Wolodymyr Selenskyj musste bei seinem Kurzbesuch in Berlin erst gar nicht die Position des Bittstellers einnehmen, denn Bundeskanzler Friedrich Merz vermittelte ihm die Botschaft, dass die Ukrainer mit ihren Vorstellungen von einer weiteren Unterstützung durch die Deutschen offene Türen einläuft: „Wir stehen fest an der Seite der Ukraine.“ Und während Friedrich Merz den ukrainischen Präsidenten empfängt, fliegt Bundesaußenminister Johann Wadephul nach Washington. Seine Mission: Die USA zu bewegen, die Maßnahmen zur Beendigung des Kriegs besser zu koordinieren. Thomas Urban berichtet über das derzeitige Ringen um Frieden in der Ukraine. Bundeskanzler Merz hebt derweil die Reichweitenbeschränkung für deutsche Waffen in der Ukraine auf. Sicherheitsexperte Ralph Thiele erklärt im Interview mit Jan Uphoff, warum die Auswirkungen weit über das Schlachtfeld hinausreichen – und Deutschland damit ins Fadenkreuz weiterer hybrider Angriffe rücken könnte. Apropos Friedrich Merz: Der hat auf der Republica gerade erst Erstaunliches über Israel und die Ukraine gesagt und sich mit einem Versprecher, Trump-Indiskretionen und einem dämlichen Spiel blamiert. Solche Auftritte vor einem ohnehin für ihn verlorenen Milieu sollte er sich sparen, kommentiert Ferdinand Knauß. Der Kampf gegen „Desinformation“ ist zum Instrument der Macht geworden. Was als Abwehr gegen autoritäre Propaganda begann, droht selbst autoritär zu werden. Denn eine Demokratie, die Wahrheit verordnet, hat ihre kritische Vernunft aufgegeben, schreibt Jakob Schirrmacher in seinem Gastbeitrag. Katherina Reiche wechselte von der Politik in die Energiewirtschaft, nun kehrt sie als Ministerin zurück. Kann die erfolgreiche Managerin die Energiewende retten? Daniel Gräber hat sie porträtiert. Und damit zum Film der Woche: Auch das neueste Werk von Kultregisseur Wes Anderson strotzt vor Hyperästhetik und Skurrilität. In der starbesetzten schwarzen Komödie „Der Phönizische Meisterstreich“ spielt Benicio del Toro einen skrupellosen Tycoon, der sein Ableben regelt. Lesen Sie hier die Filmkritik von Ursula Kähler. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |