Liebe Leserinnen und Leser,
Röntgenkontrastmittel, Antibiotika und Mikroplastik – über das Abwasser gelangen diese Stoffe in Flüsse, Seen und Bäche. Und über das Grundwasser in unsere Trinkflaschen. Bislang können nur 80 von knapp 10.000 Klärwerken in Deutschland
Mikroplastik oder Hormone in ausreichender Menge aus dem Abwasser filtern. Künftig soll sich das ändern, hat das EU-Parlament jetzt beschlossen: Kosmetik- und Pharmahersteller sollen den Umbau der Klärwerke mitzahlen.
Dass Mikroplastik Entzündungen fördert, ist schon länger bekannt. Jetzt wurden bei mehreren Patientinnen und Patienten mit verengten
Halsschlagadern Ablagerungen von Plastik gefunden. Welche Auswirkungen es auf das Herz hat, hören Sie bei „‘ne Dosis Wissen“ – unserem Podcast für Gesundheitspersonal. Auch Antibiotika bleiben im Wasser wirksam. Dort treffen sie auf Bakterien, die unempfindlich – also resistent – dagegen werden können. Infiziert sich ein Mensch mit solchen Bakterien, lassen sich diese nicht mehr wirksam mit Antibiotika bekämpfen. Ein unsichtbares, aber reales Umweltproblem.
Das gilt ebenso für den Dauerlärm in unseren Städten: Durch den
Krach von Autos, Zügen und Flugzeugen schüttet der Körper stetig Stresshormone aus. Das erhöht den Blutdruck und fördert Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Versuche an Mäusen zeigten, dass sich der Blutdruck erst normalisiert, wenn die Beschallung vorüber ist. Gewöhnt haben sich die Tiere an den Lärm nicht. Daher findet meine Kollegin Jana Lapper: „Der tägliche Verkehr muss weniger werden“ –
hier ihr Kommentar. Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende,