Mia san Hoeneß

Liebe Frau Do,

sehr wahrscheinlich wird der FC Bayern in diesem Jahr wieder Deutscher Meister. Es wäre der 6. Meistertitel in Folge. Der Verein ist der mitgliederstärkste und wirtschaftlich erfolgreichste in Deutschland, die Schere zwischen den Bayern und dem Rest der Liga geht weiter auseinander. Bayern ist das Maß aller Dinge. An der Spitze des Clubs steht seit November 2016 wieder der Inbegriff des deutschen Fußball-Managers: Uli Hoeneß. Die einen lieben den wortgewaltigen Ex-Nationalspieler, weil er aus dem überschuldeten Club das Nonplusultra im Fußball machte und mit Leidenschaft auf allen Ebenen für die Bayern streitet. Andere kritisieren das mitunter überhebliche Auftreten des Managers. Als Uli Hoeneß am 13. März 2014 wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro (!) zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, vertieften sich die Gräben zwischen den Lagern. Die einen sehen in Hoeneß nur noch den vorbestraften Kriminellen, die anderen vergöttern ihr Idol erst recht. Gestern Abend war Hoeneß zu Gast beim Ständehaus-Treff in Düsseldorf, und die 550 Zuschauer im K21 erlebten einen Mann, der mit sich im Reinen ist. Robert Peters hat den Abend zusammengefasst. RP Online zeigt die Bilder und das Video des Abends.

Mindestens zwei Jahre musste der heute neunjährige Junge leiden. Seine Mutter und ihr Lebensgefährte aus dem Raum Freiburg haben ihn misshandelt, vergewaltigt und sogar anderen Männern zum Missbrauch angeboten. Immer wieder. Ein abscheulicher Fall, der im Januar bekannt wurde und zu massiver Kritik an Behörden und Gerichten geführt hat. Der Fall belebt eine alte Debatte neu. Hätten dem Jungen Kinderrechte im Grundgesetz helfen können, wie es nun zuweilen heißt? Unser Rechtsexperte Henning Rasche ist dieser Frage nachgegangen.

Die Verhandlungsführer für eine mögliche große Koalition haben gestern Abend mal wieder einen Gesprächsmarathon eingelegt und beim Thema Flucht und Migration um Annäherung im Streitpunkt Familiennachzug gerungen. Ein denkbarer Kompromiss könnte darauf hinauslaufen, dass auch für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus ein Familiennachzug möglich ist, aber nicht sofort und dann nur ein bisschen. Meine Berliner Kollegen haben die Details.

Herzlichst

Ihr