wir befinden uns mitten in einem Medienwahlkampf. Denn fast alles, was wir von der Welt wissen, wissen wir durch Medien. Ergo kennen wir auch die Politik in erster Linie nur aus zweiter, medial vermittelter Hand. Doch weil die Sachfragen immer komplexer werden und die wissenschaftliche Expertise widersprüchlich ist, haben Journalisten den aktuellen Wahlkampf vor allem auf Köpfe und auf Personen zugeschnitten. Der Medienwissenschaftler Bernd Gäbler glaubt, dass das Auswirkungen auf unsere Wahlentscheidung hat. An den katastrophalen Umfragewerten für die Union wird die mediale Berichterstattung indes auch nichts ändern. Denn an diesen, so glaubt Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier, hat vor allem Markus Söder einen Anteil. Wenn nun ausgerechnet der davon spricht, dass an diesem Wochenende die letzte Gelegenheit sei, eine Schubumkehr zu schaffen, dann legt er damit natürlich gleichzeitig wieder einmal die Latte für Armin Laschet hoch. In unserer neuen Wahlkampfkolumne „Wählen und wählen lassen“ fragt Marguier daher, ob das zynische Obstruktion, ehrliche Panik oder Wichtigtuerei ist. Diese Frage könnte man vermutlich auch Bildungspolitikern und Eltern stellen. Denn laut Umfragen soll in der Schule vor allem Wert auf soziales Verhalten gelegt werden und auf gleiche Bildungschancen. Leistung in den Fokus zu stellen, unterstützt hingegen nur eine Minderheit. Warum aber ist es so unpopulär, im Bildungssystem am Leistungsgedanken festzuhalten? Diese Frage hat sich Rainer Werner für uns gestellt. Seine Antwort: Es gibt einen Willen zur „Einheitskost“. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |