Gartenbrief vom 20.08.2021 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Mit 6 Himbeeren zum Schlaraffenland
Sehr geehrter Herr Do
Heute wollen mir einfach keine Pflanzengeschichten einfallen. Und wenn, dann sind sie nicht wirklich verkäuferisch, vor allem wenn man berücksichtigt, dass wir gerade in die zweite Woche Himbeeraktion gehen… Aber irgendwie muss ich ja beginnen. Also…
Wissen Sie, dass man zu viele Himbeeren essen kann? Vielleicht sollte ich das jetzt nicht sagen, aber so nach 500g kann das (muss aber nicht) dem Magen sauer, sehr sauer aufstossen und die Himbeerorgie ist ziemlich abrupt zu Ende. Wenn sich der Magen nach 500g Himbeeren tonnenschwer angefühlt hat, ist man DANACH ziemlich erleichtert. Alles ist/wäre eine Frage des Masses… Als Himbeerzüchter weiss ich das, was nicht unbedingt heisst, dass ich auch so handle. Halt wie im richtigen Leben.
Die Geschichte funktioniert zwar als Einstieg, erhöht Ihre Aufmerksamkeit, ist aber ziemlich sicher nicht wirklich gut getimt: Auch diese Woche sind die Himbeeren 20% rabattiert. Und das Beste: Wenn Sie 6 Pflanzen einer Sorte kaufen (das 6er Bundle) gibt’s sogar 40% Rabatt. Vergessen Sie also bitte die Sache mit dem Himbeeren-Overload! Allerdings…. allerdings wäre es sehr wohl möglich, nach dem Kauf eines 6er Himbeerbundles schon nächstes Jahr zur gleichen Zeit locker 500g in einem Erntedurchgang zu pflücken. Nein, seien Sie versichert, Sie müssen vorher nicht Ihren Arzt oder Apotheker konsultieren… Wir wollen aber hoffen, dass Sie viele Mitesser haben…
Zurück zur Sache: Warum wir solche Aktionen machen können?- Weil wir alle Himbeerpflanzen in unseren eigenen Baumschulen in Buchs und Bad Zwischenahn produzieren.
- Weil wir fast ausschliesslich Himbeerpflanzen produzieren und vertreiben, die wir in der hauseigenen Lubera-Züchtung kreiert haben. Dadurch haben wir einen Wissensvorsprung, können die Pflanzen selber am besten produzieren und profitieren von der Züchtermarge, der Lizenz.
- Weil jetzt die Himbeeren vor grad mal 2 Monaten getopft worden sind und sich in bester Auspflanzlaune präsentieren. Warum nicht jetzt den Verkauf ankurbeln, wenn sie bei uns nur so kurz gestanden sind und wenn die warmen Bodentemperaturen einen gesunden Himbeerstart fördern?
Sie wissen natürlich nur allzu gut, was ich Ihnen damit sagen möchte: PFLANZT HIMBEEREN! Und pflanzt frische, frisch vermehrte Himbeeren…
Noch eine Geschichte gefällig?
In den letzten Tagen lief ich mehrfach mit Kunden durch die Züchtungsreihen hier in Buchs. Bei den frühesten Herbsthimbeeren, die in diesem verflixten Jahr erst jetzt reif werden – gab es immer wieder ein Ah und Oh, von den Kunden und natürlich gerne auch von mir: Sooo grooosse, sooo schöööne Himbeeren! Als dann gestern und heute meine Züchterkollegen Moritz Köhle und Frederik Vollert die Himbeerreihen systematisch abgearbeitet und vielversprechende Sämlinge selektioniert haben, die wir weiter beobachten wollen, war ich von der mageren Ausbeute überrascht. Natürlich fragte ich, leicht aufgebracht: "Habt ihr die vielen schööönen und guuuten Himbeeren auf dem Feld nicht gesehen, warum nur so wenige…?" Die knappe, aber bestimmte Antwort: "Weil wir schon so gute Sorten haben." Noch vor 5 Jahren hätten wir das Doppelte an Himbeer-Sortenkandidaten selektioniert, aber eine hochwachsende Gourmethimbeere muss heute halt besser, grösser, noch schöööner als ‘Autumn Happy’ sein, wenn sie eines zweiten Blickes gewürdigt werden will. Harte Zeiten für nur schöne und gute Himbeeren.
Unglaublich, was sich in den letzten Jahren bei den Himbeeren getan hat. In diesem Newsletter stellen wir speziell die schwarzen und purpurnen sowie die stachellosen Himbeeren vor, dazu die neue Familie der Schlaraffia® Himbeeren. Sie alle sind mit der Grund, wieso sich meine Kollegen so schwer tun, etwas Neues zu finden.
So, jetzt gehe ich aber raus, aufs Feld zu den Himbeeren. Wahrscheinlich haben mir Frederik und Moritz bei den Himbeeren fast nichts mehr übriggelassen. Andererseits: Zu viele genaschte Früchte sollten es ja nicht sein, das meine ich gelernt zu haben. Aber vielleicht finde ich ja heute die ganz andere, noch nicht gedachte Himbeere. Wenn nicht heute, dann morgen. Oder es sind doch Moritz und Frederik, die finden, was ich nicht gesehen habe.
Herzliche Grüsse
Markus Kobelt |
GartenDeal: 2 Bananenpflanzen zum halben Preis! 
Schwelgen Sie noch in Urlaubserinnerungen? Viel zu schnell sind die schönen Tage vorbei und man sitzt schon wieder tief im Arbeitsalltag fest. Um dem entgegen zu wirken und das Urlaubsfeeling noch ein bisschen zu verlängern, haben wir den perfekten Deal für Sie. Zwei sehr beliebte Bananenstauden mit hohem Zierwert warten darauf, Ihren Garten oder Ihre Terrasse zu verschönern und Sie mit südlichem Flair zu verzaubern. Während einer Woche können Sie diese beiden Bananensorten mit 50% Rabat kaufen. Mit ein bisschen Glück und unter optimalen Bedingungen, können Sie sogar in einigen Jahren Bananen ernten.
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Himbeerpflanzen mit 20% Rabatt - 6er Bundles mit 40% Rabatt! 
Unsere Himbeeraktion geht in die zweite Runde! Sie können nochmal für eine Woche alle Himbeerpflanzen im Lubera® Shop mit 20% Rabatt kaufen. Und wenn Sie ein 6-er Bundle (Variante "6 Pflanzen, jeweils im 1,3 oder 5L Topf") bestellen, erhalten Sie sogar 40% Rabatt gegenüber dem Normalpreis! Wenn das mal kein Grund ist, eine oder mehrere Himbeerreihen im Garten zu pflanzen. Zudem ist JETZT die beste Zeit dafür, denn im warmen Sommerboden wachsen die Himbeerpflanzen besonders gut an und sind bestmöglichst vor Wurzelkrankheiten geschützt.
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Und weil's so schön ist, folgen noch einige Himbeersorten-Bilder.

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Stachellose Himbeeren - Beerenernte ohne Kratzer 
Text: Markus Kobelt
Stachellose Himbeeren sind einfacher zu kultivieren: Beim Schnitt, beim Aufbinden und bei der Ernte erleichtert die Stachellosigkeit den Umgang mit den Himbeerpflanzen ungemein. Auch wenn die Stacheln der Himbeeren (ja es sind Stacheln und keine Dornen, siehe den entsprechenden Abschnitt weiter unten) in der Regel bei weitem nicht so gross, stechend und gefährlich sind wie bei den dornigen Brombeeren, zerkratzen sie bei der Haupternte und bei anderen Gartenarbeiten manchmal fast unbemerkt die Haut und man endet mit einem ganz roten und geschwollenen Arm oder im Sommer auch mal mit zerkratzten Beinen. Jedenfalls ist mir das bei der Arbeit in unseren Himbeerzüchtungsanlagen häufig passiert – vor lauter Beerenlust scheint man die Kratzer gar nicht zu spüren.
Auswahl stachelloser Himbeersorten im Lubera® Gartenshop
Die drei ersten von Lubera eingeführten stachellosen Sorten decken schon fast alle Bedürfnisse des Hobbygärtners ab: Mit der gelben, oder eher apricotfarbenen Primeberry® Autumn Amber® steht eine der fruchtbarsten Herbsthimbeeren überhaupt zur Verfügung, die am Haupttrieb fast ab Triebbeginn fruchtende Seitentriebe bildet und so eine nie gesehene Fruchtbarkeit entfaltet. Die rotfrüchtige stachellose Neuheit Primeberry 'Autumn Happy' zeigt etwas weniger verzweigte Triebe, dafür die grössten Himbeerfrüchte in unserem Sortiment, zumindest zu Erntebeginn Anfang August noch grösser als bei Twotimer® Sugana(S) und von einer unübertroffen eleganten konischen Form, die 'Autumn Happy' auch über die ganze Ernteperiode bis Ende September beibehält. Die Früchte werden dann zwar über 2 Monate etwas kleiner, aber verglichen mit anderen Sorten zur gleichen Zeit sind sie in jedem Falle grösser, ausser bei Twotimer Sugana, die auch spät noch gleich grosse Früchte bringt… Nur ganz wenige, nicht stechende und von daher auch nicht störenden Dornen haben die Zwerghimbeere Lowberry Little 'Sweet Sister' und die kompakt ca. 120-150cm wachsende Garten-Herbsthimbeere Primeberry 'Autumn Belle'. In dieser Auswahl lässt sich sicher auch für ihren Garten und für Ihre Terrasse die richtige stachellose Himbeersorte finden, gross- oder kleinwachsend, rotfrüchtig oder gelb-apricot gefärbt.

Bild: Primeberry® 'Autumn Amber'® – die apricotfarbene, dornenlose Herbsthimbeere mit Gourmet-Aroma – jetzt mit 20% Rabatt!
Weil sich diese Stacheln auch leicht vom Trieb oder von den Blattstielen lösen können und gerade weil sie auch klein sind, bleiben sie manchmal in den Fingerkuppen stecken und führen im Nachgang zu lästigen Entzündungen und langwierigen 'Operationen' mit Pinzette und Schere. Und noch eine Dornenwarnung: Die schwarzen Himbeeren haben die stärksten (und vor allem wiederhakenartig konstruierte) Stacheln unter den Himbeeren, aber auch hier arbeitet die Lubera Züchtung auf dornenlose Sorten hin (siehe letzter Abschnitt). Ganz allgemein ist die Dornenlosigkeit und auch die Ausprägung mit wenigen und schwachen Dornen ein wichtiges Zuchtziel bei unserer intensiven Züchtungsarbeit mit den Himbeeren – und diese Arbeit hat schon zu einigen wunderbaren dornenlosen Sorten geführt, die Sie hier im Lubera® Gartenshop exklusiv und sozusagen an der Quelle kaufen können.
Vorteile und Verwendung stachelloser Himbeeren
Die Vorteile der stachellosen Himbeeren sind offensichtlich: keine Hautverletzungen mehr und keine lästig in den Fingern steckenbleibenden Mikrostacheln. Damit ergibt sich auch automatisch die ideale Verwendung der stachellosen Himbeersorten: Sie sollten vor allen da eingesetzt werden, wo sie häufiger berührt werden: Am Wegesrand, in der Nähe von Terrassen und Wohnbereichen, selbstverständlich bei der Kultur im Topf auf Balkon und Terrasse. Gerade auch für Kinder sind stachellose oder stachelarme Sorten anzuraten, wenn man sie doch im wahrsten Sinne des Wortes möglichst nahe an die leckersten Früchte der Natur heranführen möchte…
Unterschiede bei der Kultur stachelloser Himbeersorten
Im Grundsatz sehen wir keine Unterschiede zwischen der Kultur stachliger und stachelloser Himbeeren – ausser, dass die Kultur bei stachellosen Sorten eben viel einfacher ist… Auch bei den stachellosen Himbeeren gibt es unterschiedliche Anfälligkeiten auf bodenbürtige Krankheiten, 'Autumn Amber' scheint etwas anfälliger zu sein und liebt eher leichte Böden, Primeberry 'Autumn Happy' und Lowberry 'Little Sweet Sister' zeigen eine gute Toleranz gegen bodenbürtige Krankheiten. Immerhin ist aber in Betracht zu ziehen, dass den stachellosen Sorten sozusagen ein äusserer Layer auf den Ruten fehlt. Allenfalls macht es also Sinn, die dornenlosen Himbeeren etwas lockerer zu kultivieren, eventuell auch mal Triebe auszuschneiden, so dass die dornenlose, unbewehrte Himbeerpflanze während des Aufwuchses gut abtrocknen kann und keine Nekrosen entstehen.

Bild: Primeberry® 'Autumn Happy'® (Syn. 'Malling Happy'®) – die rote, dornenlose Herbsthimbeere mit riesigen, aromatischen Früchten – jetzt mit 20% Rabatt!
Die Herkunft der Dornenlosigkeit bei Himbeeren
Die Dornenlosigkeit bei Himbeeren ist nicht etwa ‚künstlich‘ von irgendwoher eingeführt worden, sondern stammt aus der Entwicklungsgeschichte der Himbeere selber. Genetisch beruht die Stachellosigkeit meist auf dem rezessive Gen s, das nur homozygot als ss sichtbar wird und sich dann als Stachellosigkeit zeigt. Wieder haben wir also den Fall, dass eine gärtnerisch interessante Eigenschaft (wie zB. auch der Zwergwuchs beim Apfel oder bei der Himbeere) genetisch nur rezessiv (also meist nicht sichtbar) vorhanden ist. Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach: In der Evolution fanden und finden Mutationen, kleinere und grössere genetische Veränderungen überall und in allen Richtungen (positiv, negativ, anders) statt, die dann in der Natur auf ihre Überlebensfähigkeit getestet wurden und werden. Die Eigenschaft ‚Stachellosigkeit oder Dornenlosigkeit‘, die dominant war, sich also häufig und leicht auf die Nachkommen übertrug, ist schnell wieder verschwunden, da ja die Widerstandslosigkeit der Himbeertriebe (ohne Stacheln, ohne Dornen) dem Fresstrieb der Herbivoren buchstäblich nichts entgegenzusetzen hatte und so die Himbeerblätter und -triebe wehrlos den hungrigen Tieren des Waldes auslieferte. Hier kommt sicher noch dazu, dass Himbeerblätter durchaus gut schmecken und teilweise einen hohen Zuckergehalt aufweisen. Die Eigenschaft der Stachellosigkeit konnte also nur rezessiv (sozusagen unsichtbar) überleben und kann jetzt züchterisch zum Vorteil des Hobbygärtners und auch der Pflücker- und Pflückerinnen benutzt werden. Eine kleine Ironie bleibt: Was in der Natur, in der Evolution unzweifelhaft negativ war, ist im Garten, in der Kultur ein Segen.
Haben die Himbeeren jetzt Dornen oder Stacheln, sind sie dornenlos oder stachellos?
Diese Frage haben wir uns natürlich auch selber gestellt. Sind die Himbeeren jetzt dornenlos oder stachellos? Dabei greifen wir am besten auf die botanische Definition von Stacheln und Dornen zurück. Stacheln sind äussere Organe, nur von Epidermis und Rindengewebe gebildet, häufig können sie auch leicht abgestreift werden. Dornen dagegen sind zu stechenden Triebteilen umgewandelte andere Sprossorgane, Triebe, Blätter oder Nebenblätter. Sie gehören sozusagen zum Trieb selber und weisen auch dessen Gefässsystem auf.
Aufgrund dieser Definition sind Himbeeren eindeutig stachellos, bzw. ihre stechenden Organe sind Stacheln – und nicht Dornen. Der Begriff der Stachellosigkeit ist also botanisch richtig, auch wenn das Sprachgefühl – zumindest meines – eher zur 'Dornenlosigkeit' der Himbeeren neigen würde.

Bild: Lowberry® 'Little Sweet Sister'® – die schnellste aller Himbeeren wird nur ca. 80cm hoch und ist damit ideal für die Topfkultur – jetzt mit 20% Rabatt!
Züchtung stachelloser Himbeeren
Bei Lubera gehört die Himbeerzüchtung zu den wichtigsten und auch grössten Züchtungsprogrammen. In unserem Partnerzüchtungsprojekt in East Malling (UK, Kent) selektionieren wir alle zwei Jahre die besten Gartensorten aus über 7 000 Sämlingen, und alternierend in den Zwischenjahren kommen nochmals ca. 5000 Sämlinge in unserem Mutterbetrieb in Buchs (CH) dazu. Das grosse Potential dornenloser Sorten und auch die weltweit breiteste und fortgeschrittenste Genetik in Sachen Stachellosigkeit, Virusresistenz, Krankheitsresistenz und Fruchtqualität in East Malling gab vor bald 10 Jahren den Ausschlag für Lubera, in das englische Züchtungsprojekt als exklusiver Partner für den Hausgartenmarkt einzusteigen. In Buchs verfolgen wir eher die Züchtung von kompakten Himbeersorten, von stabilen, selbst-stehenden Himbeerbüschen und auch von Zwerghimbeeren. Aber selbstverständlich befruchten sich die beiden Programme auch wechselseitig und regelmässig geht Zuchtmaterial aus der Schweiz nach East Malling und umgekehrt: Gemeinsam kommen wir einfach viel schneller vorwärts und verfügen nun, nach bald 10 Jahren intensiver Züchtungsarbeit wohl europaweit über die grösste Pipeline an Himbeersortenkandidaten sowohl für den Hausgartenmarkt als auch für den Erwerbsanbau. Und viele dieser neuen Sorten werden dornenlos sein. So haben wir z.B. im Schweizer Züchtungsprogramm bereits die ersten dornenlosen Purpurhimbeeren erzielt (die ansonsten sehr bösartig-dornig sind); allerding müssen weitere Anbautests zeigen, ob die entsprechenden Sortenkandidaten genug nahe an den Schwarzen Himbeeren sind (vor allem was Farbe und spezieller Geschmack anbelangt) oder ob sie wieder mit schwarzen Himbeeren oder Purpurhimbeeren rückgekreuzt werden müssen, um die Eigenschaften der Schwarzen Himbeeren (ausser eben die Stachligkeit) zu verstärken… Züchtung wie das Gärtnern ganz allgemein braucht Geduld, aber bringt auch Früchte. Manchmal sogar ohne Dornen… oder Stacheln.
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Schwarze Himbeeren - schwarze Juwelen im Beerengarten 
Text: Markus Kobelt
Schwarze Himbeeren führen nicht nur zwei neue Farben – Schwarz und Purpur – in die Himbeeren ein, sondern auch einen neuen Wuchstyp und ein neues, ganz anderes, geradezu exotisches Aroma. Im Gegensatz zur Gelben Himbeeren sind die Schwarzen Himbeeren nicht nur eine Mutation der normalen roten Gartenhimbeere (Rubus idaeus), sondern stammen von einer anderen im östlichen Nordamerika heimischen Himbeer-Art, nämlich Rubus occidentalis ab. Zunächst ist man versucht, sie aufgrund ihrer Farbe und aufgrund ihres langtriebigen, sehr dornigen Wuchses den Brombeeren zuzuordnen (sie bewurzeln sich auch wie diese an den Triebspitzen, wenn sie den Boden berühren), aber letztlich werden sie aufgrund ihrer Beerenform doch den Himbeeren zugerechnet: Anders als die Brombeeren und genau wie die normalen Gartenhimbeeren lösen sich die Beeren (die letztlich Sammelfrüchte aus einzelnen Beerchen sind) ganz leicht von Blütenboden und werden ohne Zapfen geerntet. Bei den Brombeeren dagegen kommt der Zapfen, und damit ein Teil des Blütenbodens, mit Frucht mit und wird mit ihr gegessen.
Schwarze Himbeeren In Lubera® Gartenshop
Schwarze Himbeeren stellen eine Bereicherung Ihres Beerengartens dar, sie bringen neben der anderen Wuchsform (ähnlicher den Brombeeren) und der neuen Farbe auch einen speziellen exotischen Geschmack mit. Im Lubera Gartenshop haben wir für Sie die beste sommertragende Schwarze Himbeere 'Black Jewel' ausgewählt, die an den zweijährigen Ruten Ende Juni bis Juli trägt und im Gegensatz zu einigen anderen schwarzen Sorten auch einen guten Zuckergehalt aufweist. Als neue und etwas einfacher kultivierbare Alternative können wir Ihnen als Weltneuheit auch die erste purpurfarbige Herbsthimbeere Primeberry 'Autumn Passion' mit riesigen, süssen und superaromatischen Früchten präsentieren. Wenn Sie also schwarze oder purpurfarbene Himbeeren kaufen und anpflanzen möchten, können Sie jetzt zwischen einer Sommerhimbeere (Ertrag an den zweijährigen Ruten) und einer Herbsthimbeere (Ernte an den diesjährigen Ruten im August und September) auswählen. Aufgrund der besonderen aromatischen, aber auch gesundheitsfördernden Eigenschaften der Schwarzen Himbeeren arbeiten wir allerdings auch weiterhin mit Hochdruck daran, die Züchtung der Schwarzen Himbeeren voranzubringen – mehr dazu im unteren Abschnitt dieses Kategorietexts: Schwarze Himbeeren als Superfood
Schwarze Himbeeren und Purpurhimbeeren
Purpurhimbeeren werden meist in einem Atemzug mit den Schwarzen Himbeeren erwähnt und sie sind auch nahe verwandt. Schon im 16. bis 18. Jahrhundert brachten die europäischen Siedler ihre angestammten Gartenhimbeeren (Rubus idaeus) mit in die Neue Welt, die dort natürlich mit den wild vorkommenden Schwarzen Himbeeren (Rubus occidentalis) hybridisierten. Und das Resultat: Purpurfarbene Himbeeren, bei denen meist die Eigenschaften der schwarzen Himbeeren (Geschmack, Rutenfarbe, Bedornung, Wuchs) dominieren und die deshalb den schwarzen Himbeeren zugerechnet werden. In Teilen New Englands und vor allem im Staat New York gehören Purpurhimbeeren, die ab dem 19. Jahrhundert auch gartenbaulich weiterentwickelt wurden, bis heute zu den beliebtesten Beerenfrüchten; sie werden als eigene Beerenart angesehen und mit einem eigenen Beerennamen "Black Caps" bezeichnet. Auf die Züchtung von neuen Schwarzen Himbeeren und Purpurhimbeeren bei Lubera gehen wir weiter unten noch ein.

Bild: 'Black Jewel' – die schwarze Himbeere mit dem speziellen Geschmack – jetzt mit 20% Rabatt!
Wie schmecken eigentlich schwarze Himbeeren?
Sie schmecken definitiv anders…anders als rote Gartenhimbeeren und auch anders als die diversen Brombeerarten. Zunächst muss gesagt werden, dass bei vielen schwarzen Himbeeren der Zuckergehalt niedriger ist als bei den gewohnten Gartenhimbeeren. Wir haben deshalb bewusst die schwarze Himbeere Black Jewel für unser Sortiment im Lubera® Gartenshop ausgewählt, weil sie unter den Blackcaps den besten Zuckergehalt hat. Der eigentliche Unterschied liegt aber im Aroma, das man auch als Parfum beschreiben könnte und das man vor allem im Abgang, also nach den Essen und Kauen spürt: Es ist ein angenehm harziger Geschmack, auch etwas exotisch an Mango erinnernd, aber auch an den Duft des Waldes, aus dem die Schwarzen Himbeeren stammen. Oder erinnert das Parfum an Retsina Wein, der ja tatsächlich mit kleinen Anteilen von Harz versetzt wird? Für mich persönlich gehören die Schwarzen Himbeeren im Allgemeinen und die neue Purpurhimbeere Primeberry 'Autumn Passion' im Speziellen zu den am besten und interessantesten schmeckenden Himbeeren.
Welche Vorteile haben schwarze Himbeeren und Purpurhimbeeren
Schwarze und purpurfarbige Himbeeren haben für den Gartenanbau viele Vorteile:
- Weniger Ausläufer: Sie bilden in der Regel weniger Ausläufer und Wurzelschosse als die Gartenhimbeeren, die Pflanze bleibt also auf einen kleineren Raum begrenzt und wächst auch weniger in andere Kulturen hinein.
- Spezieller Geschmack, mit exotisch anmutenden Harznoten, siehe oben
- Schwarz und Purpur: Diese Farben bereichern die Palette an Himbeerfrüchten. Besonders attraktiv ist es, wenn die verschiedenen Himbeersorten mit den Farben Schwarz, Purpur, Dunkelrot, Hellrot, Amber und Warmgelb bis zu Zitronengelb in einer Schale oder auf einer Torte kombiniert werden. Von daher ist es auch spannend und sinnvoll, alle diese Himbeerfarben im eigenen Garten anzubauen – und dann in Küche und Wohnzimmer auszuprobieren und zu geniessen. Im reichhaltigen Lubera Himbeersortiment finden Sie definitiv die richtigen Sorten dazu – und auch die besten Gartentipps.
- Verwendung von Fruchttrieben für Gestecke und Blumensträusse: Vor allem vor dem Farbumschlag von Rot zu Schwarz sehen die Fruchttriebe der Schwarzen Himbeere sehr attraktiv aus und können gut in der Floristik und zur Dekoration verwendet werden.
- Attraktiv farbige Ruten: Die violett bereiften Ruten sehen auch im Winter sehr attraktiv aus und bereichern den Garten auch in dieser reizärmeren Jahreszeit.
- Gesunde Inhaltsstoffe (siehe unten)
- Weniger Pflanzenbedarf, da die Schwarzen Himbeeren viel stärker wachsen als die hergebrachten roten Garten-Himbeeren (eher so wie Brombeeren) und deshalb auch auf einen weiteren Abstand gepflanzt werden können.

Bild: Die rot-schwarzen Triebe von 'Black Jewel' eigenen sich ideal für Dekozwecke
Und Nachteile?
Der Vollständigkeit und Fairness halber (gegenüber anderen Himbeeren) müssen wir natürlich auch die wesentlichen Nachteile der Schwarzen Himbeeren erwähnen:
- Starker Wuchs: Der starke Wuchs ist natürlich auch ein Nachteil, man muss ihn sozusagen über eine Gerüsterziehung und durch den Schnitt bändigen.
- Starke Bedornung: Die starke Bedornung der schwarzen Himbeeren ist wirklich ein Nachteil, beim Schneiden lohnt es sich, dicke Handschuhe (wie beim Rosenschnitt) zu tragen. Umgekehrt können die Schwarzen Himbeeren natürlich auch als lebendiger Stacheldraht gegen unerwünschte Eindringlinge eingesetzt werden😉. Die Bedornung von Primeberry 'Autumn Passion' ist etwas weniger stark und heimtückisch als bei 'Black Jewel'.
- Bewurzelung von Triebspitzen: Die Triebspitzen der ungemein stark wachsenden Ruten dürfen den Boden nicht erreichen, weil sie sich sonst wie bei den dornigen Brombeeren sofort bewurzeln und schnell ein fast undurchdringliches Dickicht bilden. Das Aufbinden am Gerüst ist also Pflicht!
- Grösse der Früchte: Die Früchte der schwarzen Himbeere 'Black Jewel' sind relativ klein, jedenfalls verglichen mit modernen roten und gelben Sorten. Sie zeigen sich allerding an Fruchttrieben, die fast wie Fruchtdolden aussehen und stehen da dicht an dicht. Mit unserer Neuzüchtung Primeberry 'Autumn Passion' haben wir die Fruchtgrösse stark verbessern können, die Einzelfrüchte sind sicher 3 x so gross wie bei den hergebrachten schwarzen Himbeeren – und damit auf dem gleichen Niveau wie die roten Gartenhimbeeren, nur dass die Früchte sehr rundlich – und nicht zylindrisch, konisch – geformt sind.

Video: James Wong über die schwarze Himbeere Black Jewel (Englisch)
Schwarze Himbeeren als Superfood
Vielen Beerensorten werden heute die Fähigkeiten von Superfoods nachgesagt: dass sie eben nicht nur gut und lecker, sondern darüber hinaus auch in hohem Masse gesundheitsfördernd sind. Unzählige medizinischen Studien, davon ausgehend aber auch die Bücher des englischen Gartenautors James Wong weisen darauf hin, dass die gesundheitsfördernden Eigenschaften der schwarzen Himbeeren noch positiver sind als bei roten Himbeeren oder Brombeeren. Als wir vor einigen Jahren in England an einem Gartenfestival ausstellten, wurde unser Stand regelmässig nach Vorträgen von James Wong mit Publikum geflutet: Er sprach unter anderem über den gesundheitlichen Segen von schwarzen Himbeeren und wies am Ende seines Vortrags jeweils freundlicherweise darauf hin, dass diese Früchte bei uns am Stand zu finden seien….
Was genau macht nun die positiven Gesundheitseigenschaften von Schwarzen Himbeeren aus?
- Schwarze Himbeeren enthalten viel mehr Antioxidantien als rote Himbeeren, letztlich auch basierend auf der dunkleren Farbe und der höheren Konzentration und anderen Zusammensetzung der roten Farbstoffe, der Anthocyane. Das antioxidative Potential der schwarzen Himbeeren, der sogenannte ORAC-Wert, liegt 3 x höher als bei den roten Himbeeren.
- Schwarze Himbeeren enthalten viele Phenole, die sowohl Krebs-hemmend als auch Mutations-hemmend sein können. Am meisten sticht die Ellagsäure hervor: 1 Gramm schwarze Himbeeren enthält mehr als 5 mg Ellagsäure.
- Schwarze Himbeeren – das harzige Aroma deutet es an – enthalten auch Tannine. Diese wirken vorbeugend gegen diverse Entzündungen, vor allem auch im Magen und Darm. Versuche an Mäusen deuten darauf hin, dass Schwarze Himbeeren auch eine curative oder mindestens hemmende Wirkung gegen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn haben könnten.
Pflanzabstand und Pflanzung von schwarzen Himbeeren – richtig gemacht
Wie auch die Gartenhimbeeren lieben die Schwarzen Himbeeren einen feuchten, aber nicht nassen, eher leichten Boden. Wenn er darüber hinaus noch humusreich ist (man denke an die alten Waldheimat der schwarzen Himbeeren), dann ist das Himbeerglück perfekt. Bei der Pflanzung ist der starke Wuchs zu beachten: Wir empfehlen einen Pflanzabstand wie bei den Brombeeren, zwischen einem und zwei Metern, und bei Reihenerziehung auch den gleichen Abstand zwischen den Reihen.
Erziehung und Schnitt der Schwarzen Himbeeren
Idealerweise werden dann die Ruten fächerartig an einem mit bis zu vier Drähten versehenen Spaliergerüst aufgebunden. Bei der Schwarzen Sommerhimbeere 'Black Jewel', die ja an den zweijährigen Ruten wächst, empfehlen wir, die neuen Ruten auf eine Seite aufzubinden, während die zweijährigen Tragruten auf der anderen Seite bleiben. Beim Anbau mehrere Pflanzen in einer Reihe werden die gleichaltrigen Ruten der benachbarten Pflanzen immer gegeneinander gezogen, so dass sie auch ineinander wachsen können und noch etwas mehr Raum haben. Dies erleichtert nach der Ernte auch den Schnitt, indem immer die zweijährigen abgetragenen Ruten von zwei Pflanzen hintereinander weggeschnitten werden können. Bei der purpurfarbenen Herbsthimbeere Primeberry 'Autumn Passion' kann der ganze Fächer auf beiden Seiten mit Trieben ausgefüllt werden, da diese ja gleich schon am diesjährigen Holz tragen. Im Februar oder Anfang März, kurz vor dem Austrieb, werden dann grundsätzlich alle alten Ruten bis auf einen Stummel von 10 cm entfernt. Allerdings können von Ruten, die gut überwintert haben, zusätzlich noch 2 - 3 Exemplare in einer Höhe von 50 cm bis 100 cm belassen werden. Sie tragen dann an den Seitentrieben schon im Juni und Juli die ersten Früchte und werden dann von den diesjährigen Ruten überwachsen, die nachfolgend ab Mitte August fruchten.

