| | Mindestens 50 Tote bei Feuerüberfall in Las Vegas | Ein Todesschütze hat bei einem Musikfestival in der US-Touristenmetropole Las Vegas mindestens 50 Menschen umgebracht und hunderte verletzt. Das teilte die Polizei im Bundesstaat Nevada mit. Sheriff Joe Lombardo sagte, der Täter sei gestellt. Er habe sich nach der Tat vermutlich selbst das Leben genommen. Zuvor hatte es geheißen, die Polizei habe ihn erschossen. Die Terrormiliz IS reklamierte die Gewalttat über ihre Propaganda-Plattform "Amak" für sich. Der Schütze sei vor Monaten zum Islam konvertiert. Von der Polizei war er als der 64-jährige Stephen P. aus Las Vegas identifiziert worden. Er hatte vom 32. Stockwerk eines Hotels an der berühmten Casino-Meile auf Besucher des Konzerts gefeuert. Zur Tatzeit sollen rund 30.000 Besucher dort gewesen sein. In dem Hotelzimmer wurden mehrere Waffen gefunden. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. |
Deutschland und EU mahnen im Katalonien-Konflikt zu Mäßigung | Die Bundesregierung hat nach der von Gewalt überschatteten Abstimmung in der spanischen Region Katalonien dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren. Außenminister Sigmar Gabriel mahnte die Regierung in Madrid und die Regionalregierung in Barcelona zu Gesprächen, um zu einer politisch tragfähigen Lösung zu kommen. Auch die EU-Kommission rief zur Mäßigung auf. Gewalt könne nie ein Element der Politik sein, sagt ein Sprecher. Die Zahl der Verletzten bei Zusammenstößen bei dem Referendum stieg laut katalanischer Regionalregierung auf 893. Nach ihren Angaben votierten 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Spanien. Die Regionalregierung plant nach eigenen Angaben keine abrupte Trennung von Spanien und sprach sich für eine Vermittlung der EU aus. Der spanische Justizminister Rafael Catalá Polo erklärte, die Regierung in Madrid könnte die Autonomie Kataloniens aussetzen, wen n sich die Region für unabhängig erklären sollte. |
Hamas beginnt mit Übergabe der Gaza-Verwaltung | Der palästinensische Ministerpräsident Rami Hamdallah ist mit einer hochrangigen Delegation in den Gazastreifen gereist, der seit 2007 von der Hamas kontrolliert wird. Am Grenzübergang Erez sagte Hamdallah, die Fatah-Regierung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas werde die bislang Hamas-geführten Ministerien übernehmen. Die radikal-islamische Hamas hatte bereits am Sonntag ihr Kulturministerium an die Regierung Abbas übergeben. Hamdallah will in Gaza-Stadt mit Hamas-Führer Ismail Haniya über die Aussöhnung zwischen den rivalisierenden Palästinensergruppen sprechen. Für Dienstag ist die erste gemeinsame Sitzung des palästinensischen Kabinetts seit drei Jahren angesetzt. Vor zwei Wochen hatte die Hamas angeboten, die Fehde mit der Fatah zu beenden. Nach Vermittlungsgesprächen mit Ägypten hat die Hamas jüngst auch Neuwahlen zugestimmt und ist zur Mitwirkung an einer Einheitsregierung bereit. Alle vorherigen Anläufe zur Versöhnung waren gescheitert. |
Medizin-Nobelpreis an drei US-Amerikaner für Erforschung der Inneren Uhr | Die drei US-Forscher Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young erhalten in diesem Jahr den Medizinnobelpreis. Sie würden für ihre Forschung zu molekularen Mechanismen zur Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus geehrt, teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit. Hall, Rosbash und Young teilen sich ein Preisgeld von neun Millionen schwedische Kronen (etwa 940.000 Euro). Die Preisjury erklärte, den Wissenschaftlern sei es gelungen, einen Blick ins Innere unserer biologischen Uhr zu werfen. Ihre Entdeckungen zeigten, wie Pflanzen, Tiere und Menschen ihren biologischen Rhythmus so anpassen, dass er mit dem Tag-Nacht-Rhythmus der Erde übereinstimmt. - Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Nobelpreises benannt. Am Donnerstag folgt die Bekanntgabe des diesjährigen Nobelpreisträgers für Literatur und am Freitag die des Friedensno belpreisträgers. |
Fraktionen lehnen AfD-Kandidaten als Bundestagsvizepräsident ab | Führende Politiker der Bundestagsfraktionen von SPD, FDP, Grünen und Linkspartei wollen den Kandidaten Albrecht Glaser der rechtspopulistischen Partei AfD nicht zum Vizepräsidenten des Bundestags wählen. Zur Begründung verwiesen sie in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" auf Äußerungen Glasers, in denen er die Religionsfreiheit für Muslime in Abrede gestellt hatte. Die Religionsfreiheit gelte nicht, da der Islam eine politische Ideologie und keine Religion sei, hatte Glaser in Interviews ausgeführt. Zwischen Muslimen und Islamisten könne nicht unterschieden werden. Grünen-Chef Cem Özdemir sagte, wer die Religionsfreiheit infrage stelle, habe sich disqualifiziert. SPD-Parlamentsgeschäftsführer Carsten Schneider sagte, Kandidaten müssten "auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und insbesondere die Grundrechte respektieren". AfD-Fraktionschef Alexander Gauland bezeichnete die Vorwürfe gegen Glaser als absurd. |
Prozess wegen Giftmords an Kim-Halbbruder in Malaysia | Siebeneinhalb Monate nach dem Giftmord am Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat in Malaysia der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Täterinnen begonnen. Den Frauen wird zur Last gelegt, Kim Jong Nam im Februar auf dem Flughafen von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur mit dem Nervengas VX getötet zu haben. Vor Gericht erklärten sie sich für nicht schuldig. Bei einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe. Vermutet wird, dass die Führung in Pjöngjang hinter dem Anschlag steckt. Die beiden 25 und 29 Jahre alten Frauen behaupten, von Fremden angeheuert worden zu sein und anfangs alles nur für einen Scherz gehalten zu haben. - Kim Jong Nam war der ältere Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers. Der 45-Jährige lebte außerhalb von Nordkorea und hatte sich mehrfach kritisch über sein Heimatland geäußert. Der Giftmord hatte die Beziehungen zwischen Malaysia und Nordkorea schwer belastet. |
Prozess gegen mutmaßliche Komplizen von Toulouse-Attentäter eröffnet | Vor einem Pariser Schwurgericht hat das Gerichtsverfahren gegen zwei mutmaßliche Komplizen des Islamisten Mohamed Merah begonnen, der 2012 in Südwestfrankreich sieben Menschen getötet hat. Seinem 35-jährigen Bruder Abdelkader Merah droht lebenslange Haft, einem weiteren Mann drohen 20 Jahre. Ihnen wird vorgeworfen, dem Attentäter Hilfsmittel und Waffen beschafft zu haben. Mohamed Merah hatte im März 2012 in der Region von Toulouse zunächst drei Soldaten erschossen. Einige Tage später griff er eine jüdische Schule in Toulouse an und tötete drei Kinder und einen Lehrer. Nach einer intensiven Fahndung wurde er von Polizisten erschossen. In einem Brief begründete er seine Taten mit dem französischen Einsatz in Afghanistan. Die Anschläge reklamierte eine Untergruppe des Terrornetzwerks Al-Kaida für sich. Die Taten markierten den Auftakt zu der Serie islamistischer A ttentate, bei denen in Frankreich seit Anfang 2015 mindestens 239 Menschen getötet wurden. |
Fünf Tote bei Brand eines Wohnhauses in Frankreich | Beim Brand eines Wohnhauses im Elsass sind in der Nacht zum Montag fünf Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen vier Kinder. Acht Personen erlitten bei dem Feuer in Mülhausen Verletzungen, berichtete die Feuerwehr. Das Feuer sei im Keller des vierstöckigen Gebäudes ausgebrochen. Die Regionalzeitung "L'Alsace" berichtet, dass vor allem die Rauchentwicklung für die dramatische Bilanz verantwortlich sei. Etwa 20 Bewohner des Wohnblocks seien über Leitern in Sicherheit gebracht worden. Die Ursache des Feuers ist unklar. Bürgermeister Jean Rottner sagte, das Gebäude sei in sehr gutem Zustand gewesen. |
Britische Airline Monarch stellt Betrieb ein | Die britische Fluggesellschaft Monarch Airlines hat überraschend ihren gesamten Flugbetrieb gestoppt. Sämtliche Flüge seien abgesagt, teilte die britische Flugbehörde CAA mit. Monarch musste nach Angaben der Regierung in London Insolvenz anmelden. Die Regierung bat die Behörde, andere Flüge für rund 110.000 Passagiere von Monarch im Ausland zu organisieren. Sie sprach von der größten Rückholaktion in Friedenszeiten. Verkehrsminister Chris Grayling sagte, es handele sich um eine sehr beunruhigende Situation für die betroffenen Urlauber. Britischen Medienberichten zufolge wurden weitere rund 300.000 Buchungen storniert. Monarch-Kunden mit einem Ticket wurden aufgefordert, nicht zum Flughafen zu fahren. Der Urlaubsflieger Monarch gilt als fünftgrößte britische Fluggesellschaft. |
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