Text – Andreas Marx Manchmal fragt man sich, ob wir uns selbst etwas vormachen. Auf der einen Seite reden alle begeistert von erneuerbaren Energien und Recycling, auf der anderen Seite stapeln sich die Verpackungen, und die Textilindustrie pustet weiter fleißig CO₂ in die Luft. Und dann ist da noch die Gen Z: Nachhaltigkeit ist für sie irgendwie cool, aber im Alltag scheinen sie es nicht so genau zu nehmen. Zwischen all den guten Vorsätzen und der Realität liegt ein Graben, der immer breiter wird. Die Frage ist: Wie kommen wir da rüber? Die Deutschen lieben erneuerbare Energien – zumindest auf dem Papier. Stolze 89,4 Prozent der Bevölkerung stimmen ihrem Ausbau zu, wie eine aktuelle Umfrage des RWI Leibniz-Instituts zeigt. Klingt beeindruckend. Doch wenn es darum geht, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, wird es kompliziert. Der Atomausstieg? Nach Angaben des Leibniz-Instituts unterstützen ihn nur knapp über 50 Prozent der Befragten. Und Windräder? Gern, aber bitte nicht vor der eigenen Haustür. Der Wunsch nach sauberer Energie ist groß, solange er nicht zu sehr ins eigene Leben eingreift. |