Bild: Primeberry® 'Autumn Passion'® (Syn. 'Malling Passion'®) – die purpurfarbene Herbsthimbeere mit einzigartigem Geschmack – jetzt mit 20% Rabatt!
Die Herkunft der schwarzen Himbeeren
Rubus occidentalis, die Art der Schwarzen Himbeeren, stammt wie oben schon erwähnt aus dem östlichen Nordamerika. Ihre weite Verbreitung in den Wäldern und damit ihre leichte und problemlose Verfügbarkeit in der freien Natur trug dazu bei, dass sie erst spät, im 19. Jahrhundert domestiziert und in Kultur genommen wurden. Schon vorher waren es aber häufig zu natürlichen Kreuzungen zwischen den roten, aus Europa importierten Gartenhimbeeren der Siedler und den natürlich vorkommenden Schwarzen Himbeeren gekommen – mit dem schon damals bekannten Resultat der Purpurhimbeeren. Die Züchtung und Produktion von neuen Sorten der Schwarzen Himbeeren war vor allem dann im 19. Jahrhundert sehr intensiv, stiess aber auf enge genetische Grenzen: Es stellte sich heraus, dass das Erbgut der Schwarzen Himbeere sehr einheitlich ist (homozygot), und nur verhältnismässig wenig Variabilität zeigt. Die Folge davon: Man findet bei Kreuzungen nur wenig Unterschiede, wenig Neues und immer etwa das Gleiche.
Interessanterweise ist das bei der Europäischen Gartenhimbeere Rubus idaeus ganz anders, was einerseits daran liegt, dass in ihrer langen Geschichte auch andere Rubusarten natürlich oder gartenbaulich hineingezüchtet worden sind und auch dass viele der zugrunde liegenden Wildarten selbstunfruchtbar sind und so ihre Diversität besser bewahren konnten. Rubus occidentalis dagegen ist selbstfruchtbar, das heisst, diese Art hat sich immer wieder mit sich selber gekreuzt, so dass sie immer einheitlicher wurde. Der gleiche Prozess wird zum Beispiel ganz bewusst bei der Züchtung von samenfesten Tomatensorten angewendet, wo man so lange selbstet, bis die Samennachkommen sehr einheitlich sind. Züchterisch kann bei der Schwarzen Himbeere mehr Diversität nur durch das Einkreuzen von möglichst diversen roten Himbeersorten eingebracht werden, was wir in unseren Lubera® Züchtungsprogrammen auch intensiv leisten.
Die Züchtung neuer Schwarzer Himbeersorten bei Lubera®
Unser Ziel ist es, die Schwarzen Himbeeren und ihre purpurnen Schwestern unter Beibehaltung der degustativen Qualität und Unterschiedlichkeit, sprich: des speziellen Aromas und der Farbe, grossfruchtiger und einfacher kultivierbar zu machen. Letzteres bedeutet die Einführung der Fähigkeit, an den einjährigen Ruten als Herbsthimbeeren zu fruchten, und auch die Züchtung dornenloser Sorten. In unserem Partnerzüchtungsprogramm in East Malling ist es der Züchterin Feli Fernandez gelungen, in einem cleveren Züchtungsschritt schon zwei Ziele zu erreichen: Primeberry 'Autumn Passion' produziert sehr grosse purpurne Früchte, die auch das spezielle 'harzige' Aroma der schwarzen Himbeeren beibehalten haben. In weiteren Züchtungsschritten, in denen wir purpurne Schwestersorten mit Herbstträgereigenschaften kreuzten, ist uns bereits die Selektion einer neuen schwarzen herbsttragenden Himbeere mit sehr grossen Früchten gelungen, die nach weiteren Tests in einigen Jahren hoffentlich in unser exklusives Lubera®-Himbeersortiment aufgenommen werden kann. Im Himbeerzüchtungsprogramm bei Lubera in der Schweiz haben wir auch bereits die ersten dornenlosen Purpurhimbeeren kreiert. Auch hier sind noch weitere Prüfungen und wohl auch weitere Rückkreuzungen notwendig, aber es wird immer klarer, dass wir über kurz oder lang unsere Ziele erreichen werden: Grossfruchtige, wunderbar exotisch und typisch 'harzig' schmeckende, dornenlose, herbsttragende schwarze und purpurfarbige Himbeeren.
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Schlaraffia® Himbeeren - wenig Aufwand und viel Ertrag! 
Text: Markus Kobelt
Schlaraffia® Himbeeren arbeiten für den Gärtner, er muss nur noch ernten und geniessen. Für das Schlaraffia Herbsthimbeer-Sortiment haben wir Sorten gezüchtet, die problemlos kultiviert werden können und ohne allzu viel gärtnerischen Input eine sehr grosse Himbeeren Erntemenge ergeben. Schlaraffia ist bei den Himbeeren das Synonym für wenig Aufwand und viel Ertrag. Oder – um es mit den Worten des österreichischen Fernsehgärtners Karl Ploberger zu sagen: Schlaraffia Himbeeren sind die perfekten Sorten für faule, aber intelligente Gärtner?
Schlaraffia Himbeeren sind:
- Einfach. Easy in fast jeder Hinsicht. Robust, wenig krankheitsanfällig. Zuverlässig!
- Dornenlos
- Mittelhoch wachsend mit einer Idealhöhe von 120-150cm, alles wächst auf Armeslänge entfernt, oder gar direkt in den Mund…
- Extrem ertragreich, bei minimalem Aufwand
Die Schlaraffia Himbeersorten
Schlaraffia 'Plentiful' ist die Hochleistungssorte mit dem riesigen Ertrag. Sie haben bestimmt noch nie so viele Früchte auf einem Himbeerstrauch gesehen! Die Ernte beginnt früh, noch im Juli mit den ersten Früchten, hält dann aber auch relativ lange durch. Diese Sorten sind auch für die Kultur im Kübel geeignet. Werden pro Pflanze beim Rückschnitt im Februar-März einige Triebe stehengelassen, so kann man schon im Juni die ersten Früchte ernten. Schlaraffia 'Plentiful' ist sehr nahe daran, eine immertragende Sorte, eine Art Alltimer-Himbeere zu sein.
Schlaraffia 'Naschmich' ist noch etwas früher, die Triebe sind ebenfalls dornenlos, aber nicht verzweigt, sehr straff aufrecht und stabil. Die Ernte ist sehr gross und konzentriert, ab Mitte Juli bis Anfang August, ideal für Fruchtliebhaber, die ihre reiche Ernte verarbeiten oder einfrieren möchten.

Bild: Schlaraffia® 'Naschmich'® – bei dieser Herbsthimbeere kann niemand widerstehen, die Früchte sind riesig und haben ein gutes Zucker-Säure Verhältnis – jetzt mit 20% Rabatt!
Die Geschichte der Schlaraffia Himbeeren
In der Himbeerzüchtung für den Garten sind in den letzten 10 Jahren 2 Tendenzen dominant. Einerseits ist die Herbsthimbeere in der Nachfolge von 'Autumn Bliss' grösser und viel ertragreicher gemacht worden, und andererseits hat gerade auch Lubera Sorten gezüchtet, die speziell kompakt sind (unter einem Meter) und die Himbeerkultur auf Terrasse und Balkon ermöglichen. Aber ist das alles? Gibt es da nicht etwas dazwischen?
Diese Frage haben wir uns lange Zeit ehrlich gesagt viel zu wenig gestellt, bis wir aufgrund eines Schlüsselerlebnisses eine ganze Gruppe von Himbeerzüchtungen auf unseren Züchtungsfeldern in der Schweiz und in East Malling plötzlich mit ganz anderen Augen sahen. Die Geschichte geht so: Ein englischer Gartenjournalist beklagte sich nach einem Pflanzentest sehr beredt darüber, dass die superkompakten Himbeeren (wie unsere Lowberry® Himbeeren, 'Little Sweet Sister' oder gar 'Baby Dwarf') keinen richtigen Ertrag gäben, dass da nicht kg-weise Früchte zu ernten seinen! Natürlich war sein Anspruch, dass eine Pflanze mit 50 oder 80cm Höhe gleich viel trage wie ein ausgewachsener, 2m hoher Strauch, ziemlich ungerecht. Aber die Bemerkung, das war mir sofort klar, hatte einen wahren Kern: Viele Hobbygärtner wollen nicht nur Naschen, sie möchten auch richtig ernten, sie möchten das 'Genug' und vielleicht sogar das 'Zuviel', die Hülle mit Fülle spüren – aber bitte ohne allzu viel Aufwand. Eben wie im Schlaraffenland!
Durch diese Kritik (superkompakte Himbeeren tragen zu wenig Früchte) haben wir wie gesagt viele unserer Selektionen in der Himbeerzüchtung plötzlich mit anderen Augen gesehen: Mindestens ein Dutzend Züchtungsnummern, die ca. 100-150cm hoch werden, die man bequem, sozusagen auf Armeslänge ernten kann, die dornenlos und nicht zuletzt extrem ertragreich. Himbeersorten, die eigentlich nie Probleme machen, immer nur brav funktionieren und fruchten. Die nur mittlere Höhe ergibt sich natürlich aus der viel grösseren Fruchtbarkeit und in der Regel aus dem frühen Erntebeginn, die beide zusammen das Wachstum stoppen. 'Voilà!', dachten wir und denken wir noch jetzt, wenn wir nach einigen Testrunden die ersten Schlaraffia-Sorten auf den Markt bringen: Das sind genau die richtigen Pflanzen für den kleinen Garten, aber – mindestens mit der Sorte Schlaraffia® 'Plentiful' – auch im Topf kultivierbar. Die Schlaraffia-Himbeeren sind die Lösung für den Hobbygärtner mit wenig Zeit und grossen Fruchtappetit; sie stehen für eine riesige Ernte und den unendlichen Genuss. Aber bitte (fast) ohne Arbeit ;-)

Bild: Schlaraffia® 'Plentiful'® – eine Herbsthimbeere, die nur max. 150cm hoch wird und Sie mit einer gigantischen Ernte beschenkt – jetzt mit 20% Rabatt!
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Himbeeren - Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Himbeeren 
Text: Markus Kobelt
Himbeeren sind 'in'. Der Konsum von frischen Himbeeren hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt – und ein Ende ist nicht abzusehen. Dazu hat die Himbeere auch als Gartenpflanze an Beliebtheit gewonnen: Mit neuen Sorten (unter anderem aus der Lubera-Züchtung), neuen Wuchstypen und neuen Verwendungszwecken können Himbeeren nicht mehr nur in der altbekannten Himbeerreihe, sondern im Topf oder als Einzelpflanzen oder als Sträucher in einer Staudenbepflanzung kultiviert werden. Übrigens: Wenn Sie gesunde, robuste Himbeeren kaufen möchten, schauen Sie doch im Lubera Gartenshop vorbei.
Was sind eigentlich Himbeeren?
Die Himbeere gehört zur extrem breit auf fast allen Kontinenten vertretenen Gattung Rubus, diese wiederum zur Familie der Rosaceen, der Rosengewächse. Die Gartenhimbeere im engeren Sinne wird gemeinhin botanisch als Rubus idaeus bezeichnet. Rubus idaeus als Wildpflanze stammt aus Mitteleuropa, ist bis nach Sibirien vertreten, wird aber im Süden und im mediterranen Raum immer seltener, auch wenn ‘idaeus’ von Rubus idaeus auf einen griechischen Berg als Ursprungsort der Art verweisen soll… Die Himbeere ist prominent in einer Art Kernzone im Alpenraum bis gegen 2000 m Höhe vertreten. Allerdings gibt es auch auf anderen Kontinenten Rubusarten, die der Rubus idaeus sehr ähnlich sind, vor allem die Rubus strigosus aus Nordamerika.
Der deutsche Name Himbeere geht auf das altdeutsche Hintperi zurück, die Beere der Hirschkuh, der hind. Man sieht, auch der Tierwelt ist die Lust auf Beeren eigen. Dabei ist die Himbeere entgegen der Suggestion des Namens gar keine richtige Beere, sondern – zumindest in den Augen der Botaniker – eine Sammelsteinfrucht. Sie besteht aus lose zusammenhängenden Einzelfrüchtchen (Drupelets) mit je einem Samen, einem Stein. Typisch für die Himbeere ist, dass die Einzelfrüchtchen nur ganz lose mit dem Blütenboden verbunden sind und leicht abgezogen werden können oder bei Überreife manchmal sogar abfallen. Der Zapfen, der Blütenboden bleibt nicht bei der Frucht, sondern bei der Pflanze. Übrigens gab es im alemannischen Raum früher auch die heute fast verschwundene Bezeichnung Hohlbeere für die Himbeere, was genau diese Hohlform beschreibt, die vom Zapfen an der Frucht zurückgelassen wird.
Woher stammen die Himbeeren, sind die Himbeeren einheimische Früchte und Pflanzen?
Ja, aber. Rubus idaeus stammt zwar aus Europa, aber die Gartenhimbeere ist durchaus internationaler. Im Verlaufe der Domestikation der Gartenhimbeere und sowieso mit der beginnenden Himbeerzüchtung im 19. Jahrhundert wurde vor allem die amerikanische Rubus strigosus, die nordamerikanische Himbeere mit ihren runderen, dickeren und auch etwas grösseren Früchten intensiv eingezüchtet. Man kann also durchaus sagen, dass die heutige Gartenhimbeere ein transatlantisches Fusionsprodukt darstellt. In den letzten 50 Jahren wurde vor allem bei der Züchtung der Herbsthimbeeren, also der Himbeeren, die am diesjährigen Trieb fruchten, eine Vielzahl von anderen Rubusarten eingezüchtet.
Was ist der Unterschied zwischen Himbeeren und Brombeeren?
Zunächst ist man versucht zu antworten: Die Farbe! Himbeeren sind rot, und Brombeeren sind schwarz. Aber so leicht geht die Antwort dann doch nicht… Es gibt eben rote, gelbe, orange und sogar schwarze Himbeeren (Rubus occidentalis aus Nordamerika). Ebenso ist beiden Rubustypen oder Arten der zweijährigen Wuchsrhythmus eigen: Grundsätzlich wachsen und überleben die oberirdischen Organe nur 2 Jahre, im ersten Jahr wachsen sie vegetativ, im zweiten Jahr blühen und fruchten sie. Da jedes Jahr neue einjährige Äste entstehen, ist die Pflanze mehrjährig, perennial, auch wenn sie ihre oberirdische ‘Vertretung’ alle zwei Jahre auswechselt. Wohl um die nicht ganz stabile oberirdische Präsenz etwas auszugleichen, können sich Himbeeren wie Brombeeren auch über die Wurzeln und ihre Wurzelschosse vermehren, überleben es also auch, wenn die Früchte ausnahmsweise mal alle von der Hirschkuh gegessen werden…
Der Unterschied zwischen Himbeeren und Brombeeren besteht letztlich vor allem darin, dass bei der Himbeere der Fruchtboden bei der Pflanze verbleibt, während bei der Brombeere der Fruchtboden mit der Frucht von der Pflanze abgetrennt wird. Genetisch sind Himbeeren meist diploid, Brombeeren können die verschiedensten Polyploidie-Grade aufweisen, meist sind sie tetraploid bis hexaploid.
Himbeeren selber anbauen oder Himbeeren in Supermarkt kaufen
Na ja, diese Frage muss jeder selber für sich entscheiden. Tatsache ist, dass der Konsum und das Angebot an frischen Himbeeren stark zunehmen, aber die relative Position der Himbeere unter den Beerenfrüchten ist eher gefährdet. Die Heidelbeere ist drauf und dran, zur wichtigsten Beerenfrucht nach der Erdbeere zu werden. Dies weist auf ein grundsätzliches Problem der Himbeere als Frischfrucht im Handel hin: Sie ist eigentlich nicht dafür geeignet…
Die hohle Form eines Frucht-Fingerhuts, die weiche Fleischbeschaffenheit mit einer dünnen, wenn auch sehr elastischen Fruchthaut, die Konstruktion als Sammelfrucht, die eigentlich aus sehr vielen, nur leicht zusammengeklebten Einzelfrüchtchen (Drupelets) besteht – das alles macht den Weg vom Himbeerfeld über eine tagelange Reise bis in den Kühlschrank des Konsumenten weder kürzer noch leichter. Vor allem bei Himbeeren, die aus südlichen Ländern stammen, ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass die Früchte bis zum Konsumenten entweder zusammenbrechen oder zumindest schon einen leicht grau-rosa Ton annehmen. Ein guter Tipp für die Qualitätskontrolle der Himbeeren im Supermarkt besteht auch darin, sich ein paar einzelne Früchte (selbstverständlich nur per Augenschein) genauer anzuschauen und darauf zu achten, ob die Früchte noch eine runde Zapfenhöhle aufweisen, oder ob diese schon in sich zusammengesunken und oval geworden ist… Dann wird nämlich bald schon der Saft fliessen…
Wenn Sie also Himbeeren selber anbauen, erhalten Sie wie bei vielen anderen Früchten und Gemüsen einen doppelten Vorteil: Ihre Früchte sind frischer und damit auch gesünder und schöner. Und Sie können die Früchte im Garten auch reifer ernten, sie sind nicht wie der Erwerbsanbau dazu gezwungen, eine nur schon leicht von grün auf hellrosa umgefärbte Himbeere pflücken zu müssen, weil sie nur so die lange Reise überstehen kann.
Wann Himbeeren pflanzen?
Grundsätzlich können Himbeeren jederzeit gepflanzt werden, da sie in Töpfen angeboten werden. Bei Herbst- und Frühlingspflanzung ist darauf zu achten, dass der verfilzte Wurzelballen gut aufgerissen und der oberirdische Trieb auf ca. 15-20cm zurückgeschnitten wird. Unser Geheimtipp zum Pflanztermin: Pflanzen Sie im Sommer zwischen Juli und September. Im trockenen und warmen Boden können sich die Himbeerwurzeln am schnellsten ausbreiten und treffen auch kaum auf den gefährlichen Phytophthora Pilz, der kalten und nassen Boden mag.

Video: Wann pflanzt man Himbeeren?
Wie Himbeeren einpflanzen – was ist der wichtigste Tipp?
Wurzelballen aufreissen vor dem Pflanzen! Dies ist wohl der häufigste Grund für schlechte Anwachsergebnisse. Wenn der schon ältere und verfilzte Wurzelballen der Himbeerpflanzen nicht brutal aufgerissen wird, wächst keine neue Wurzel raus und die Pflanze ersäuft bei nassem Wetter im Wasser – oder aber vertrocknet bei trockenem Wetter nach dem Pflanztermin. Und noch ein Tipp: Bei Frühlingspflanzung zwischen Februar und April/Mai sollten die alten Himbeerruten unmittelbar nach der Pflanzung immer auf 10-15cm zurückgeschnitten werden (das gilt nicht für die Sommer-/Herbstpflanzung); nur so kann die Pflanze gezwungen werden, neue Triebe aus den Wurzeln zu bilden.

Video: Wie werden Himbeeren richtig gepflanzt?
Auf welchen Abstand soll man Himbeeren pflanzen?
30cm in der Reihe ist der Standardabstand, wenn man Himbeeren pflanzt. Damit füllt sich die Reihe schnell, schon im zweiten Jahr hat man eine volle Reihe. Bei einem Pflanzabstand von 50cm geht das 1-2 Jahre länger. Der Abstand zwischen den Reihen sollte mindestens 150cm betragen, also knapp die Höhe der Reihe.
Kann man Himbeeren im Topf oder Kübel kultivieren?
Die Kultur im Topf oder Kübel auf Balkon und Terrasse ist sehr einfach möglich. Der Topf sollte für eine längere Kultur ca. 15-20lt umfassen, als Substrat setzen sie Kübelpflanzenerde ein. Wir haben für den Einsatz im Topf spezielle Sorten gezüchtet, die sogenannten Lowberry®-Himbeeren. Auch die halbhohen Schlaraffia®-Himbeeren eignen sich für die Kultur im Topf. Im Kübel wie im Freiland gilt bei den Himbeeren der gleiche Grundsatz, dass sie nämlich Staunässe gar nicht mögen. Entsprechend sollte bei der Topfkultur immer sehr genau auf einen guten Wasserabzug geachtet werden; auch dürfen Himbeertöpfe nie in Untersetzern stehen.

Bild: Zwerghimbeere Lowberry® 'Little Sweet Sister'® – die schnellste aller Himbeeren, kompaktwachsend und ideal für die Topflkultur.
Kann man Himbeeren am Standort pflanzen, wo schon Himbeeren standen?
Eher nicht. In der Regel stellt sich nämlich die Nachbaufrage, wenn die Vorkultur – in diesem Falle also die Himbeeren – eingegangen ist. Eine Nachpflanzung ist dann nicht sinnvoll, da die Gefahr besteht, dass die neuen Himbeeren die gleichen Probleme sehr viel schneller haben werden. Dazu kommt, dass es auch bei Himbeeren, die zur Familie der Rosaceen gehören, leichte Nachbaudepressionen gibt, das heisst die 2. Generation am Standort wächst systematisch schwächer. Dies ist übrigens typisch für die meisten Rosaceenarten. Wir empfehlen an einem bestehenden Himbeergerüst Brombeeren oder eine Kletterobstpflanze (Kiwi, Reben) anzupflanzen, wenn die Himbeerkultur dort aufgegeben werden muss oder nicht mehr funktioniert.
Himbeeren schneiden – wie geht das?
Letztlich muss man nur 2 Dinge beachten beim Schneiden der Himbeeren. Sogenannte Sommerhimbeeren, die an den 2-jähigen Ruten Früchte tragen, werden geschnitten, indem die 2-jährigen Ruten nach dem Fruchten vollständig entfernt werden. Herbsthimbeeren werden im Frühling vor dem Austrieb Ende Februar bodeneben runtergeschnitten. In der Regel lässt man bei gesunden Kulturen einige alte Ruten liegen, um Nützlingen das Übersiedeln auf den neuen Aufwuchs zu ermöglichen.

Video: Wie schneide ich eine Sommerhimbeere?

Video: Wie schneide ich Herbsthimbeeren?
Wann soll man Himbeeren schneiden?
Sommerhimbeeren werden nach der Ernte, also im Spätsommer oder Herbst geschnitten, indem die alten abgetragenen Ruten entfernt werden. Herbsthimbeeren werden im Frühling vor dem Austrieb geschnitten, ca. Ende Februar. Der Schnitt der Herbsthimbeeren schon im Herbst ist nicht anzuraten, da damit die Winterhärte der Pflanzung und die Wuchsstärke im nachfolgenden Frühling gefährdet wird, da man vor allem beim Schnitt im Oktober die Menge der einzulagernden Reservestoffe reduziert.
Was ist der ideale Boden für Himbeeren?
Himbeeren lieben einen eher leichten, humosen Boden. Sie hassen Staunässe und auch in schweren Böden finden sich die Wurzeln nur ungern zurecht. Bei sehr schweren Böden sollte aus einem Gemisch von Kompost, Muttererde und allenfalls Sand ein Hügel aufgeschichtet werden, ein Damm von ca. 40cm Höhe, auf den dann gepflanzt wird. So stehen die Wurzeln nicht direkt im schweren und meist zu nassen Boden.
Was ist der beste Standort für Himbeeren?
Himbeeren wollen vollsonnig stehen, an einem offenen und gerne auch etwas windigen Standort. So trocknen Blätter und Ruten schneller ab und Pilzkrankheiten können sich nicht durchsetzen.
Darf man Himbeeren mulchen?
Nein, bitte nie Himbeeren mulchen! Unter dem Deckel einer Mulchschicht wird der Boden isoliert, er wird nässer und kühler, alles Bedingungen die dem grössten Feind der Himbeerpflanzen, dem Phytophthora Pilz behagen. Im frühen Frühling kann man gerne etwas Kompost einbringen, dieser sollte aber sofort eingehackt werden. Dabei muss man keine Angst haben, Wurzeln zu verletzen, dies regt nur die Entstehung frischer und neuer Ruten an.

