Liebe/r Leser/in, Merkel hört auf, Löw hört auf, Corona tobt weiter. Es wird Zeit, dass bald neue Winde wehen, denn sowohl bei der Bundeskanzlerin als auch beim Bundestrainer kann sich Deutschland nicht mehr so sicher sein, ob die beiden noch die besten Coaches sind. Wir haben eine furchtbar lahme Impfkampagne, wir haben nach zu wenigen und zu teuren Masken jetzt einen bedrohlichen Schnelltestmangel. Deshalb haben wir eine Notbremse im Lockdown-Öffnungsprogramm, das in Wahrheit ein Lockdown-Verlängerungsprogramm mit einigen Überdruckventilen für Friseure, Blumen- und Buchläden ist. Wir brauchen aber nicht mehr Bremsen, wir brauchen mehr Tempo und Kompetenz. Wir brauchen deshalb auch in der Pandemie eben weniger Staat und mehr Marktwirtschaft. Als es darauf ankam, haben sich viele staatliche Strukturen als morsch erwiesen. Bis heute schaffen es viele Gesundheitsämter leider nicht, auch am Wochenende aktuelle Infektionszahlen zu melden. Kein Wunder, wenn dort vor allem mit Formularen und Faxgeräten gearbeitet wird. Auch heute wissen wir nicht, ob unter den aktuell gemeldeten Todesfällen nicht viele sind, die bereits beerdigt wurden, weil ihr Tod wochenlang zurückliegt. Auch heute bedeutet Homeschooling allzu oft No Schooling, weil schlicht die digitalen Voraussetzungen fehlen. Die staatlichen Strukturen taugen in mehr Bereichen, als wir befürchtet hatten, nicht mehr viel. Ich spüre auch nichts von der viel zitierten Kraftanstrengung. Das mag daran liegen, dass wir die falschen Muskeln betätigen, nämlich die des Staates. Warum versuchen wir es nicht einmal mit den Muskeln, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut haben und die auch die Herausforderung der Wiedervereinigung gestemmt haben: einfach Marktwirtschaft. Warum überlassen wir nicht die Impfung der Bürger denen, die das seit vielen Jahren lautlos schaffen – den niedergelassenen Ärzten, Betriebsärzten oder den Kliniken? Deutschland verfügt über die weltbesten Logistiker. Warum überlassen wir nicht DHL, Aldi, DM-Markt und Co. die Verteilung von Impfstoffen, Masken oder Tests? Warum überlassen wir nicht dem Groß- und Außenhandel die Beschaffung von Schutz- und Impf-Material auf den Weltmärkten? Und vor allem: Warum sitzen die Champions der Wirtschaft nicht mit am Tisch, wenn Länderregierungschefs und die Kanzlerin nach Auswegen aus der Krise suchen? Es reicht völlig aus, wenn die Politik durch entschlossenes Handeln Deutschlands Kräfte mobilisiert und so neue Zuversicht stiftet. Deutschland könnte immer noch ein bärenstarkes Land sein, wenn es die eigenen Schwächen erkennt und behebt. Wir sollten nicht damit leben lernen, dass unser Land schwächer ist, als wir dachten. |
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