vergangenes Wochenende bin ich extrafrüh aufgestanden. Angesagt waren 30 Grad Plus für den Nachmittag und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass ich dringend mal wieder joggen müsse. Also klingelte der Wecker um kurz nach 6 – zum Unmut der restlichen Familie. Wobei diese eigentlich davon profitiert, denn die Lauferei hat vor allem einen Effekt: Ich bin hinterher tiefenentspannt.
Der Laufsport ist ein Heilmittel gegen jede Form von schlechter Laune. Stress? Läuft sich raus. Kummer? Verliert sich in jedem Schritt. Die Gedanken sortieren sich selbstständig, der Puls redet Klartext mit dem Kopf. Nur Sie und der Weg. Herrlich ist das!
Die Schönheit des Joggens liegt in seiner Anarchie. Niemand kontrolliert einen (außer Sie tragen eine Laufuhr!). Sie dürfen langsam sein, schnell rennen, auch mal stehen bleiben, zurücklaufen, barfuß, dabei singen …
Früher habe ich Joggen gehasst. Was auch daran lag, dass ich schon am Start bocklos war und mich eher auf die Zigarette danach gefreut habe. Und ich verstehe wirklich jeden, dem es da ähnlich ergeht. Ist ja auch anstrengend. Ständig rennen einem Menschen entgegen, die viel fitter aussehen (und häufig auch sind). Die mit den Carbonschuhen und Pulsmessern, Gewichtswesten und Energiegelen im Rucksack.
Ja, das kann schon nerven und befremdlich wirken. Und diese Funktionsklamotten sehen gruselig aus. Neongrün ist einfach eine Farbe, die ausschließlich „Slimer“ aus Ghostbusters tragen sollte. Aber schauen Sie mal morgen in die Gesichter der Läuferinnen und Läufer, die beim Halbmarathon quer durch die Stadt laufen. Ich muss arbeiten und kann selbst nicht teilnehmen. Aber ich werde kurz an die Strecke gehen und anfeuern. Sie auch? Wo die Läuferinnen und Läufer zu sehen sind, können Sie hier nachlesen.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
Julian König
Ressortleiter Lokales
[email protected]