Liebe Frau Do, nicht nur die Haute Couture des großen Modeschöpfers Karl Lagerfeld war über Jahrzehnte stilbildend. Seine zahlreichen Interview-Äußerungen besaßen auch diese Qualität. So strafte er den Schlabberlook mit höchster Verachtung: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ Und wer diesen Satz nicht versteht, der konnte wahrscheinlich auch nicht viel mit dem ebenso exzentrischen wie erfolgreichen Kreativdirektor der Luxusmarke Chanel anfangen, der jetzt mit 85 Jahren gestorben ist. Eine, die Lagerfeld verstand und ihn gut kannte, ist meine Kollegin Dagmar Haas-Pilwat. Sie traf ihn viele Male zum Interview in Paris, in Berlin und in Düsseldorf. 2004 reiste sie mehrfach in die Stadt der Mode, um in seinem Atelier das Entstehen eines Haute-Couture-Kleides von der Zeichnung bis zur Präsentation zu begleiten – ihr Nachruf auf den Meister. An dieser Stelle sei ein Klischee erlaubt: Wenn man einem Soziologiestudenten ein Telefonbuch gibt, fragt er: Was soll ich damit? Der Medizinstudent hingegen fragt: Bis wann soll ich das auswendig lernen? Der Numerus Clausus hat also durchaus Berechtigung: Wer Medizin studieren möchte, muss schnell und effizient lernen können. Ein sehr gutes Abitur ist Zeugnis dafür, dass einer das kann. Aber Ärzte müssen mehr können, als im Kopf ihre Lehrbücher aufblättern. Sie müssen ihren Patienten auch Empathie entgegenbringen. Wer soziales Engagement zeigt und Zugang zu den Menschen hat, soll künftig in NRW auch ohne brillantes Abitur Landarzt werden können. Die Pläne dazu von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann stellt Thomas Reisener vor. Beim Leichtathletik-Meeting heute in Düsseldorf wird eine Frau antreten, die gerade die Vereinbarkeit von Spitzensport und anderthalbjährigen Zwillingen erprobt. Die Kugelstoßerin Christina Schwanitz, Weltmeisterin von 2015, kriegt tatsächlich beides unter einen Hut. Wenn Deutschlands stärkste Mama im Ring steht, werden ihr Kinder schon schlafen – das hat die 1,80 Meter große und 115 Kilo schwer Athletin unserem Sportredakteur Stefan Klüttermann verraten. Viel Freude beim Lesen Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |