-Westfalen auf allgemeine Einführung islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen, entschied das Oberverwaltungsgericht Münster. Die Richter bezweifelten vor allem, dass die beiden klagenden Dachverbände über genügend Lehrautorität gegenüber ihren Mitgliedsverbänden verfügen. Der Zentralrat der Muslime und der Islamrat wollen, dass der 2012 eingeführte Islamunterricht in NRW durch ein ordentliches Schulfach ersetzt wird. Der Modellversuch ist vorerst bis 2019 befristet. |
EU erhöht Wachstumsprognose für die Eurozone deutlich | Die Länder der Eurozone werden in diesem Jahr mit 2,2 Prozent voraussichtlich ihr stärkstes Wachstum seit zehn Jahren verzeichnen. Die EU-Kommission erhöhte ihre Prognose vom Frühjahr damit kräftig, wie sie in Brüssel mitteilte. Damals war sie von einem Plus von 1,7 Prozent ausgegangen. Für Großbritannien dagegen schraubte die Kommission die Erwartungen herunter. Zu der besseren Entwicklung tragen demnach vor allem der private Konsum und sinkende Arbeitslosenzahlen bei. Grund zur Sorge bereite jedoch der sehr zögerliche Anstieg von Löhnen und Gehältern. Risiken bestünden zudem durch eine mögliche Eskalation der Nordkorea-Krise oder eine Zunahme von globalen Handelshemmnissen, befördert etwa durch eine stärkere Abschottungspolitik des US-Präsidenten Donald Trump. |
EU einigt sich auf Kompromiss zur Reform des Emissionshandels | Nach monatelangen Verhandlungen hat die Europäische Union eine Einigung zur Reform des Emissionshandels ab 2020 erzielt. Die Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedsländer hätten sich auf einen Kompromiss verständigt, der das System der Verschmutzungsrechte und den Umweltschutz stärke sowie Innovationen und Modernisierungen im Energiesektor unterstütze, teilte die estnische EU-Ratspräsidentschaft mit. Die Einigung muss noch von den EU-Staaten und vom Parlament bestätigt werden. Der Emissionshandel ist das zentrale Klimaschutzinstrument der EU. Kraftwerke und Industrie müssen Verschmutzungsrechte ersteigern und sollen so Anreize bekommen, mehr in den Klimaschutz zu investieren. |
Studie: Deutschland immer stärker von Extremwetter betroffen | In Deutschland nehmen extreme Wetterereignisse zu. Im vergangenen Jahr rückte die Bundesrepublik auf dem Klima-Risiko-Index der Umweltschutzorganisation Germanwatch vom 64. auf den 42. Platz der am meisten betroffenen Staaten vor. 15 Menschen starben demnach durch Extremwetter wie Stürme und Überschwemmungen, der Schaden betrug fast vier Milliarden Dollar (etwa 3,5 Milliarden Euro). Am stärksten betroffen sind arme Länder. An der Spitze der Liste stehen Haiti, Simbabwe, Fidschi, Sri Lanka und Vietnam. Platz 10 belegen die USA. Das Land sei also nicht nur einer der Verursacher des Klimawandels, sondern auch Leidtragender, sagte Vera Künzel, eine der Autorinnen des Berichts. 2016 verzeichneten die USA 267 Todesopfer und 47 Milliarden Dollar Schäden. Zwischen 1997 und 2016 habe der weltweite wirtschaftliche Schaden durch Wetterextreme wie Stürme und Dürren 3,16 Billion en Dollar (2,73 Billionen Euro) betragen. Stürme und deren direkte Folgen - Starkregen, Überflutungen und Erdrutsche - waren die Hauptursache der Schäden. Die Zahlen wurden bei der Weltklimakonferenz in Bonn veröffentlicht. |
Neu Delhi beschließt Notmaßnahmen gegen akute Luftverschmutzung | Die Behörden der indischen Hauptstadt Neu Delhi wollen mit Notmaßnahmen die dramatisch hohe Luftverschmutzung bekämpfen. Auf unbestimmte Zeit würden alle Bauarbeiten gestoppt, und nur Lastwagen mit unentbehrlichen Gütern dürften in der Stadt fahren, erklärte Delhis Regierungschef Arvind Kejriwal. In der kommenden Woche sollen nur noch täglich wechselnd Autos mit geraden Nummern oder ungeraden Nummern auf den Kennzeichen fahren. Am Mittwoch waren alle Schulen bis Sonntag geschlossen worden. Die ohnehin sehr hohe Luftverschmutzung in der 17-Millionen-Metropole hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich verschlimmert. Die durchschnittliche Feinstaub-Konzentration in Neu Delhis Luft lag nach Angaben Kejriwals im November beim 47- beziehungsweise 75-Fachen der Höchstwerte, die laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahresdurchschnitt für die Gesundheit noch unbeden klich sind. |
Krankenpfleger Niels H. soll mindestens 106 Menschen getötet haben | Im Fall der Mordserie des ehemaligen Krankenpflegers Niels H. aus Niedersachsen gehen die Ermittler inzwischen von 106 Toten aus. Dies teilten Polizei und Staatsanwaltschaft nach dem Abschluss weiterer toxikologischer Untersuchungen in Oldenburg mit. Zuvor waren die Ermittler von 90 Taten ausgegangen. Wegen sechs Taten, darunter zwei Morde, sitzt der Ex-Pfleger bereits lebenslang in Haft. Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres will die Staatsanwaltschaft erneut Anklage erheben. Niels H. hatte gestanden, Patienten eine Überdosis von Medikamenten gespritzt zu haben, um sie anschließend wiederbeleben zu können. Damit wollte er sich vor Kollegen als heldenhafter Retter beweisen. |
Höchste Anzahl von Seehundwelpen im Wattenmeer seit 1975 | Der Seehund-Nachwuchs im Wattenmeer hat in diesem Jahr neue Rekordwerte erreicht. An der Nordseeküste von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden wurden mit 9350 Welpen so viele Jungtiere gezählt wie noch nie seit Beginn der Zählungen 1975. Im Jahr 2016 waren mit 7566 Welpen fast ein Viertel weniger Tiere beobachtet worden. Die Gesamtbestände stagnierten jedoch, teilte das Gemeinsame Wattenmeersekretariat der drei Länder in Wilhelmshaven mit. Die natürliche Tragfähigkeit des Systems könne erreicht sein, die erwachsenen Seehunde legten für die Nahrungssuche weitere Wege zurück, sagte ein Sprecher der Expertengruppe. Teilweise verließen die Tiere das Wattenmeergebiet, um dann zur Geburt ihrer Jungen die entsprechenden Plätze aufzusuchen. Die Bestände liegen insgesamt mit rund 25.000 Tieren ähnlich wie 2016. |
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