Video: Phytophthora und mulchen bei Himbeeren
Brauchen Himbeerpflanzen viel Wasser?
In der Reifezeit der Früchte brauchen Himbeeren schon ziemlich Wasser, aber sie sollten durch ihr Wurzelsystem in dieser Zeit in der Lage sein, sich dieses Waser zu beschaffen. Man sollte also Himbeeren nur in absoluten Ausnahmesituationen giessen. Grundsätzlich sollte man Himbeeren in der Kultur möglichst trocken führen, dann sind sie am gesündesten, da sich im trockenen und wärmeren Boden ihr grösster Feind, der Phytophthora-Pilz nicht vermehren kann.
Himbeeren überwintern – wie geht das?
Himbeeren zu überwintern ist kein grosses Problem. Vor allem bei Sommerhimbeeren ist es aber natürlich zentral, dass die diesjährigen Ruten gut durch den Winter kommen, um dann die ersehnten Früchte zu tragen. Dazu müssen die Ruten gesund sein und auch keine allzu vielen Wachstumsrisse aufweisen. In der Regel wachsen viel zu viele neue Ruten, so dass man im Sommer schon vor allem die ganz gesunden, mitteldicken Ruten für die Kultur auswählen kann und überzählige schwache und ganz dicke Ruten rausschneidet. Die nach dem Schnitt der Sommerhimbeeren, dem Entfernen der alten abgetragenen Ruten und der überzähligen Ruten luftigere Pflanzung trocknet auch besser ab. Dies führt dann zu weniger Pilzkrankheiten und zu einem besseren Überwintern.
Was ist der Unterschied zwischen Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren?
Sommerhimbeeren tragen an den letztjährigen Ruten Früchte, an den Seitentrieben des 2-jährigen Holzes; Herbsthimbeeren entwickeln Blüte und Früchte am diesjährigen Holz. Beide Eigenschaften zeigen übrigens auch die Himbeeren in Europa und Nordamerika in der Natur. Dabei ist allerdings der Sommerhimbeerentyp in der grossen Mehrheit. Letztlich hat die ‘nördliche’ Himbeerpflanze gelernt, dass sie ihre Blüten zur sicheren Vermehrung (zur erfolgreichen Produktion von Früchten und Samen) besser aufs nächste Frühjahr aufspart. Dann kann die Himbeere auch sicher sein, dass Früchte und Samen auch reif werden, während bei der Ausbildung der Blüten gleich im ersten Jahr immer die Gefahr besteht, dass die Früchte nicht mehr reif werden. Der Mensch arbeitet bei der Züchtung der Herbsthimbeeren genau in der Gegenrichtung, bevorzugt die einfacheren Herbsthimbeeren und arbeitet züchterisch darauf hin, dass die Blüte der Herbsthimbeeren so früh wie möglich erfolgt. Letztlich deckt sich das dann aber auch wieder mit dem Wunsch der Pflanze: Sicher zu sein, dass die Früchte auch in der Vegetationsperiode reif werden. In der Natur entstehen Herbsthimbeeren nur an der äussersten Spitze der diesjährigen Triebe, die Blüte ist frühestens Ende Juli und August. Unsere frühesten Herbsthimbeeren aus der Lubera Züchtung werden schon Anfang/Mitte Juli reif und blühen im Mai/Juni.
Welche Himbeersorte gibt die grössten Früchte?
Die Sorte 'Autumn Happy'® (Syn. 'Malling Happy').

Video: Die grösste Himbeere 'Autumn Happy'® (Syn. 'Malling Happy')
Himbeeren mit gelben und mit roten Früchten – was ist besser?
Das ist selbstverständlich Geschmackssache… Aber für die meisten Leute müssen Himbeeren rot sein, der Marktanteil der gelbfruchtigen Sorten beträgt ca. 10-15%. Vor allem Liebhaber eher süsser Früchte werden aber mit den gelben Himbeeren gut bedient sein; normalerweise haben sie weniger Säure und sind dadurch etwas milder. Das wird auch mit der Absenz der roten Farbstoffe, der Anthocyane zusammenhängen. Rote Himbeerfrüchte werden aber vor allem wegen dieser Anthocyane eher gesünder sein. Die schwarzen Himbeeren, die auf die amerikanische Art Rubus occidentalis zurückgehen, weisen selbstverständlich den höchsten Anthocyan-Gehalt auf.
Gibt es dornenlose Himbeeren?
Ja, dornenlose Himbeeren gibt es und das ist auch eins der wichtigsten Zuchtziele bei Lubera. Dornenlos sind z.B. die beiden halbhohen Schlaraffia® Himbeeren 'Plentiful'® und 'Naschmich'®, ebenso die extrem grossfruchtige Sorte 'Autumn Happy'® und die gelbe Sorte 'Autumn Amber'®.

Video: Neue Himbeeren von Lubera: die Schlaraffia® Herbsthimbeeren
Wann kann ich Himbeeren ernten?
Sommerhimbeeren reifen im Juni und Juli, Herbsthimbeeren je nach Sorte ab Mitte Juli bis in den späten Herbst hinein. Die Früchte sind reif, wenn sie gut ausgefärbt sind. Möchte man Früchte etwas lagern, so pflückt man sie mit Vorteil hellrot, manchmal noch fast rosa, ansonsten erst bei voller Entwicklung der Farbe. Selbstverständlich schmecken die am Strauch voll ausgereiften Himbeeren am besten.
Wann und wie Himbeeren düngen?
Wir empfehlen, bei Himbeeren im Frühling immer eine Schicht Kompost einzubringen (2-3cm) und gleich einzuhacken. Zusätzlich kann mit einem Langzeitdünger die Verfügbarkeit der Nährstoffe sichergestellt werden. Aufgrund des grossen und verzweigten Wurzelsystems können Himbeeren auch sehr gut verfügbare Nährstoffe im warmen Boden aufspüren und aufnehmen. Bei gelben Blättern sind die Himbeeren auf Milben zu untersuchen, hier hilft häufig auch das Übertragen von einigen Ruten aus einer gesunden Anlage (wo es Raubmilben hat). Vor allem bei Herbsthimbeeren kommt es relativ häufig vor, dass sie unter einer leichten Eisenchlorose leiden. Hier schafft der Einsatz von Eisenchelat Abhilfe (z.B. Frutilizer Instant Solution). Dieses kann in Wasser aufgelöst und angegossen oder in kleinerer Konzentration auch übers Blatt gespritzt werden. In der Regel reichen 2-3 Behandlungen im Wochenabstand.
Wie kann ich selber Himbeerpflanzen vermehren?
Vermehren und umpflanzen sollte man nur aus einer absolut gesunden Pflanzung, die auch jünger als 5 Jahre ist. Nur so kann man mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass noch kein Virusbefall vorliegt. Für die Vermehrung und fürs Umpflanzen an einen anderen Standort werden schöne starke Ruten ausgewählt, diese werden auf 20cm zurückgeschnitten und ausgestochen, dann wieder sorgfältig gleich tief am neuen Standort eingepflanzt. Das Umpflanzen sollte nur in der Vegetationsruhe November bis Anfang März geschehen, aus Erfahrung ist der Märztermin besser, da die Ruten dann gleich starten.
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Warum Himbeeren gesund und perfekte Superfoods sind Text Fred Lübke
Himbeeren sind gesund. Punkt. Und sie sind nicht nur gesund, sie lassen sich dazu auch noch unglaublich vielfältig und platzsparend anbauen, wobei sich der Pflegeaufwand tatsächlich auf ein Minimum beschränkt. Himbeeren können sogar im Topf oder Kübel auf einem Balkon kultiviert werden. Insgesamt gehören Himbeeren zu den beliebtesten einheimischen Beerenfrüchten, sowohl im Supermarkt als auch angebaut im eigenen Garten. Auch wenn sie in den letzten Jahren in der globalen Beliebtheit noch von den Heidelbeeren überholt worden sind, stehen sie in der Rangliste immer noch auf Platz 3 (Erdbeeren – Heidelbeeren – Himbeeren) und haben ihrerseits bezüglich Anbaufläche, Konsum und auch Gartenbeliebtheit ihr Volumen in den letzten 10 Jahren knapp verdoppelt. Lesen Sie in diesem Artikel, welche Inhaltsstoffe Himbeeren gesund machen. Möchten Sie selber auch Himbeeren in Ihrem Garten pflanzen? Im Lubera Gartenshop können Sie kräftige und robuste Himbeerpflanzen bestellen.
Inhaltsstoffe der Himbeerfrüchte
Nun verraten wir aber zunächst einmal, welche Inhaltsstoffe es ganz genau sind, die Himbeeren gesund machen.
Je 100 Gramm frische Himbeeren enthalten durchschnittlich...
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Alle unsere Produkte und viele weitere Infos finden Sie in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche Grüsse Markus Kobelt Impressum Herausgeber und verantwortlich für die Inhalte: Markus Kobelt, [email protected], Geschäftsführer Lubera AG, Lagerstrasse, 9470 Buchs, Schweiz Redaktion: Nadja Caille [email protected] Unsere Standorte: | | | |
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