kaum ein Tag vergeht mehr, ohne dass wieder irgendwo eine Messerattacke stattfindet. Nach dem tödlichen Angriff auf den Polizisten Rouven L. Ende Mai in Mannheim und vor allem seit Beginn der EM scheint sich die Taktfrequenz zu erhöhen. Ein 27-jähriger Afghane ersticht zuerst einen Landsmann in einer Plattenbausiedlung und verletzt anschließend zwei Menschen auf einer privaten Gartenparty in Sachsen-Anhalt. In Ingolstadt greift ein 17-Jähriger Afghane einen 24-Jährigen mit einem Messer an. In Berlin wird ein 26-Jähriger am heruntergekommenen Kottbusser Tor und in der bürgerlichen Uhlandstraße ein 24-Jähriger in einem Hauseingang erstochen. Und so weiter. Und so fort. Die Opfer sind in der Regel junge Männer, die meist „südländisch aussehenden“ Täter ebenso. An der Europameisterschaft kann es aber nicht liegen. Bereits im vergangenen Jahr gab es laut Polizeilicher Kriminalstatistik 8951 Messerangriffe mit gefährlicher oder schwerer Körperverletzung – im Durchschnitt 24 solcher Attacken pro Tag. Das waren insgesamt 791 mehr als im Jahr 2022. Aber nicht immer sind bei solchen Gewalttaten Messer im Spiel. Zuletzt schockierte die Bluttat im Kurpark von Bad Oeynhausen. Die Schreckensnachricht von dem durch „Südländer“ totgeprügelten jungen Mann ist in der Wirkung auch eine politische Nachricht. Gruppenverbrechen wie dieses erscheinen trotz medialer Codes und Tabus als Belege für das Scheitern deutscher Migrationspolitik, schreibt Cicero-Redakteur Ferdinand Knauß. Nicht nur, aber auch wegen der Migrationspolitik: Das Ampel-Experiment ist für alle sichtbar gescheitert. Trotzdem muss der Bürger noch weitere 15 Monate ertragen, was er nicht mehr ertragen will. Für den Bundeskanzler kein Grund zur Selbstkritik. In seiner Regierungserklärung fordert er lieber mehr „Zuversicht“. Mein Kollege Ben Krischke über das Ampel-Desaster. Immerhin ermitteln die Staatsanwaltschaften Berlin und Cottbus jetzt gegen Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes. Sie sollen Tausenden Afghanen, Syrern und anderen Menschen geholfen haben, mit falschen Ausweisen in Deutschland Asyl zu beantragen. Ist die deutsche Demokratie überhaupt noch ernst zu nehmen? Nicht von ungefähr zählt zu den Schlüsselbegriffen des publizistischen Geschäfts das Verb „drohen“: Es droht immer gerade etwas, und stets das Allerschlimmste: die Spaltung! Dabei bedeutet der viel beschworene Zusammenhalt die eigentliche Paralyse der freiheitlich politischen Kultur, schreibt unser Schweizer Kolumnist Frank A. Meyer. Der russischsprachige Sender „Wot Tak“ sendet aus Polen heraus für Russen und russischsprachige Menschen, um eine kritische Alternative zu Putins Propaganda-Programmen zu bieten. Eine Katastrophe war Auslöser für seine Gründung. Polen-Korrespondent Jens Mattern über ein Gegenmittel gegen Putins Fernsehpropaganda. Wie jeden Mittwoch stellen wir auch heute wieder den Film der Woche vor. In „Daddio – Eine Nacht in New York“ spielt Sean Penn einen in die Jahre gekommenen Taxifahrer, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Mit seiner schonungslosen Sicht auf die Männerwelt desillusioniert er seine Mitfahrerin, Dakota Johnson, die hier beweist, dass sie auch schauspielern kann. Die Filmwissenschaftlerin Ursula Kähler über Liebe in Zeiten des Dickpics. Und zu guter Letzt porträtiert Viola Schenz noch die Schriftstellerin Dana von Suffrin. In den Schrullen und Anekdoten ihrer jüdischen Familie hat von Suffrin eine schier unerschöpfliche Quelle des eigenen Schreibens entdeckt. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |