Setzen Sie die Balkon-Fahnen auf halbmast. Und falls Ihre Zeit es ermöglicht: Senden Sie eine Beileids-Mail an Klaus-Michael Kühne. Denn: Der Hapag-Lloyd-Gewinn ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 dramatisch eingebrochen: Nur noch 2,9 Milliarden Euro! Gut, das ist noch immer das zweitbeste Halbjahres-Ergebnis der sehr langen Firmengeschichte und ein enormer Batzen Geld. Aber der Rückgang sorgt nicht nur dafür, dass Großaktionär Kühne sich vermutlich über deutlich weniger absurderweise nahezu steuerfreie Dividende freuen kann als im Vorjahr. Auch den Job von Senator Dressel macht die Entwicklung nicht leichter. Denn auch die Stadt ist ja Anteilseigner und kassierte zuletzt kräftig mit. Mit der „Hapag-Milliarde“ allerhand problematische Themen abräumen. Da braucht‘s künftig wohl andere Mittel ... +++ Keiner weiß, wo sich diese beiden Aktenbände all die Jahrzehnte befanden. Wer hat sie aufbewahrt? Wer kam auf die Idee, sie als Bücherspende an das Sozialunternehmen Rathauspassage zu geben? Das liegt alles völlig im Dunkeln. Sicher aber ist: Es handelt sich um eine Sensation. Bei den beiden ausgesprochen seltenen roten Bänden mit dem Vermerk „Geheim“ handelt es sich um den Bericht des Nazi-Polizeipräsidenten Hans Julius Kehrl über den Verlauf und die Folgen der Luftangriffe vom Sommer 1943. Was da drin steht, war in der NS-Zeit nur für Eingeweihte bestimmt: die „Geheimakte Gomorrha“. (M+) +++ Der Streit bei Hagenbeck hat eine neue Eskalationsstufe erreicht: Weil die Gewerkschaft zur Durchsetzung eines Tarifvertrags für die Belegschaft einen Streik in Erwägung zieht, hat Geschäftsführer Dirk Albrecht nun zum Gegenschlag ausgeholt. Er behauptet, die Gewerkschaft würde mit dem Leben der Tiere spielen. +++ Ein Stück Elbufer im Bereich des Alten Fischereihafens in Altona soll aus dem Dornröschenschlaf geküsst werden. Dort, wo jetzt Kühlhäuser, Lagerhallen und Parkplätze dominieren, entsteht in Zukunft ein neues Quartier für Arbeiten, Wohnen und Freizeit. Mit einer Markthalle und einem Quartiersplatz. Doch Kritiker wie der Bürgerverein Blankenese fürchten, dass der Blick auf die Elbe auch dort jetzt stark verbaut wird. (M+) Einen rauschenden Freitag wünscht Ihnen Maik Koltermann [email protected] |