meine Mittagspause habe ich heute genutzt, um meine neuen Lavendel-Pflanzen liebevoll in ihre Töpfe zu setzen (im Nieselregen). Bei der Gelegenheit habe ich gleich noch Paprika gesät, drei Töpfe an der Zahl. Einen Führerschein habe ich nie gemacht. Und wenn ich Fleisch kaufe, achte ich auf die Haltungsform, weil ich finde, dass Tiere nicht unnötig leiden sollten. Ich bin noch halbwegs jung (Jahrgang 1986), urban, reise ungern mit dem Flugzeug, finde Umweltschutz wichtig, lebe auf meiner Terrasse in einer gesunden Ko-Existenz mit Amseln und Eichhörnchen. Und studiert habe ich auch. Kurzum: Theoretisch würde ich ganz gut ins grüne Wählerprofil passen – aber ich bin doch nicht verrückt. Das Problem mit den Grünen: Hinter dem netten Öko-Image, das in den vergangenen Jahren auch fleißig kultiviert wurde von nicht wenigen Journalisten im Land, versteckt sich eine Bewegung, die inzwischen mehr Sekte ist als Partei. Ich weiß das schon länger. Und Sie vielleicht auch. Und seit die Grünen Teil der Bundesregierung sind, geht auch immer mehr Menschen im Land ein Licht auf. Denn die Grünen waren zwar angetreten, um in der Ampelregierung das Land zu modernisieren. Doch immer deutlicher zeigt sich: Gelingen soll das mit grüner Bastapolitik, die kurz- und langfristig mehr schadet als nutzt. Alexander Marguier und Volker Resing haben sich für unsere Mai-Titelgeschichte ausführlich mit der grünen Brechstangen-Politik beschäftigt. Ihren Artikel lesen Sie hier. Wer bei den Putins daheim Lavendel pflanzt (und ob überhaupt), ist nicht überliefert. Etwa Wladimir selbst? Oder doch einer seiner Doppelgänger? Zugegeben: Das klingt erstmal ein bisschen nach einer Verschwörungstheorie – also das mit den Doppelgängern, nicht mit dem Lavendel – und wurde auch lange als solche behandelt. Doch ukrainische Sicherheitsexperten glauben, dass Putin sich sehr wohl von Doppelgängern vertreten lässt. Der Grund: Gewachsene Paranoia beim Kreml-Chef nach der Invasion in der Ukraine. Thomas Urban berichtet. Ob Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eine Hobby-Gärtnerin ist, ist meines Wissens nicht überliefert. Was man allerdings weiß über Bas ist unter anderem zweierlei: Erstens hat sie eine erzählenswerte sozialdemokratische Aufstiegsgeschichte hingelegt. Und zweitens liest sie gerne Krimis – und die dürfen auch ruhig blutig sein. Sie müsse da vielleicht „etwas kompensieren“, sagt sie. Was genau, das weiß Ute Welty. Sie ist freie Journalistin in Berlin und beobachtet seit langem die SPD. Für unsere Mai-Ausgabe hat sie Bas porträtiert. Die teuerste Pflanze der Welt dürfte übrigens eine Mini-Monstera sein mit selten weiß gefärbten Blättern, neun an der Zahl. Diese Pflanze soll für umgerechnet 16.000 Euro via Ebay den Besitzer gewechselt haben, weiß das Internet – in Neuseeland. Verglichen mit dem größten und teuersten Kunstdiebstahl der deutschen Nachkriegsgeschichte immer noch ein Schnäppchen. Denn der kostet den Freistaat Sachsen stolze 88 Millionen Euro. Die Rede ist vom Jahrhundertdiebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden. Der dazugehörige Prozess nähert sich derzeit dem Ende. Nach 15 Monaten ist klar, dass es Dutzende Unterstützer und Mitwisser gab. Aber keiner von ihnen konnte identifiziert werden. Cicero-Autor Butz Peters mit den Details. Was bei mir auf der Terrasse neben Lavendel unter anderem auch wächst, ist Efeu, als Sichtschutz zum Nachbarn. Der ist schön grün, wuchert in alle Richtungen und lässt sich dabei nur schwer aufhalten – wie die Seilschaften von Robert Habeck im Bundeswirtschaftsministerium und darüber hinaus. Habecks Energie-Staatssekretär Patrick Graichen etwa steht derzeit wegen einer Personalentscheidung in der Kritik. Doch die Trauzeugen-Affäre führt in die Irre. Nicht Freundschaften sind das Problem, sondern die Parteizugehörigkeit: Die Grünen haben alle Schlüsselpositionen der deutschen Energiepolitik erobert. Daniel Gräber kommentiert. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leiter Debatte |