| | Steinmeier plädiert für Zuwanderungsgesetz | Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert klare Vorgaben für Asyl und Zuwanderung, um die in der Flüchtlingsdebatte aufgebauten "Mauern der Unversöhnlichkeit" abzutragen. In seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz sagte das Staatsoberhaupt, die Not von Menschen dürfe einem niemals gleichgültig sein. Allerdings müssten sich die Politiker auch ehrlich sagen, dass nicht alle Fluchtgründe den gleichen uneingeschränkten Anspruch auf Asyl begründeten. Zudem sei eine Antwort auf die Frage nötig, "welche und wie viel Zuwanderung wir wollen, vielleicht sogar brauchen". Dazu gehöre, legale Zugängen nach Deutschland zu definieren, "die Migration nach unseren Maßgaben steuert und kontrolliert". Kanzlerin Angela Merkel hob die Verantwortung Deutschlands auf internationaler Ebene hervor. Man könne dankbar sein, dass die Wiedervereinigung in Frieden geglück t sei. Daher trage Deutschland auch eine Verantwortung für Europa und eine bessere Entwicklung weltweit. |
Physik-Nobelpreis geht an drei Gravitations-Forscher | Der Nobelpreis für Physik geht an die drei US-Forscher Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne für den ersten direkten Nachweis im All entstehender Gravitationswellen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit. Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet etwa 940.000 Euro dotiert. Weiss ist gebürtiger Deutscher. Er erhält die Hälfte des Preisgeldes, Barish und Thorne teilen sich die andere. Thorne und Weiss entwickelten seit den 1970er Jahren die grundlegende Technik, mit der die Wellen gemessen wurden. Barish perfektionierte die Technologie. Forscher wollen die Gravitationswellen nutzen, um mehr im All zu erspähen als je zuvor. |
Polizei sucht nach Tatmotiv des Mörders von Las Vegas | Nach dem verheerenden Blutbad in Las Vegas suchen die Ermittler weiter nach dem Tatmotiv des 64-jährigen Schützen. Der pensionierte, nicht vorbestrafte weiße Buchhalter aus dem US-Bundesstaat Nevada hatte in der Nacht zum Montag von seinem Hotelzimmer aus, das im 32. Stockwerk lag, auf die Besucher eines Freiluftkonzerts das Feuer eröffnet. Mindestens 59 Menschen starben, mehr als 500 wurden verletzt. Er tötete sich selbst, bevor die Polizei sein Zimmer stürmen konnte. Ermittler stellten in dem Raum 16 Schusswaffen sicher. Bei einer Razzia in Stephen Paddocks Privathaus in Mesquite 130 Kilometer von Las Vegas entfernt, fanden Beamte weitere 18 Schusswaffen, tausende Schuss Munition, den Sprengstoff Tannerit sowie Ammoniumnitrat, das zum Bombenbau verwendet wird. Auch das zweite Wohnhaus des Mannes in Reno sollte untersucht werden. |
Generalstreik in Katalonien | Mit einem Generalstreik protestieren die Bürger der autonomen spanischen Region Katalonien gegen die Polizeigewalt beim Unabhängigkeitsreferendum vom Sonntag. Zehntausende Menschen versammelten sich in der Regionalhauptstadt Barcelona, in Girona und anderen Städten zu Demonstrationen. Zu den Kundgebungen und dem Streik hatten mehrereGewerkschaften und andere Organisationen aufgerufen. Kataloniens Regierungschef Carles Puigdemont forderte die Menschen auf, sich nicht provozieren zu lassen und friedlich zu bleiben. Bei dem gerichtlich untersagten Volksentscheid hatten laut der Regionalregierung rund 90 Prozent der Teilnehmer für eine Unabhängigkeit von Spanien gestimmt. Allerdings nahmen nur 42 Prozent der 5,3 Millionen Wahlberechtigten teil. Mit den Polizeieinsätzen wollte die Regierung in Madrid die Abstimmung verhindern, dabei gab es fast 900 Verletzte. |
Menschenrechtsgericht verurteilt Spanien wegen Kollektivabschiebung | Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Spanien wegen kollektiver Abschiebungen aus Melilla nach Marokko verurteilt. Die Straßburger Richter sprachen damit zwei Migranten aus Mali und der Elfenbeinküste jeweils eine Entschädigung von 5000 Euro zu. Die beiden Männer hatten 2014 versucht, illegal die Grenzzäune zwischen Marokko und der spanischen Exklave zu überwinden. Hinter der zweiten von drei Absperrungen wurden sie von der spanischen Polizei aufgegriffen und nach Marokko zurückgebracht. Ihre Identitäten wurden nach den Feststellungen des Gerichtshofs nicht überprüft. Ihnen wurde demnach auch keine Möglichkeit gegeben, ihre persönlichen Umstände zu erklären oder Hilfe von einem Anwalt oder Übersetzer zu bekommen. Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der Gebiete harren Zehntausende Afrikaner sowie Syrer aus, die auf eine Chance hoffen, in die EU zu gelangen. |
300.000 Rohingya in Bangladesch ohne Obdach | Mehr als 300.000 der vor Gewalt und Drangsalierung aus Myanmar geflohenen Rohingya warten im Nachbarland Bangladesch nach UN-Angaben weiter auf Notunterkünfte. Zehntausende harrten bei teils heftigen Monsunregen noch unter freiem Himmel aus, berichtete die Organisation für Migration (IOM) in Genf. Das UN-Flüchtlingshilfswerk arbeitete mit Hochdruck daran, einen Ausbruch von Durchfall-Erkrankungen unter Kontrolle zu halten. Insgesamt sind mehr als 500.000 Angehörige der muslimischen Minderheit aus dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar geflohen. Sie berichteten, ihre Häuser würden niedergebrannt und ihre Dörfer zerstört. Auslöser der schweren Unruhen war Ende August ein Anschlag militanter Rohingya-Aktivisten auf Posten der Sicherheitskräfte in Myanmar. |
Neue Eiszeit zwischen Kuba und USA befürchtet | Im Streit um mysteriöse Erkrankungen amerikanischer Diplomaten in Kuba wollen die USA nun zwei Drittel aller Mitarbeiter der kubanischen Botschaft in Washington ausweisen. Das berichteten US-Medien unter Berufung auf den Kongress und das Außenministerium. Ressortchef Rex Tillerson hatte kürzlich angekündigt, bis die kubanische Regierung die Sicherheit von US-Diplomaten gewährleisten könne, werde die amerikanische Botschaft in Havanna nur mit einer Notbesetzung arbeiten. Mindestens 20 US-Diplomaten dort waren in den vergangenen Wochen aufgrund verschiedener Symptome wie Gehörverlust, Tinnitus, Übelkeit und Schwindel medizinisch behandelt worden. Die USA vermuten gezielte Angriffe mit unhörbaren Tönen. Amerikanische und kubanische Ermittler suchten bisher ohne Erfolg nach einer Ursache. US-Experten schließen nicht aus, dass ein Drittland oder eine abtrünnige Gruppe aus dem kubanischen Militär für die Schallattacken verantwortlich sein könnte. |
Palästinensisches Kabinett tagt erstmals seit 2014 in Gaza | Das palästinensische Kabinett unter Ministerpräsident Rami Hamdallah ist das erste Mal seit drei Jahren in Gaza-Stadt zusammengekommen. Hamdallah bekräftigte seine Entschlossenheit, den jahrelangen Machtkampf zwischen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und der Autonomiebehörde im Westjordanland zu beenden. Die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas übergibt derzeit die Verwaltung im Gazastreifen an die Regierung unter Präsident Mahmud Abbas, der der gemäßigteren Fatah-Organisation angehört. Hamdallah war am Montag mit einer 120-köpfigen Delegation aus dem Westjordanland angereist. Seit 2006 gab es in den Palästinensergebieten keine Parlamentswahlen mehr. Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Sie wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. |
Trauer um Tom Petty | Die US-Rocklegende Tom Petty ist tot. Der Musiker erlag im Alter von 66 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles den Folgen eines Herzinfarkts, wie seine Familie mitteilte. Erst vor einer Woche hatte Petty eine umjubelte Abschiedstournee mit seiner Band "The Heartbreakers" abgeschlossen. Die letzten drei ausverkauften Konzerte gaben die Rockmusiker auf der Freilichtbühne Hollywood Bowl. Zu Pettys größten Hits zählen "American Girl", "Don't Come Around Here No More", "Free Fallin" und "I Won't Back Down", das nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu einer Art zweiter Nationalhymne wurde. Seine Karriere erstreckte sich über mehr als vier Jahrzehnte. Der Sänger und Gitarrist wurde mit den "Heartbreakers" berühmt, nahm aber auch mehrere Soloalben auf. Sein Leben lang kämpfte Petty mit Depressionen und Drogenproblemen. |
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