| Womit wir bei der Spree wären, die laut Urberliner Halbwissen in trockenheißen Sommern ja angeblich rückwärts fließt. Sie tut das nicht etwa, weil sich Berlin bei Wärme blähen oder wie eine Sonnenblume nach Süden neigen würde, sondern weil die Wasserbetriebe im Verein mit Petrus und Helios (Verdunstung!) am Müggelsee zurzeit mehr entnehmen, als von Osten her nachströmt. Das Defizit gleichen die erwähnten Klärwerksableiter aus sowie die Dahme, die in der Köpenicker Altstadt in die Spree mündet. Von da sind es etwa 3 km „bergauf“ bis zum Müggelsee. An dessen Südufer befindet sich die höchste natürliche Erhebung Berlins. Die höchste unnatürliche türmt sich nach Recherchen meines Kollegen Klaus Kurpjuweit zurzeit in Tegel: Es ist, man ahnt es wohl, der Kofferberg, der wegen der plötzlich hereingebrochenen Sommerferien allen Beteiligten und Unbeteiligten am Flughafen TXL über den Kopf gewachsen ist. Vereinzelt musste schon die Bundespolizei einschreiten, nachdem wütende Passagiere allzu heftig losgekoffert hatten und zu allem Überfluss (bzw. Mangel) auch noch das Klopapier zur Neige ging. Dass aus Schönefeld bisher nichts Vergleichbares berichtet wurde, ist wahrscheinlich dem Streik der Ryanair-Leute zu verdanken. „Vermehrt falsche Polizisten am Telefon“, schreibt die Polizei. Das ist kein Arbeitsauftrag für irgendein Biotech-Startup, sondern eine Warnung vor Kriminellen, die massenhaft Leute abtelefonieren und vor angeblich bevorstehenden Einbrüchen u.ä. warnen. Mehr als 100 Notrufe gingen deshalb bei der echten Polizei allein in der Nacht zu Freitag ein. In einigen Fällen war es den Betrügern gelungen, ihren Opfern Bargeld abzuschwatzen, das die Pseudo-Polizisten angeblich in Sicherheit bringen wollten. Die echte Polizei weist deshalb darauf hin, dass sie 1.) dergleichen niemals tun würde und 2.) auch nicht selbst mit der Telefonnummer 110 im Display anruft. |
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